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Im Praxistest: Forschen mit GrafStat - Projekt: Partizipation 2.0 | bpb.de

Im Praxistest: Forschen mit GrafStat - Projekt: Partizipation 2.0

Berlin Dr. Catharina Banneck

/ 2 Minuten zu lesen

Wie funktioniert (politische) Partizipation im Zeitalter des Webs 2.0? Welche Chancen und Risiken bergen digitale Mitsprache und Mitbestimmung? Das GrafStat Projekt "Partizipation 2.0" bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Instrumente der digitalen Partizipation kennenzulernen und selbst zu erproben sowie die Risiken und Grenzen der Mitsprache und Teilhabe über das Internet zu reflektieren.

Konzeption der Einheit

Die Einheit richtet sich an Schülerinnen und Schüler aller Schulformen der Klassenstufen 7 bis 10 vorzugsweise der sozialwissenschaftlichen und sozialkundlichen Fächer. Im ersten Baustein lernen die Schülerinnen und Schüler die definitorischen Grundlagen des Begriffs E-Partizipation kennen. Sie befassen sich arbeitsteilig mit ausgewählten Aktionen wie dem Twitter-Hashtag "#Aufschrei" oder dem Facebook-Protest in NRW gegen das Zentralabitur. Sie reflektieren ferner die Grenzen der Internetnutzung als Partizipationsinstrument. In Baustein 2 erproben sie über die Nutzung der Software GrafStat zentrale Aspekte von Partizipation 2.0. Im abschließenden dritten Baustein – dem Aktionsbaustein – treten Schülerinnen und Schüler selbst bei der Planung, Durchführung und Auswertung eines selbstgewählten Web2.0-basierten Projektes in Aktion.

Einsatzmöglichkeiten im Unterricht

Die Einheit ist progressiv aufgebaut; die einzelnen Bausteine lassen sich jedoch auch separat verwenden. Für jeden Baustein werden Schemata eines möglichen Unterrichtsverlaufes mit didaktischen Hinweisen, Sachinformationen und Unterrichtsmaterialien angeboten.

Die Aktualität des Themas E-Partizipation und die multimediale Ausrichtung der Einheit besitzen ein hohes motivationales Potential. Neben der methodenorientierten Ausrichtung steht in der Unterrichtsreihe „Partizipation 2.0“ mit ihrer schüleraktivierenden Konzeption die Schulung der Handlungskompetenz im Vordergrund. Der Baustein drei bietet die Chance, einen demokratischen Entscheidungsprozessen selbstgesteuert im Rahmen eines eigenen Projektes – möglicherweise in Kooperation mit lokalen oder kommunalen Trägern - zu initiieren.

Kooperative Lernarrangements insbesondere bei der Analyse der Anwendungsbeispiele von E-Partizipation gestalten die Arbeit im ersten Baustein schülerorientiert. Zum perspektivischen und multiperspektivischen Lernen regt die Unterrichtseinheit Talkshow „Bietet E-Partizipation eine Verbesserung der Demokratie?" an, die diesen Baustein abschließt. Die Lernenden schulen hier ihre Urteilskompetenz, indem sie kontroverse Argumente auf sachliche Richtigkeit untersuchen und die Interessen, implizierte Werthaltungen und Folgen des Handels der Talkshow-Akteure reflektieren.

Anregungen

Das Projekt „Partizipation 2.0“ ist sehr methodenreich und schülerorientiert geplant. Eine selektive Nutzung der Materialien ist anzuraten, da jeder der drei Bausteine auf 4 bis 8 Unterrichtsstunden angelegt ist. Der erste Baustein bzw. einzelne Arbeitsschritte lassen sich recht problemlos in den normalen Unterrichtsalltag integrieren. Für die Bausteine zwei und drei wäre ein Unterricht im Projekt sinnvoll. Ferner ist zu überlegen, ob einzelne Inhalte bzw. Praktiken, wie sie im dritten Baustein vorgeschlagen werden, aufgrund ihres hohen technischen Anforderungsniveaus für die Bearbeitung in den Klassenstufen 7 und 8 geeignet sind.

Um eine fortwährende Aktualität der Einheit zu gewährleisten, können die Anwendungsbeispiele im ersten Baustein etwa um die Ursachen und Folgen eines Shit- oder Candystorm individuell ergänzt und erweitert werden.

Zugriff

Unter Interner Link: bpb.de/grafstat/ stehen alle GrafStat-Projekte mit den zugehörigen Materialien kostenlos bereit. Die GrafStat-Software kann ebenfalls kostenlos heruntergeladen werden.

Fussnoten