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Irreguläre Migration in Luxemburg | Luxemburg | bpb.de

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Irreguläre Migration in Luxemburg

Boris Kühn

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Seit dem 19. Jahrhundert zieht das Großherzogtum Luxemburg Arbeitsmigranten an. Zunächst wanderten vor allem niedrig qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland zu, insbesondere aus Ländern wie Italien und Portugal, mit denen Luxemburg Anwerbeabkommen unterhielt. Ab den 1980er Jahren nahm die Zuwanderung von Hochqualifizierten zu. Nicht alle Migranten haben eine Aufenthaltserlaubnis.

Verladung von Lastwägen auf die Schiene in Bettembourg/Luxemburg. Insbesondere das Vorliegen eines unbefristeten Arbeitsvertrags erleichtert die Legalisierung des Aufenthaltsstatus. (© picture-alliance)

Es liegt in der Natur der Sache, dass verlässliche Zahlen über Ausländer, die sich ohne Aufenthaltserlaubnis im Land aufhalten, nicht vorliegen. Dass es sie auch in Luxemburg gibt, wurde zuletzt 2013 dokumentiert, als die Regierung ein Legalisierungsprogramm durchführte. Obwohl die Legalisierung an zahlreiche Bedingungen geknüpft war – insbesondere das Vorliegen eines unbefristeten Arbeitsvertrags – wurden 664 Anträge von bisher irregulär im Land lebenden Migranten eingereicht. Etwa 80 Prozent von ihnen wurde ein temporärer Aufenthaltstitel zuerkannt.

Legalisierungen sind zwar kein offizieller Bestandteil der luxemburgischen Migrationspolitik, finden in der Praxis jedoch von Zeit zu Zeit und unter wechselnden Bedingungen statt. Schon in den 1960er und 1970er Jahren kam ein Teil der Portugiesen ohne gesetzliche Grundlage ins Land, ihr Aufenthalt wurde – wenn sie über eine Arbeit verfügten – später legalisiert. Im Jahr 2001 entschloss sich die Regierung, den Aufenthaltsstatus von abgelehnten Asylbewerbern, die seit mindestens drei Jahren im Land lebten, unter bestimmten Bedingungen zu legalisieren. Etwa 2.000 Menschen profitierten von dieser Regelung, während gleichzeitig eine konsequentere Rückführung derer, die weiterhin über keine Aufenthaltsgenehmigung verfügten, beschlossen wurde.

Dieser Text ist Teil des Interner Link: Länderprofils Luxemburg.

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Boris Kühn, M.A., war von April 2013 bis Februar 2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Luxemburg und hat dort im Forschungsgebiet "INSIDE - Integrative Research Unit on Social and Individual Development" zum Thema Migration und Alterung gearbeitet.