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Rudi Dutschke und die nationale Frage | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Rudi Dutschke und die nationale Frage

Matthias Stangel

/ 16 Minuten zu lesen

Rudi Dutschke war die Gallionsfigur der studentischen Proteste innerhalb der Außerparlamentarischen Opposition (APO) in der Bundesrepublik. Als „Abhauer" aus der DDR stellte sich die nationale Frage für ihn auf eine besondere Art und Weise. Matthias Stangel skizziert in seinem Beitrag die Bedeutung nationaler Elemente in den sozialistischen Konzeptionen Dutschkes.

Rudi Dutschke spricht in der Technischen Universität Berlin auf einem internationalen Vietnam-Kongress, 1968 (© Bundesregierung / Klaus Lehnartz, B 145 Bild-00048336)

„Der Hauptfeind ist das eigene Land!“, „No love for a Deutschland!“, „Nationalismus. Patriotismus. Rassismus. Deutschland ist tödlich!“ oder „We love Volkstod! Für etwas Besseres als die Nation!“ – dies sind nur schnell zusammengetragene Beispiele für Parolen und Slogans, unter denen in der Bundesrepublik im Laufe der letzten Jahre ausdrücklich als „antinational“ angekündigte Demonstrationen stattfanden. Die Reihe solcher Fälle ließe sich weiter fortführen und verdeutlicht damit das Spannungsverhältnis vieler politisch Linker zur Kategorie der Nation. Ein nicht unbedeutender Teil von ihnen vertritt eine nahezu bis dezidiert anti-nationale Haltung. Diese lässt sich in verschiedenen Abstufungen auch bei Teilen der parlamentarisch etablierten Parteien feststellen. Viel eindeutiger und aggressiver tritt diese Haltung bei der linksextremen Ausformung des „Schwarzen Blocks“ auf der Straße hervor. Weiterhin gilt ein antinationales Einstellungsmuster auf dem publizistisch-kulturellen Sektor als Markenzeichen der „antideutschen“ Fraktion im Dunstkreis der Zeitschriften „bahamas“, „konkret“ oder „jungle world“.

Jedoch ist das Verhältnis der Linken zur Nation keineswegs durchgängig negativ, handelt es sich doch zum einen bei der „Linken“ um ein sehr heterogenes Spektrum. Zum anderen sind die Debatten in Bewegung: So liegt ein Motiv für die Zwiespältigkeit im Bezug zur Nation darin, dass sich das heutige linke Spektrum mit der fortschreitenden Entmachtung der Nationalstaaten durch supra- und internationale Institutionen, wie der EU-Kommission, der Welthandelsorganisation, dem Internationalen Währungsfonds, oder dem Treffen der 20 wichtigsten Industrienationen, dem „G20“-Treffen, konfrontiert sieht. Für viele sind diese Organisationen mit einer immanenten Gefahr einer Entdemokratisierung von Strukturen verknüpft, die ehemals die Domäne nationalstaatlich legitimierter Politikprozesse waren, und ihre Existenz wird als epochaler Wandel hin zu einer Postdemokratie begriffen. Dies führt zwar (noch) nicht dazu, dass die Linke die Nation als historische Bezugsgröße, als ausschlaggebende, Schutz gewährende und Legitimität stiftende Einheit sowie als Kristallisationspunkt der eigenen Identität begreift. Gleichwohl könnte der Teil der politischen Linken, der sich nicht zur eingangs zitierten Fraktion der Antinationalen zählen lässt oder sich sogar aktiv von dieser Gruppe absetzt, auf eine zentrale Frage stoßen: Muss vor diesem Hintergrund die Verteidigung der nationalstaatlichen Souveränität nicht zumindest als Verteidigung der Demokratie begriffen werden und somit eine Aufgabe der politischen Linken sein?

Rudi Dutschke: Emotionale und politische Haltung zur nationalen Frage

Die Frage nach dem Verhältnis der Linken zur Nation ist daher ein wichtiger Untersuchungsgegenstand und offenbart eine stets von Widersprüchen, Kontroversen und historischen Prozessen geprägte Debatte. Bei der Suche nach Beispielen für eine dezidiert linke Annäherung an das Wesen der Nation lohnt sich der Blick zurück auf Rudi Dutschke (1940 bis 1979). Dutschke war die Gallionsfigur der studentischen Proteste innerhalb der Außerparlamentarischen Opposition (APO) in der Bundesrepublik und gewissermaßen der „68er“ schlechthin. Seine fortwährende Beschäftigung mit der Situation des eigenen Landes ist eine Facette seines Lebens, die teilweise ausgeblendet oder aber falsch dargestellt wird und im Zuge ihrer Thematisierung nicht selten mit einem hohen Grad an Emotionalität sowie politischer Brisanz einhergeht.

Zunächst lässt sich feststellen, dass dieser Aspekt tief in seiner Biografie verwurzelt ist. Bereits im Jahre 1958 hatte Dutschke in der DDR anlässlich einer Generalversammlung an seiner Oberschule in seiner Funktion als Mitglied der Freien Deutschen Jugend (FDJ) und Leiter der Sportabteilung eine Rede gehalten, in der er „die herrschende Bürokratie“ in der DDR angegriffen sowie sich „gegen die Spaltung des Landes“ ausgesprochen hatte. Nahezu zeitgleich verweigerte er den „freiwilligen“ Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR und erläuterte hierzu im Jahre 1968 rückblickend seine patriotische Motivation für diesen Schritt:

„Ich bekannte mich zur Wiedervereinigung, bekannte mich zum Sozialismus, aber nicht zu dem Sozialismus, wie er betrieben wurde, und sprach mich gegen den Eintritt in die ‚Nationale Volksarmee‘ aus. Ich war nicht bereit, in einer Armee zu dienen, die die Pflicht haben könnte, auf eine andere deutsche Armee zu schießen, in einer Bürgerkriegsarmee, und zwar in zwei deutschen Staaten, ohne wirkliche Selbständigkeit auf beiden Seiten, das lehnte ich ab.“ Für den Beginn seines Studiums zog Rudi Dutschke nach West-Berlin und wurde durch den Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 abrupt von seiner Familie im brandenburgischen Luckenwalde abgeschnitten. Durch diesen Schritt zählte der Ostdeutsche Dutschke, wie auch Bernd Rabehl, später im westdeutschen Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) zur Gruppe der „Abhauer“. Vor allem aber markierte dies den Beginn seiner lebenslangen Beschäftigung mit der „deutschen Frage“. Dabei ist vor den Ereignissen der Jahre 1958 und 1961 frühzeitig die „existenzielle Schärfe“ in seinen deutschlandpolitischen Überlegungen herauszulesen: Den Bau der Mauer, der die schmerzliche Trennung von seiner alten Heimat bedeutete, empfand er als „Verewigung des Spaltungszustandes“. Weiterhin erklärte Dutschke, der sich stets als „Deutscher und deutscher Sozialist“ verstand, zu seiner Übersiedelung nach West-Berlin:

„Die ‚deutsche Frage‘ war mir nie fremd, ich verließ die DDR nicht, um in ein ‚Exil‘ zu gehen. Zwar in fremde Verhältnisse, aber nicht in ein fremdes Land“. Bei Dutschke zeigte sich im Folgenden einerseits die Ablehnung der politischen Systeme in beiden Teilen Deutschlands und andererseits die tiefe Verbundenheit mit dem ganzen Land:

„Mir fiel die Anerkennung der Bundesrepublik Deutschland ebenso schwer wie die der DDR. Ich verstand darunter eine Verewigung des Spaltungszustandes. Sollten meine Brüder ihren Geburtsort Koblenz nie kennenlernen, sollte ich als einer aus dem Brandenburgischen den Rhein nie sehen? Das wollte ich nicht hinnehmen“. Demzufolge kam der Wiedervereinigung eine große Bedeutung und der nationalen Frage ein zentraler Stellenwert in seinen politischen Konzeptionen zu. Mit dem Begriff „nationale Frage“ ist in diesem Kontext, stark verkürzt, die spezielle Situation der Teilung Deutschlands nach 1945 umschrieben worden.

Gleichwohl mögen Dutschkes emotionale und politische Haltung zur nationalen Frage zwar nicht zuletzt durch die Studien von Wolfgang Kraushaar und Bernd Rabehl einem eingeweihten Kreis bekannt sein, in das allgemeine Bewusstsein scheinen sie noch nicht gedrungen sein. Die linke tageszeitung wird bei der von ihr initiierten Umbenennung einer Straße in Berlin eher das Idealbild des hundertprozentigen Internationalisten Rudi Dutschke vor Augen gehabt haben. Doch durch einen neuen Quellenfund ist nun erstmals eine in emotionaler und pathetischer Hinsicht noch tiefere Ebene in seinem Heimatgefühl deutlich geworden. Im Nachlass hat sich das gleichermaßen patriotische wie auch differenzierende Urteil des Sozialisten Dutschkes zur eigenen Nation gefunden – auf einem Zettel, lose in ein Buch gesteckt, notierte er handschriftlich:

„Die Schwierigkeit ein Deutscher zu sein: (Warum ich aber dennoch stolz bin) Wie jedes Volk das Recht, die Pflicht und das Bedürfnis hat, auf sein Land stolz zu sein, und mögen noch so viel Rückschläge gewesen sein.“

Tiefer Wunsch nach deutscher Normalität

Diese, nun erstmals archivalisch erschlossene Quelle ist von hohem Stellenwert: Rudi Dutschke schreibt hier in einer eindeutigen Weise seine Haltung zu seinem Vaterland nieder. In diesem Zusammenhang wird zwar auch wieder die historisch bedingte Ambivalenz deutlich („Die Schwierigkeit ein Deutscher zu sein“), gleichwohl fordert Dutschke in deutlicher Form, dass eben auch den Deutschen das Recht auf eine patriotische Haltung zugestanden werden sollte – Patriotismus war für ihn ein Bedürfnis, ja sogar die Pflicht eines jeden Volkes. Verdeutlicht wird dies an gleicher Stelle, denn Dutschke benutzt hier zur Klassifizierung seiner Verbundenheit zu Deutschland erstmals den Begriff „Stolz“.

Diese Notiz ist damit aus mehreren Gründen bedeutsam:

Erstens handelt es sich hier um ein emotionales, gar pathetisches Bekenntnis Dutschkes, verdeutlicht durch die Kategorie des „Stolzes“, das sich in dieser Form nicht in seinen bekannten Publikationen zur nationalen Frage findet. Erst aus dieser neuen Perspektive heraus lässt sich besser verstehen, weshalb Dutschke sich hin- und hergerissen fühlte in seiner Haltung zum gleichermaßen „geliebten, aber auch verachteten Deutschland".

Zweitens dürfte dieses Bekenntnis selbst seiner eigenen Familie gänzlich unbekannt oder zumindest unverständlich gewesen sein. Für diese Annahmen spricht zum einen, dass Dutschkes Sohn Marek, der seinen Vater nie persönlich kennengelernt hat, in offensichtlicher Unkenntnis von dieser Äußerung seines Vaters strikt ausgeschlossen hatte, dass Rudi Dutschke ein ebensolches Bekenntnis des Stolzes auf Deutschland je hätte kundtun können. Zudem hat Gretchen Dutschke-Klotz das Engagement ihres Mannes in der nationalen Frage zwar nie gänzlich abgestritten, aber gleichzeitig auch nie verhehlt, dass sie persönlich gegenüber einer Wiederherstellung der nationalen Einheit Deutschlands „sehr skeptisch [war], denn die Teilung war aus amerikanischer Sicht eine Notwendigkeit, um den Faschismus zu zerschlagen und seine Auferstehung zu verhindern“.

Drittens ist davon auszugehen, dass Dutschke mit dieser eindeutig formulierten Forderung sowie dem Festhalten an einer deutschen Einheit auch bei seinen politischen Mitstreitern auf Desinteresse, Unverständnis oder sogar Widerstand gestoßen wäre: Hatte doch etwa der SDS mit großer Mehrheit seine deutschlandpolitische Position von einer strikten Befürwortung der deutschen Einheit aus den 1950er Jahren zu einer sukzessiven Akzeptanz der Zweistaatlichkeit in den 1960er Jahren gewandelt. Dutschke brachte daher zur Blütezeit der APO seine nationalen Konzeptionen nur vereinzelt und dann auch vielfach in verklausulierter Form zum Ausdruck. Erst im Nachhinein äußerte er sich zur Überbetonung des Internationalismus und der damit unabwendbar einhergehenden Zurückdrängung der nationalen Frage in den Konzeptionen der Protestbewegung. So stellte Dutschke im Rahmen seiner posthum erschienenen Autobiographie aus dem Jahre 1981 fest:

„Zu der fundamentalen Frage der nationalen Geschichte und Identität, zur Rekonstruktion deutscher Klassenkampfgeschichte stießen wir noch nicht vor; der abstrakte und dennoch historisch noch unvermeidliche, tief moralisierende Internationalismus hatte zweifellos Elemente der Fremdbestimmung und der Sehnsucht nach einer echten Identität in sich“. Vor diesem Hintergrund stellten auch seine Überlegungen zu einer „Freien Stadt West-Berlin“ aus dem Jahre 1967 eine der wenigen Ausnahmen dar, in denen sich seine Zielsetzung einer möglichen Wiedervereinigung andeutete. Im Rahmen seiner Konzeptionen dachte er zum einen die nationale Frage auch immer als soziale Frage, weshalb nur die sozialistische Wiedervereinigung eine Option für die zukünftige Einheit der Nation sein konnte. Zum anderen sollte dieses Ziel durch nationale Klassenkämpfe, ohne jedwede Einmischung von außen und verbunden mit einer notwendigen Auflehnung gegen die Supermächte erreicht werden – Gegen einen westlichen Kapitalismus und besonders aber auch gegen den real existierenden Sozialismus sowjetischer Prägung, den Dutschke vor allem in den 1970er Jahren immer schärfer kritisierte und für den er den Begriff der „allgemeinen Staatssklaverei“ prägte. In diesem Zusammenhang attestierte er beiden Siegermächten eine vorrangig von eigenen Interessen geprägte Politik im europäischen Machtvakuum nach 1945. Als Folge dieser Politik waren für ihn die Loslösung und Unabhängigkeit der beiden deutschen Staaten von den jeweiligen Besatzungsmächten und Bündnissystemen ein wichtiger Schritt zur Lösung der deutschen Frage. Damit stellte sich diese bei Dutschke in einer erweiterten Dimension als komplexe Frage nach Selbstständigkeit, Emanzipation und nationaler Souveränität:

„Daß die systematische Spaltung Deutschlands für das Weltmachtverständnis der herrschenden Klasse Amerikas und Russlands von elementarer Bedeutung war, bedarf keiner weiteren Erklärung. Ein gespaltenes Dasein, eine weitere Eliminierung eines geschichtlichen Klassenbewußtseins der deutschen Arbeiterklasse, die Verhinderung einer Wiedergewinnung, - dies war das Ziel und die Folge der Politik der Großmächte. Wir wurden befreit und gleichzeitig neu besetzt. Sich dieser Dimension bewußt zu werden, fällt den meisten von uns noch heute schwer.“

Die Kenntnis der eigenen Geschichte ist unerlässlich

In diesem Rahmen betonte Dutschke auch immer die für ihn elementare Bedeutung der eigenen Geschichte und Identität, die er als maßgebliches Moment im Emanzipationsprozess betrachtete:

„Die deutsche Sozialismusfrage ist auch eine Frage der Identifikationsgeschichte. Sozialisten und Kommunisten aus anderen europäischen Nationen haben einen ungeheuren Vorteil: Sie haben noch eine nationale Identität, nicht die Identität der Bourgeoisie, sondern eine nationale Identität des Volkes und der Klasse, in Relation zur sozialen Bewegung. Durch die Zerstörung der deutschen Kultur- und Produktionszone nach dem 2. Weltkrieg, durch die Teilung des Landes, ist eine Situation entstanden, wo die Arbeiterklasse in diesem Land einen besonderen Identitätsverlust erlitten hat.“ Ein allumfassendes und differenziertes Geschichtsbewusstsein war demnach auch für eine Wiedervereinigung „von links“ essentiell. Dutschke benannte dabei die jeweils eigene Lebens- und Kulturgeschichte sowie Klassenkampferfahrung eines Landes explizit als „nationale Identität“ – ein Begriff, den viele seiner Weggefährten ablehnten und den auch ein Großteil der Linken bis heute meidet. Zum Zusammenhang der Rolle der Supermächte und der eigenen Identität stellte er dann übergreifend fest:

„Wir sind ein gespaltenes Volk, ein gespaltenes Land, ein identitätsloses Volk geworden, ein geschichtsloses Volk, auch ohne Klassenkampfkontinuität, und wir haben auf der einen Seite Russifizierung und auf der anderen Seite jene Amerikanisierung an der Oberfläche, die aber nicht authentische Selbstständigkeit möglich gemacht hat nach dem zweiten Weltkrieg. Das sind Realitäten, die ich nicht ignorieren kann.“ Gleichwohl verstieg sich Dutschke nie zu einer Verabsolutierung der Nation, sondern sah die nationale Revolution immer nur als, jedoch notwendiges, Kettenglied der internationalen Revolution. Dies wurde auch noch einmal Ende der 1970er Jahre deutlich, jedoch hatte sich zu diesem Zeitpunkt ein gewisser Perspektivwechsel bei ihm vollzogen. Nach dem Zerfall der APO und im Zuge einer allgemeinen Ernüchterung in Bezug auf internationalen Fragen innerhalb der Neuen Linken sowie durch seine Aufenthalte im europäischen Ausland bezog Dutschke seinen konkreten Internationalismus nun weniger auf die Dritte Welt, sondern akzentuierte eher einen europäisch-kontinentalen Zusammenhang. Er bettete seine Konzeptionen in den europäischen Einigungsprozess und formulierte sein Bekenntnis zu Europa wie folgt:

„Sozialismus in einem Land ist immer ein Nonsens. Die Diskussion bei Stalin über den Sozialismus in einem Land war reiner Unsinn und eine Diktatur von oben nach unten. […] Heute kann man Sozialismus nur als ein kontinentales Problem auffassen, also ein europäisches. Europa als Tradition der Geschichte der Produktion, der Geschichte der Kultur und der Erfahrung der Klassenkämpfe“ Gleichwohl hielt Dutschke aber auch in diesem Rahmen an der Dialektik von nationaler und internationaler, das heißt europäischer, Frage fest. Folglich hatte er schon zu Beginn seiner europäischen Betrachtungen konsequenterweise festgestellt:

„Die scheinbar internationale Unvermeidlichkeit eines ‚gemeinsamen Europas‘, auch wenn es ‚rotes Europa‘ heißt, verdrängt die historisch gewachsenen und noch lange nicht beseitigten Elemente der nationalen Besonderheiten.“ So sehr Dutschke also ein gesamteuropäisches Ziel betonte, hatten diese „nationalen Besonderheiten“ für ihn mindestens eine gleichrangige Bedeutung, wenn nicht gar Priorität. Hierunter verstand er konkret die nationale Identität eines jeden Landes sowie natürlich auch die Aufhebung der deutschen Teilung. Dieses Ziel vor Augen, konnte für Dutschke dann aber auch ein Sozialismus erörtert werden „der, auf der einen Seite westeuropäisch orientiert, auf der anderen Seite die nationale Variante in Richtung DDR nicht außer acht lassen darf“.

In diesem Zusammenhang würde dann „die deutsche Wiedervereinigung als Glied des gesamteuropäischen Sozialismus denkbar“ werden. Dabei war für ihn stets klar, dass ein so konzipiertes Europa eigenständig und unabhängig von den USA und der UdSSR war:

„Ich kann keine nationale Identität echt gewinnen, wenn nicht gleichermaßen ich einen Blick habe auf den europäischen Kontinent, und europäischer Kontinent heißt ja nichts anderes als europäische Entwicklung von Produktivkräften, Kultur, gleichermaßen aber auch Klassenkampferfahrung. Die europäische Erfahrung ist nicht die amerikanische Erfahrung, ist auch nicht die russische Erfahrung“. Rudi Dutschke implizierte damit in seinen Konzeptionen eine Emanzipation der deutschen Teilstaaten wie auch des europäischen Kontinents von den Großmächten.

Rudi Dutschke und die deutsche Linke

Daher dürfen der hohe Stellenwert der nationalen Frage in Dutschkes Konzeptionen sowie sein ureigenes Nationalbewusstsein nicht verkannt werden. Und es war Dutschke, der ebenfalls die nationale Geschichtslosigkeit der politischen Linken zu seiner Zeit kritisierte:

„Warum denken deutsche Linke nicht national? Die sozialistische Opposition in der DDR und in der Bundesrepublik müssen zusammenarbeiten. Die DDR ist zwar nicht das bessere Deutschland. Aber sie ist ein Teil Deutschlands.“ Insgesamt stehen die hier dargelegten Positionen Rudi Dutschkes natürlich in einem schroffen Gegensatz zu der eingangs dargelegten Haltung des antinationalen Teils der heutigen Linken. Es lohnt sich daher, die dezidiert linke Annäherung an das Wesen der Nation – und die damit verbundene Bedeutung nationaler Elemente in den sozialistischen Konzeptionen Rudi Dutschkes – wiederzuentdecken. Trotz mancher Einschränkungen, die historische Vergleiche immer mit sich bringen, sind seine Betrachtungen nach wie vor aktuell. Die Betonung eines souveränen Nationalstaates, ohne dabei das höhere Ziel einer gesamteuropäischen Partnerschaft aus den Augen zu verlieren, sowie die Forderung Dutschkes nach einem selbstbewussten Umgang mit der eigenen, nationalen Identität, der keineswegs deckungsgleich mit Nationalchauvinismus ist, könnten die hier erwähnten Gruppierungen, wenn auch nicht zu einem Umdenken, so doch zumindest zu einem Nachdenken über die eigenen Positionen anregen.

Rudi Dutschke kann in diesem Kontext bis heute als Beispiel für einen expliziten Linkspatriotismus angesehen werden. Seine Konzeptionen könnten damit in der aktuellen Auseinandersetzung als Beleg dafür dienen, dass sich die nationale Frage eben nicht nur entweder als Souveränitäts- oder als Identitätsfrage stellen kann: Rudi Dutschke stellte sie auf beiden Ebenen.

Zitierweise: Matthias Stangel, Rudi Dutschke und die nationale Frage, in: Deutschland Archiv, 28.12.2017, Link: www.bpb.de/262189

Fussnoten

Fußnoten

  1. Der vorliegende Text basiert auf der sich in Vorbereitung befindenden Monographie des Autors „...warum ich dennoch stolz bin.“ Rudi Dutschke und das Geschichts- und Klassenbewusstsein der Deutschen. Mit einer Einführung von Carsten Prien; diese erscheint demnächst im Ousia Verlag.

  2. Hier sei nur exemplarisch die Debatte um einen Antrag auf dem Bundeskongress der Jungsozialisten im Jahre 2009 genannt, in dem u. a. „Nation“ und „Nationalismus“ gleichgesetzt und die Forderung nach Dekonstruktion der Nation erhoben wurden. Siehe Jusos in der SPD (Hg.), Gemeinsam mehr. Anträge zum Bundeskongress der JungsozialistInnen in der SPD (München 19.–21. Juni 2009), Berlin 2009, S. 229–231, bes. S. 231; der von der Linksjugend unterstützte Demonstrationsaufruf „Der Hauptfeind ist das eigene Land!“ zu einer „Antideutschen Demonstration“ in Torgau am 25. April 2015; beispielhaft ist auch der Internetauftritt der Grünen Jugend, die an verschiedenen Stellen die Begriffe „Heimat“, „Nation“ und „Patriotismus“ ohne Differenzierung in einen Zusammenhang mit Nationalismus und Chauvinismus bringt und demzufolge ihre diesbezügliche Ablehnung zu diesen Kategorien deutlich macht. Siehe Externer Link: https://gruene-jugend.de, letzter Zugriff am 10. November 2017.

  3. Im Zuge der hier aufgeführten Beispiele bezeichnet der Begriff „antideutsch“ eine spezifische Variante der antinationalen Einstellung, nämlich die dezidierte Negation einer deutschen Identität und Nation. Im innerlinken Diskurs haben sich der Gebrauch und damit auch die Bedeutung dieses Begriffes jedoch gewandelt: So hat sich die antideutsche Bewegung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Positionen zum Staat Israel, dem Islamismus sowie zu antiimperialistischen Kategorien gespalten: (antinationale) „Antiimperialisten“ und „Antideutsche“ stehen sich mitunter feindlich gegenüber. Einerseits haben die „Antideutschen“ aufgrund teilweise polemischer Angriffe gegen den Islam und die traditionelle Linke eine innerlinke Kritik an ihren Positionen herausgefordert. Diese werfen nun andererseits den „Antiimperialisten“ die Negation des Staates Israel sowie eine antisemitische Grundposition vor. Im Ergebnis werden wechselseitig die Vorwürfe des „Faschismus“ bzw. „Rassismus“ erhoben – und aufgrund des Bruches mit traditionellen und antiimperialistischen Konzeptionen wird vermehrt bezweifelt, ob die „Antideutschen“ im Grunde überhaupt noch zur politischen Linken zu zählen seien. Siehe dazu etwa Gerhard Hanloser (Hg.), „Sie warn die Antideutschesten der deutschen Linken.“ Zu Geschichte, Kritik und Zukunft antideutscher Politik, Münster 2004; Susann Witt-Stahl und Michael Sommer, (Hg.), „Antifa heißt Luftangriff!“. Regression eine revolutionären Bewegung, Hamburg 2014; Clara Felicia Meyer, Die Antideutschen. Rückblick und Kritik, in: Neues Deutschland vom 19.8.2014, Externer Link: www.neues-deutschland.de/artikel/942920.die-antideutschen-rueckblick-und-kritik.html, letzter Zugriff am 13.10.2017.

  4. Siehe dazu Colin Crouch, Postdemokratie, Frankfurt a. M. 2008.

  5. Ausführlicher dargestellt in Matthias Stangel, Die Neue Linke und die nationale Frage. Deutschlandpolitische Konzeptionen und Tendenzen in der Außerparlamentarischen Opposition (APO), Baden-Baden 2013, bes. Kapitel 2.

  6. Dutschke schildert diese Begebenheit etwa in: Rudi Dutschke, Von Deutschland nach Deutschland…, in: das da, 12 (1977), S. 40–41, hier S. 40.

  7. Dies erklärt Dutschke im „Portrait Rudi Dutschke“. Fernsehfilm von Wolfgang Venohr, gesendet am 19. April 1968 im WDR, hier zitiert nach Michaela Karl, Rudi Dutschke. Revolutionär ohne Revolution, Frankfurt a. M. 2003, S. 18; dort auch eine genauere Nachzeichnung der Biografie Dutschkes. Auch Wolfgang Kraushaar fasst Dutschkes Motivation wie folgt zusammen: „1958 hat sich kein Pazifist gegen das Militär aufgelehnt, sondern ein Patriot.“ Aus: Wolfgang Kraushaar, 1968 als Mythos, Chiffre und Zäsur, Hamburg 2000, S. 93.

  8. Wolfgang Kraushaar, Rudi Dutschke und die Wiedervereinigung. Zur heimlichen Dialektik von Internationalismus und Nationalismus, in: Mittelweg 36, 2 (1992), S. 12–48, hier S. 15.

  9. So Rudi Dutschke, Gekrümmt vor dem Herrn, aufrecht im politischen Klassenkampf: Helmut Gollwitzer und andere Christen, in: Andreas Baudis, Dieter Clausert u. a. (Hg.): Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens. Helmut Gollwitzer zum 70. Geburtstag, München 1979, S. 544–577, hier S. 552.

  10. So in N.N., Interview mit Rudi Dutschke, in: Das Gesicht. Schülerzeitung des Eberhard-Ludwig-Gymnasiums, 35 (1976), S. 1–11, hier S. 1.

  11. Rudi Dutschke, Leserbrief an den „Vorwärts“ („bezieht sich auf ‚Vorwärts‘ vom 30. August 1979“), in: HIS Archiv. NL RD. RUD 163, 01–08, Mappe 01, hier S. 2.

  12. Aus Dutschke: Gekrümmt vor dem Herrn (Anm. 9), S. 552.

  13. So Tilman Mayer, Kontroversen zur deutschen Frage, in: Werner Weidenfeld und Karl-Rudolf Korte (Hg.), Handbuch zur deutschen Einheit. 1949–1989–1999, Frankfurt a. M./New York 1999, S. 501–508, hier S. 501. Folglich umfasste die „Deutschlandpolitik“, auf die sich auch Dutschkes Konzeptionen bezog, die nationale Frage und damit einhergehend jenen zwischen Außen- und Innenpolitik angesiedelten Bereich politischer Konzeptionen und Aktionen, der sich mit den ungelösten rechtlichen, symbolischen und politischen Problemen befasste, die sich aus der Teilung Deutschlands sowie der Existenz zweier deutscher Staaten zwischen 1949 und 1990 ergaben.

  14. Notiz Dutschkes auf dem Innenblatt des Buches von Joachim Schumacher, Die Angst vor dem Chaos. Über die falsche Apokalypse des Bürgertums, Frankfurt a. M. 1972, in: Archiv HIS. NL RD. Da es sich um eine Erstentdeckung des Autors handelte, war dieser Fund noch nicht mit einer spezifischeren Signatur versehen, kann heute aber im Archiv des Hamburger Instituts für Sozialforschung (HIS Archiv) eingesehen werden.

  15. So ein Tagebucheintrag vom 7. Januar 1971, in: Gretchen Dutschke-Klotz (Hg.): Rudi Dutschke. Jeder hat sein Leben ganz zu leben. Die Tagebücher 1963–1979, Köln 2005, S. 153.

  16. So erklärte Marek Dutschke noch im Jahre 2001 in einem nun offenkundigen Widerspruch zu dem Fund in Dutschkes Nachlass: „Nie wäre ihm ein Satz über die Lippen gekommen wie: ‚Ich bin stolz, Deutscher zu sein.‘ Wie kann man stolz auf eine Eigenschaft sein, an deren Zustandekommen man nicht beteiligt war?“ Siehe Rudi-Marek Dutschke, Spuren meines Vaters, Köln 2001, S. 17.

  17. Gretchen Dutschke-Klotz, Rudi Dutschke – „ein deutscher Sozialist“, in: Mittelweg 36, 2 (1992), S. 49–56, hier S. 53 und 54.

  18. Zu dieser Positionsverschiebung siehe Stangel: Die Neue Linke und die nationale Frage (Anm. 5), bes. Kapitel 4.

  19. Dazu Ulf Wolter (Hg.), Rudi Dutschke, Aufrecht gehen. Eine fragmentarische Autobiographie, Berlin 1981, S. 91.

  20. Rudi Dutschke, Zur Sowjetgesellschaft. Teil 2: „Die einzige Garantie gegen die Restauration ist die sozialistische Revolution im Westen“ (Lenin), in: links, 90 (1977), S. 24–26, hier S. 24/25.

  21. So Dutschke in: Das Gesicht (Anm. 10), S. 3.

  22. Aus Rudi Dutschke, „Was ist heute links?“ Dokumentation der ersten L 76-Tagung in Recklinghausen, in: L 76, 7 (1978), S. 84–185, S. 103.

  23. So Dutschke in einem wenige Wochen vor seinem Tode geführten Gespräch mit der polnischen Zeitschrift „Tematy“, abgedruckt in: Karola Bloch, und Welf Schröter, (Hg.), Lieber Genosse Bloch…Briefe Rudi Dutschkes an Karola und Ernst Bloch, Mössingen-Talheim 1988, S.148–163, hier S. 154 bzw. S. 160.

  24. So ein Tagebucheintrag vom 4. Dezember 1970, in: Dutschke-Klotz (Hg.) Rudi Dutschke. Jeder hat sein Leben ganz zu leben, S. 139.

  25. Siehe dazu Dutschke in: Das Gesicht (Anm. 10), hier S. 3–4.

  26. So Dutschke bereits in einem Textentwurf vom 2. November 1972 („Betrifft“), in: HIS Archiv, NL RD, RUD 156, 01–05/157, 01-04, Mappe: 02, hier S. 2.

  27. Aus einem Redeprotokoll zu „Berliner Dialog: 30 Jahre DDR“, in: HIS Archiv, NL RD, RUD 500, 04, S. 62 [Hervorhebung M.S.].

  28. So Rudi Dutschke, Die Deutschen und der Sozialismus, in: das da, 7 (1977), S. 2–3, S. 2.

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Dr.; geboren 1978; Studium der Politischen Wissenschaft, Neueren und Neuesten Geschichte und Rechtswissenschaften in Bonn und Salamanca. Zuletzt als Projektleiter in der Unternehmensentwicklung tätig, lebt als Lektor und Publizist in der Nähe von Köln. Letzte Veröffentlichung: Zwischen allen Stühlen. Grenzgänger im 20. Jahrhundert, Augsburg 2017 (herausgegeben von Matthias Stangel und Kristof Niese).