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M 04.27 Ökostrom | Umweltbewusstsein und Klimaschutz | bpb.de

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M 04.27 Ökostrom

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Informationen zu Ökostrom, zum Handel mit Grünem Strom mit "direkter Belieferung" und zur Verwendung der Mehrkosten für Investitionen in erneuerbare Energien.

Der "grünste Strom", den es gibt, ist der, den man nicht verbraucht! Dieser "Einsparstrom" ist meist auch der preisgünstigste Strom - denn die Installation von sparsamen Geräten, Abschaltung von unnützem Stand-By-Strom, effiziente Beleuchtung und Pumpen rechnet sich in wenigen Jahren. In allen Haushalten bestehen Einsparmöglichkeiten von 20-30% des Stromverbrauchs. [...]

In 10 Jahren soll der Anteil erneuerbarer Energien verdoppelt werden, in 50 Jahren wollen wir 50 % Anteil erreichen und spätestens zum Jahr 2100 auf 100 % kommen. [...] Was ist nun "Grüner Strom"? Welche Kriterien sind einzuhalten? Soll man Grünen Strom bestellen? Beim "Grünen Strom" oder "Ökostrom" geht es darum, dass Haushalte, Betriebe oder Kommunen usw. neben oder anstatt eigener Investitionen den benötigten Strom so bestellen, dass dieser in der Bilanz aus Anlagen der erneuerbaren Energien erzeugt wird. Derzeit bieten fast hundert Unternehmen in Deutschland, zum Teil Neugründungen, zum Teil alteingesessene Stromversorger, solchen "Grünen Strom" an. Meist kostet dieser "Grüne Strom" 1 - 4 Cent/kWh mehr als der "Normalstrom" aus vorwiegend Kohle und Uran.

Damit der Kunde sicher sein kann, dass der von ihm bezahlte Aufschlag auch an der richtigen Stelle ankommt, gibt es "Zertifizierer", bei denen die "Ökostrom­Händler" wie bei einem Wirtschaftsprüfer den Nachweis führen können, woher der Strom kommt und was mit den Einnahmen geschieht. Seit der Liberalisierung des Strommarkts haben sich nunmehr zwei Grundmodelle herausgebildet:

Handel mit Grünem Strom mit "direkter Belieferung"
Hier kauft der Ökostromhändler den Strom direkt von Erzeugern, die Windkraftwerke, PV-Anlagen, usw. betreiben und verkauft ihn weiter an die Kunden. Klar ist, dass hier zumindest die Jahresbilanz stimmen muss, denn im großen Stromnetz, in das eingespeist und aus dem Strom bezogen wird, ist weder eine Trennung nach Herkunft möglich, noch kann die Bilanz minutengenau abgeglichen sein. Einige Ökostromhändler erstellen aber mit hohem Aufwand genaue "Lastprofile", d.h. wie sich der Strombedarf über den Tag verteilt und achten darauf, dass die entsprechende Erzeugung diesem Verlauf folgt. So gesehen erhält der Grünen-Strom-Kunde bei dem Modell der Direktbelieferung den Strom entsprechend der Produktion der Anlagen, die beim Händler unter Vertrag sind.

Die Verpflichtung dieser Ökostromhändler lautet: Die Einnahmen werden nur zum direkten Aufkauf regenerativen Stroms verwendet. [...]

Verwendung der Mehrkosten für Investitionen in erneuerbare Energien
Diese Variante wird oft von größeren Stromversorgern gewählt. Hier erhält man im Grunde den gleichen Strom wie zuvor geliefert - allerdings versprechen die Anbieter und weisen es zum Teil auch nach, dass die Mehreinnahmen für den Bau neuer Anlagen regenerativer Energien verwendet werden. Hier wird durch den Mehrpreis beim Kunden im Prinzip ein Konto aufgefüllt, und wenn genug darin ist, eine neue Anlage gebaut. [...]

Allerdings hier heißt es aufpassen, denn einige Stromversorger lassen sich mit dem Mehrpreis auch die Kosten von Anlagen erneuerbarer Energie bezahlen (meist aus Wasserkraft), die schon existieren oder sogar schon buchhalterisch abgeschrieben sind. Der Verweis auf den Strom aus solchen Anlagen hat dann meist nur einen "Werbeeffekt" - auf den Neubau von Anlagen aus erneuerbarer Energie (und das ist ja eigentlich gewünscht) hat dies wenig oder keinen Einfluss. [...]

Aus: BUND Hessen (Hrsg.): Grüner Strom – Was ist das?

Fussnoten