In welchem Verhältnis die verschiedenen Funktionen der Migrantenorganisationen als "Integrationsbrücke" oder als "Integrationsfalle"auftreten, hängt nicht nur von den Organisationen selbst ab, sondern in starkem Maße auch von der gesellschaftlichen Umwelt, in der sie agieren.
Migrantenselbstorganisationen können aus sehr verschiedenen Perspektiven – z.B. als Interessenverbände, als Mittel der Einwandererintegration in eine Ankunftsgesellschaft, als Mechanismen ethnischer Segregation oder als Form der Partizipation von Interessengruppen im politischen System – analysiert werden. Zusammengefasst legen die vorhandenen Studien zu MSOs in Deutschland nahe, keinen pauschalen Grundsatzstreit über deren Funktion als "Integrationsbrücke" oder als "Integrationsfalle" zu führen, sondern sie als multidimensionale, multifunktionale und sich im Zeitverlauf stark wandelnde Organisationen zu betrachten, die in aller Regel in Herkunfts- und Ankunftsländern verankert sind. Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 3.0 DE - Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland" veröffentlicht. Autor/-in: Ludger Pries für bpb.de
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