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Info 02.08 Der G8-Gipfel in Heiligendamm | Umweltbewusstsein und Klimaschutz | bpb.de

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Info 02.08 Der G8-Gipfel in Heiligendamm

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Informationen zu Ländern und Organisation der G8 sowie zu den Ergebnissen der G8-Gipfels im Juni 2007 zum Thema Klimaschutz.

Der G8-Gipfel

Die Gruppe der Acht (G8) ist eines der wichtigsten internationalen Foren globaler Verantwortung. Auf Grund seiner lockeren Strukturen spielt die jeweilige G8-Präsidentschaft eine besonders wichtige Rolle.

1975 trafen sich in Rambouillet, Frankreich, zum ersten Mal Staats- und Regierungschefs wichtiger Industrienationen, um die Entwicklungen der Weltwirtschaft zu diskutieren. Sie repräsentierten damals die sechs beziehungsweise sieben größten Volkswirtschaften der Welt. Dies war die Geburtsstunde der sogenannten Weltwirtschaftsgipfel. Die G8-Gipfel sind auch heute noch der Höhepunkt der einjährigen Präsidentschaft jedes Staates. Die Themenpalette umfasst mittlerweile das gesamte Spektrum globaler Politik. Neben der Wirtschaftspolitik werden außen- und sicherheitspolitische, aber auch entwicklungspolitische Themen angesprochen.Viele Initiativen zu globalen Fragestellungen, insbesondere auch der Armutsbekämpfung, sind von diesem Forum ausgegangen.

Länder der G8
Der G8 gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, die Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada (seit 1976) und Russland (seit 1998) an. Außerdem ist die Europäische Kommission bei allen Treffen vertreten.

Die Organisation der G8
Die G8 sind ein informelles Forum der Staats- und Regierungschefs. Die Gruppe ist keine internationale Organisation, sie besitzt weder einen eigenen Verwaltungsapparat mit ständigem Sekretariat noch eine permanente Vertretung ihrer Mitglieder. Die Organisationsgewalt sowie die thematische Ausrichtung der jährlichen G8-Gipfel liegen traditionell in den Händen der jeweiligen Präsidentschaft. Die dafür erforderlichen Abstimmungsprozesse werden von den persönlichen Beauftragten der Staats- und Regierungschefs, den G8-Sherpas und ihren Arbeitsstäben geleistet.

Nach den Jahren 1978, 1985, 1992 und 1999 trägt Deutschland 2007 erneut die Verantwortung als Präsidentschaft. Tagungsort des G8-Gipfels 2007 ist das Ostseebad Heiligendamm.

Aus: Die Bundesregierung (Hrsg.): G8 - Was ist das?, Externer Link: http://www.g-8.de/Webs/G8/DE/Hintergrund/hintergrund.html (21.6.2007).

Durchbruch beim Klimaschutz

Die führenden Industrienationen (G8) streben an, die globalen CO2-Emissionen bis 2050 um mindestens die Hälfte zu reduzieren. Die Staats- und Regierungschefs haben in Heiligendamm vereinbart, dieses Ziel gemeinsam in einem UN-Prozess umzusetzen. Dabei sollen auch die großen Schwellenländer eingebunden werden.

"Dies ist die wichtigste Entscheidung für die nächsten zwei Jahre", zeigte sich die sichtlich zufriedene Bundeskanzlerin und G8-Präsidentin überzeugt. Viele Teilnehmer hätten sich hier deutlich bewegt. Die Einigung darüber, dass verpflichtende Reduktionsziele nötig sind, sei "ein wichtiges Signal", so Angela Merkel.

Grundlage der in Heiligendamm getroffenen Klimaschutzvereinbarung bilden die Beschlüsse der EU, Japans und Kanadas. Hinzu kommt der Ansatz der USA, die größten Verursacher von Treibhausgasen außerhalb der G8, vor allem China und Indien, einzubeziehen.

Die Einzelheiten, wie die globalen Reduktionsziele erreicht werden sollen, können die Umweltminister des UN-Klimarahmenabkommens jetzt im Dezember in Bali verhandeln. Auf der dortigen Weltklimakonferenz soll eine Nachfolgeregelung für das Kyoto-Protokoll vereinbart werden, das 2012 ausläuft. Bisher erschien unklar, auf welcher Grundlage dies geschehen könnte. Jetzt soll die Nachfolgevereinbarung bereits 2009 stehen und einen Beitrag zu dem vereinbarten UN-Prozess bilden.

Begleitend zu dem UN-Prozess haben Ländergruppen die Möglichkeit, ergänzende Vereinbarungen zu treffen, wie das gemeinsame Ziel erreicht werden soll. So wollen die G8 künftig auch neue Finanzierungsinstrumente einsetzen, um Klimaschutzprojekte in den Entwicklungsländern zu unterstützen: etwa mit den Erlösen aus der Versteigerung von Verschmutzungsrechten. Zufrieden sprach die Kanzlerin am Nachmittag von einem "in sich geschlossenen Fahrplan".

Gemeinsame, aber unterschiedliche Verantwortung
Klar ist auch, dass alle Länder eine gemeinsame, aber unterschiedliche Verantwortung für den Abbau der Treibhausgase haben. Die Kanzlerin hob dabei die führende Rolle der G8-Gruppe hervor. "Die Industrieländer müssen den ersten Schritt machen", betonte sie. Auch wenn die Vereinbarung im rechtlichen Sinne nicht bindend ist, zeigte sich Merkel sicher: "Der Erklärung entkommt niemand."

Als großen Erfolg wertete die Kanzlerin die Tatsache, dass nunmehr alle acht Nationen der G8 die Ergebnisse des jüngsten UN-Klimaberichts anerkannt haben. Der so genannte IPCC-Bericht stellt fest, dass die Erderwärmung auf menschliches Handeln zurückzuführen ist. Nur eine Begrenzung der CO2- Emissionen kann die Erderwärmung stoppen. Um weitreichende Folgen zu vermeiden halten die internationalen Experten eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 bis 2,5 Grad für zwingend erforderlich. Die Gemeinschaft der G8 bekennt sich zu den Aussagen und Zielen des IPCC-Berichts. "Jetzt geht es darum, gemeinsam möglichst viele Staaten auf der Welt auf diese zu verpflichten", so die Bundeskanzlerin. [...]

An den Dialogthemen wird deutlich, wie eng die Themen des Gipfels und mit ihnen die Interessen der Menschen weltweit zusammenhängen: Klimaschutz und Energieeffizienz einerseits - die dafür erforderlichen Technologien und ihr wirksamer Schutz andererseits. [...]

Aus: Die Bundesregierung (Hrsg.): Durchbruch beim Klimaschutz, Externer Link: http://www.g-8.de/nn_90704/Content/DE/Artikel/G8Gipfel/2007-06-07-g8-klimaschutz.html (21.06.2007).

Fussnoten