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Zeittafel | bpb.de

Zeittafel

/ 4 Minuten zu lesen

November 1483
Geburt Martin Luthers in Eisleben am 10. November

April 1507
Priesterweihe Luthers und Beginn seines Theologiestudiums in Erfurt, ab 1508 fortgeführt in Wittenberg

Oktober 1512
In Wittenberg wird Luther zum Doktor der Theologie promoviert und übernimmt eine Professur des Augustinerordens.

Oktober 1517
Mit 95 Thesen kritisiert Luther den Ablasshandel. Am 31. Oktober schickt er seine Streitschrift an den Erzbischof von Mainz, Albrecht von Brandenburg.

Dezember 1517
Erzbischof Albrecht von Brandenburg informiert Rom darüber. Der Ablassprediger Johannes Tetzel zeigt Luther daraufhin als Ketzer an.

April 1518
"Ein Sermon von Ablass und Gnade" erscheint in deutscher Sprache und findet rasch Verbreitung.

Juni 1518
Rom eröffnet formal den Ketzerprozess. Beim Verhör durch Kardinal Cajetan im Oktober in Augsburg weigert sich Luther zu widerrufen.

Juni 1519
Der Habsburger Karl V. wird zum König des Heiligen Römischen Reiches gewählt; nach seiner Krönung 1520 nennt er sich "erwählter Kaiser".

Juni 1520
Papst Leo X. droht Luther in der Bulle "Exsurge Domine" mit dem Kirchenbann.

Herbst 1520
Veröffentlichung der drei großen Reformschriften Luthers (An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung; De captivitate Babylonica ecclesiae praeludium; Von der Freiheit eines Christenmenschen)

Dezember 1520
Luther bricht mit Rom – er verbrennt die Bulle des Papstes.

Januar 1521
Mit der Bannbulle "Decet Romanum Pontificem" schließt der Papst Luther aus der Kirche aus.

April 1521
Während des Reichstages in Worms tritt Luther vor Kaiser Karl V. Er wird verhört und weigert sich wiederum zu widerrufen.

Mai 1521
Karl V. verhängt im Wormser Edikt die Reichsacht über Luther und verbietet Lektüre und Verbreitung seiner Schriften.

August 1521
Auf der Wartburg übersetzt Luther innerhalb dreier Monate das Neue Testament ins Deutsche.

Januar 1523
Veröffentlichung der Schrift "Von weltlicher Obrigkeit …", in der Luther seine später so benannte Zwei-Reiche-Lehre ausführt.

1524
Der schwedische König Gustav I. Wasa beendet den Kontakt nach Rom. Sein Land wird 1527 protestantisch.

Mai 1525
Bauernkrieg. In Süd- und Mitteldeutschland, später auch in Tirol und Sachsen werden die Aufstände blutig niedergeschlagen,

Juni 1525
Luther heiratet in Wittenberg Katharina von Bora, eine ehemalige Nonne.

August 1526
Der Reichstag in Speyer lässt Fürsten und Städten bis zu einem Nationalkonzil die Wahl, katholisch zu bleiben oder sich der Reformation anzuschließen. Lutherische Landeskirchen gründen sich.

Juli 1527
In Marburg wird die erste protestantische Hochschule eingeweiht, eine Gründung des Landgrafen Philipp I.

1527
Auf Reichstagsbeschluss wird die Kirche in Schweden und Finnland direkt der Krone unterstellt, die Kirchengüter werden dem Monarchen übertragen.

April 1529
Auf dem Reichstag in Speyer protestieren reformatorische Fürsten gegen die Aufrechterhaltung des Wormser Edikts und geben dem Protestantismus seinen Namen.

Oktober 1529
Luther und Zwingli treffen sich in Marburg zum Streitgespräch. Über die Frage, ob Christus beim Abendmahl leibhaftig anwesend ist, erzielen sie keine Einigung.

Juni 1530
Protestantische Stände übergeben auf dem Augsburger Reichstag die Schrift "Confessio Augustana" in der Hoffnung auf Anerkennung ihres Bekenntnisses.

August 1530
Die katholische Erwiderung auf die "Confessio Augustana" wird während des Reichstages verlesen. Sie fordert die Rückkehr zur römischen Lehre.

Februar 1531
Protestantische Stände gründen ein Verteidigungsbündnis gegen den Kaiser (Schmalkaldischer Bund),

Juli 1532
Karl V., der das Reich vor allem durch die Osmanen bedroht sieht, lenkt ein. Der "Nürnberger Anstand" ist ein temporärer Religionsfriede.

1536
Der dänische König unterstellt sein Land einer durch den Reformator Bugenhagen entworfenen einheitlichen Kirchenordnung.

Januar 1533
Heinrich VIII. von England heiratet gegen den Willen des Papstes seine Geliebte Anne Boleyn. Zudem erklärt er sich zum Oberhaupt der englischen Nationalkirche, die der reformatorischen Lehre folgt (anglikanische Kirche).

Juni 1538
Katholische Reichsstände schließen sich gegen den Schmalkaldischen Bund in der Katholischen Liga zusammen

Ab 1541
Calvin führt seine Kirchenordnung in Genf ein.

Dezember 1545
Papst Paul III. beruft das Konzil von Trient ein. Infolge der Reformation berät die römische Kirche bis 1563 über eigene Reformen.

Februar 1546
Tod Luthers in Eisleben am 18. Februar

Juli 1546
In einer Phase außenpolitischer Ruhe rüstet der Kaiser zum Krieg gegen den Schmalkaldischen Bund. Dieser kommt seinem Angriff zuvor: Der Schmalkaldische Krieg beginnt.

April 1547
Karl V. schlägt die protestantischen Truppen in der Schlacht bei Mühlberg/Elbe.

März 1552
Im "Fürstenaufstand" verbünden sich protestantische Stände mit Frankreich gegen den Kaiser und erobern zahlreiche Städte. Karl V. muss fliehen.

August 1552
Karls Bruder, König Ferdinand I., schließt in Passau Frieden mit den Protestanten.

September 1555
Im Augsburger Religionsfrieden wird das Luthertum anerkannt. Künftig entscheiden die Landesherren über die Konfession ihrer Untertanen (cuius regio, eius religio).

1560er-Jahre
Lutherische Theologen und Juristen (Gnesiolutheraner, Exulantes Christi) werden aus ihren Gemeinden im Süden des Alten Reichs ausgewiesen, genauso wie Hugenotten aus Frankreich im Kontext der dortigen Religionskriege.

1562–1598
Hugenottenkriege in Frankreich

1568–1648
Niederländischer Freiheitskampf

1572
Der Sejm (polnischer Reichstag) anerkennt das gleichberechtigte Miteinander von protestantischen, römisch-katholischen und orthodoxen Glaubensformen.

1598
Das Edikt von Nantes sichert den französischen Protestanten Religionsfreiheit zu.

1618–1648
Dreißigjähriger Krieg

November 1620
Das Schiff "Mayflower" landet mit dem Pilgrimfathers in der Bucht von Cape Cod.

1628–1640
Circa 20.000 Puritaner kommen in die englischen Kolonien Nordamerikas.

1632
Gründung der englischen Kolonie Maryland, in der sich katholische Exulanten ansiedeln

1642–1649
Englischer Bürgerkrieg

1648
Der Westfälische Friede von Münster und Osnabrück bestätigt die Anerkennung "einander ausschließender Wahrheiten" in der Glaubensfrage und legt zusätzlich konfessionell-geografische Grenzen und konfessionell-politische Einflusssphären fest.

1681
Der Quäker William Penn gründet die Eigentümerkolonie Pennsylvania.

1685
Das Edikt von Fontainebleau veranlasst die Zwangsausweisung aller Hugenotten aus Frankreich.

1731
Ein Emigrantenpatent des Salzburger Erzbischofs veranlasst die Vertreibung von Protestanten aus der Salzburger Region.

1740–1760
First Great Awakening in den britischen Kolonien Nordamerikas

Mitte des 18. Jahrhunderts
Mehrheitlich Methodisten und Lutheraner siedeln auf Einladung des russischen Zaren in Russland.

1800–1840
Second Great Awakening

1880–1910
Third Great Awakening

1919
Ende des Staatskirchentums im Deutschen Reich

1927
In der lutherischen Kirche Deutschlands wird eine Frauenordination als rechtliche Norm eingeführt.

1959
Amtseinführung der ersten ordinierten Pastorin in Lübeck

Fussnoten