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Verbrauch von Primärenergie nach Regionen | bpb.de

Verbrauch von Primärenergie nach Regionen

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Die USA, Kanada, Saudi Arabien, Norwegen, Island, Belgien und Singapur haben mit einem Primärenergie-Verbrauch von über sechs Tonnen den weltweit höchsten Verbrauch pro Kopf.

Verbrauch von Primärenergie nach Regionen. (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/

Fakten

Die ökonomische Bedeutung der Triade-Regionen Europa, Nordamerika, Asien-Pazifik findet ihre Entsprechung in dem hohen Anteil am weltweiten Primärenergie-Verbrauch. Allein die 30 Staaten der OECD verbrauchten im Jahr 2004 etwa 5.500 Millionen Tonnen Primärenergie (Rohöläquivalenz) und damit knapp 54 Prozent des weltweiten Primärenergie-Verbrauchs.
In den meisten Regionen verbrauchen wenige Staaten einen Großteil der Energie. Allein China, Japan und Indien hatten 2004 mit einem Verbrauch von 2.277 Mio. Tonnen einen Anteil von deutlich über 70 Prozent am Primärenergie-Verbrauch des asiatisch-pazifischen Raumes.
In Europa und Eurasien verbrauchten Russland und Deutschland im Jahr 2004 über ein Drittel der Primärenergie. Auf Brasilien und Venezuela entfielen im selben Jahr über die Hälfte des Primärenergie-Verbrauchs in Mittel- und Südamerika. Und die USA waren 2004 für fast 84 Prozent des Primärenergie-Verbrauchs von Nordamerika verantwortlich.

Noch größer sind die Unterschiede in Bezug auf den Primärenergie-Verbrauch, wenn nicht die gesamte Region, sondern der pro Kopf Verbrauch der einzelnen Regionen betrachtet wird. Während in Afrika, weiten Teilen Süd- und Mittelamerikas und den meisten Staaten Asiens – inklusive Indien und China – der Primärenergie-Verbrauch pro Kopf unter 1,5 Tonnen (Rohöläquivalenz) pro Jahr liegt, verbrauchen die Staaten der EU12 zwischen 3,0 und 4,5 Tonnen Primärenergie. Die USA, Kanada, Saudi Arabien, Norwegen, Island, Belgien und Singapur haben mit einem Primärenergie-Verbrauch von über sechs Tonnen den weltweit höchsten Verbrauch pro Kopf.

Von dem Primärenergie-Verbrauch beruhten im Jahr 2004 insgesamt 36,8 Prozent auf Öl, 27,2 Prozent auf Kohle, 23,7 Prozent auf Erdgas, 6,2 Prozent auf Wasserkraft und 6,1 Prozent auf Kernenergie.
Regional fällt die Nutzung der verschiedenen Energiestoffe sehr unterschiedlich aus. Am auffälligsten ist der Nahe Osten, wo etwa 97 Prozent des Primärenergie-Verbrauchs auf Erdöl und Erdgas beruhen. Die Region Asien-Pazifik deckt knapp die Hälfte ihres Energiebedarfs durch Kohle ab. Und auch in Afrika ist der Anteil der Kohle mit deutlich über 30 Prozent am Primärenergie-Verbrauch überdurchschnittlich hoch. In Mittel- und Südamerika hat die Wasserkraft eine einmalig hohe Bedeutung – über 28 Prozent des Primärenergie-Verbrauchs resultieren aus der Nutzung von Wasserkraft.
Der Primärenergie-Verbrauch Nordamerikas bzw. Europas und Eurasiens ähnelt dem weltweiten Verbrauch. Dem leicht überdurchschnittlichen Anteil des Öls am Gesamtverbrauch Nordamerikas und dem etwas höheren Anteil des Erdgases am Verbrauch Europas und Eurasiens steht eine unterdurchschnittliche Nutzung von Kohle gegenüber.

Datenquellen

British Petroleum (BP): Externer Link: Statistical Review of World Energy 2005

Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen

Unter Primärenergie sind nur handelsübliche Brennstoffe erfasst. Nicht enthalten sind Brennstoffe wie Holz, Torf und tierische Abfälle, die zwar in einigen Staaten einen hohen Stellenwert haben, von denen jedoch keine zuverlässigen statistischen Verbrauchsangaben vorliegen.

Um die einzelnen Energiestoffe Öl, Kohle, Erdgas, Wasserkraft und Kernenergie vergleichbar zu machen, wird der jeweilige Verbrauch auf den wichtigsten Energiestoff Öl bezogen und äquivalent (gleichwertig) in "Mio. Tonnen Rohöl" umgerechnet.

OECD – Organisation for Economic Cooperation and Development (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)

Fussnoten