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"Life on the border" – Übersicht der Mitwirkenden

Marguerite Seidel

/ 3 Minuten zu lesen

In "Life on the border" führten Kinder und Jugendliche Regie, die in syrischen und irakischen Geflüchtetenlagern leben. Sie entwickelten zudem die Drehbücher, standen hinter und auch vor der Kamera. In diesem Hintergrund stellen wir die Mitwirkenden aus dem Film kurz vor.

Birhat (”Sindschars Geliebte”)

Birhat (© eksystent distribution filmverleih )

Birhat ist 13 Jahre alt und lebt in einem Flüchtlingscamp in der Region Sindschar im Nordirak. Zusammen mit seiner jüngeren Schwester und Großmutter hat er hier Schutz vor der Gewalt der Milizionäre des ”Islamischen Staates“ (IS) gefunden, die seine Heimat eingenommen und die Eltern verschleppt haben. Während die Großmutter auf die Rückkehr der Eltern hofft, spricht Birhats Schwester seit ihrer kurzen Gefangenschaft beim IS kein Wort mehr und wird von Albträumen geplagt. Birhat weiß nicht, was mit ihr passiert ist. Aber um Trinkwasser, Schmerztabletten und die bedrohlichen Flugzeuge am Himmel kann er sich kümmern.

Besameh Soleiman (”Auf der Suche nach der Wahrheit”)

Besameh Soleiman (© eksystent distribution filmverleih )

Auf der Flucht vor den Kämpfern des ”Islamischen Staates“ durch die Sindschar-Berge hat Besameh ihre linke Hand bei der Explosion einer Landmine verloren. Ihre Schwester wurde gefangen genommen. Besameh hingegen konnte entkommen. Nach einem mühevollen Fußmarsch lebt sie nun in einer Flüchtlingsunterkunft im Nordirak. Sie will Filmemacherin werden, um der Welt von den Verfolgungen und Tötungen jesidischer Frauen und Mädchen durch den IS zu erzählen.

Sami Hossein (”Brot und Joghurt”)

Sami Hossein (© eksystent distribution filmverleih )

Sami, 14 Jahre alt, kommt ebenfalls aus dem irakischen Sindschar. Mit seiner Mutter und seinem Vater teilt er sich ein Zelt in einem Flüchtlingscamp im Norden des Landes. Sami pflegt die Beinprothese des Vaters und geht Brot holen. Im Fernsehen laufen ununterbrochen Nachrichten, in denen von der Verfolgung und Tötung von Kurden und Jesiden durch die IS-Miliz berichtet wird. Albträume und Ängste um Samis verschleppte große Schwester beherrschen den Alltag der Familie.

Diar Omar (”Papas Augen”)

Diar Omar (© eksystent distribution filmverleih )

Der 13-jährige Diar stammt aus dem vorwiegend kurdisch besiedelten Kobanê im Norden Syriens und lebt in einem der Flüchtlingscamps nahe der Stadt. Das Haus seiner Familie ist während der Kämpfe zwischen dem einrückenden ”Islamischen Staat“ und dem kurdisch-syrischen Verteidigungsbündnis abgebrannt. Sein Gesicht ist seither von Brandwunden gekennzeichnet. Im Film kümmert er sich um den schwerverletzten bettlägerigen Vater. Um eine passende Brille für ihn zu finden, setzt er alle Hebel in Gang.

Delovan Kekha (”Himmel und Medikation”)

Delovan Kekha (© eksystent distribution filmverleih )

In einer Zeltstadt warten die aus der umkämpften Stadt Kobanê geflüchteten Menschen auf Flugzeuge, die neue Medikamente bringen – darunter auch der 13-jährige Delovan. Er soll für seinen kranken Vater Tabletten besorgen. Erst danach kann er zurück zu den anderen Kindern und weiter Fußball spielen.

Mahmod Ahmad (”Richtung Heimat”)

Mahmod Ahmad (© eksystent distribution filmverleih )

Mahmod ist 13 Jahre alt, als seine vom IS belagerte Heimatstadt Kobanê durch das Bündnis kurdischer und syrischer Verteidigungseinheiten befreit wird. Er selbst lebt in einem Flüchtlingscamp nahe der Stadt. In seinem Film macht Mahmod sich zusammen mit seiner Schwester auf den Weg ins zerbombte Zentrum der Stadt. Sie suchen ihr altes Haus und hoffen auf Neuigkeiten vom Vater und der großen Schwester, die sich den Kämpferinnen und Kämpfern zur Verteidigung ihrer Stadt mit angeschlossen hatten.

Zohur Saeid (”Serenade der Berge”)

Zohur Saeid (© eksystent distribution filmverleih )

Nachdem Zohur ihre Eltern im Kampf gegen den ”Islamischen Staat“ verloren hat, leben sie und ihre Geschwister mit ihrer Tante in einem der Flüchtlingscamps im Norden des Irak. Von ihrem Vater hat die Zwölfjährige das Singen gelernt. Im ganzen Camp ist sie für ihre außergewöhnlich schöne Stimme bekannt. Doch seit dem Tod der Eltern singt Zohur nicht mehr. Auch als eine Gruppe Musiker dem Leid der Geflüchteten in Sindschar mittels eines Liedes international Gehör verschaffen will und Zohur bittet, mitzusingen, bleibt sie stumm.

Fussnoten

Die freie Autorin und Redakteurin Marguerite Seidel hat Filmwissenschaften in Berlin, Paris und Montpellier studiert und war anschließend als Volontärin im Filmbereich der Bundeszentrale für politische Bildung, bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin für den Jugendfilm-Wettbewerb "Generation" und im Deutsch-Mosambikanischen Kulturzentrum/Goethe-Zentrum in Maputo tätig. Als Autorin und Redakteurin arbeitet sie im Bereich Film, Filmvermittlung und Fremdsprachen. Seit 2016 unterrichtet sie zudem Deutsch als Fremdsprache in einem Hamburger Gymnasium.