Die fatalen Folgen eines Schiffsunglücks. Erst mit der Erfindung radiotelegrafischer Notsignale mussten Schiffe sich nicht länger in Sicht- oder Hörweite befinden, um eine Rettungsaktion zu starten. Aber noch Anfang des 20. Jahrhunderts wurde auf den Notfallfrequenzen ein komplizierter Rettungsdialekt gefunkt, in dem sich unterschiedliche Stimmen aus Technik, Macht, Tradition und Politik mischten.
Im Jahr 1909 ereigneten sich zwei Schiffsunfälle mit glimpflichem Ausgang. Die britische RMS Republic, eines der größten und luxuriösesten Passagierschiffe seiner Zeit, kollidierte im Januar mit der sehr viel kleineren italienischen Florida. Ihr Funker sendete das Notsignal CQD, woraufhin die Passagiere von der zu Hilfe geeilten Baltic gerettet wurden. Sechs Monate später lief die ebenfalls britische RMS Slavonia vor den Azoren auf Grund. Diesmal aber wurde nicht nur CQD, sondern auch SOS gefunkt und zwei deutsche Schiffe nahmen die Passagiere auf.
Bild: Wrack der "Florida" nach Kollision 1909 - CC BY-NC-ND 3.0 DE - Wikimedia, Conklinj
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