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M 05.11 Bund beschließt 150 Maßnahmen zur Integration | Jugendliche zwischen Ausgrenzung und Integration | bpb.de

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M 05.11 Bund beschließt 150 Maßnahmen zur Integration

/ 3 Minuten zu lesen

Exemplarisch werden einige Aspekte des umfangreichen Maßnahmenpaketes zur besseren Eingliederung von Migranten, welches im Nationalen Integrationsplan beschlossen wurde, dargestellt.

Ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur besseren Eingliederung von Migranten hat der Bundestag im Rahmen des Nationalen Integrationsplanes verabschiedet. Insbesondere Deutschkenntnisse sollen durch die Förderung besser vermittelt werden.
Das Bundeskabinett hat rund 150 Maßnahmen zum Nationalen Integrationsplan verabschiedet. Mit dem Beschluss des Kabinetts sind die Maßnahmen verbindlich. An dieser Stelle werden einige der interessantesten Initiativen und Selbstverpflichtungen von Bund, Ländern, Kommunen, Bürgergesellschaft, Medien und Wirtschaft vorgestellt.

Integrationskurse: Das Stundenkontingent wird von 600 auf 900 Stunden aufgestockt. Die Kurse werden mit Arbeitsagenturen, Jugendmigrationsdiensten und örtlicher Wirtschaft vernetzt. Spezielle Angebote sind für Analphabeten, Jugendliche und Mütter geplant, auch eine Kinderbetreuung während der Kurse soll es geben.

Sprachförderung: Die berufsbezogene Deutschförderung für Migranten wird ausgeweitet. Ein Konzept zur Sprachförderung und ein Verfahren zur Sprachstandsfeststellung in Kindertagesstätten werden entwickelt.

Bildungspaten: Es wird ein bundesweites Netzwerk für Bildungspaten gestartet, das Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Schule und Ausbildung unterstützt.

Schulabbrecher: Das Modellprogramm "Schulverweigerung - Die 2. Chance" will Schulverweigerer mit Migrationshintergrund wieder in die Schulen integrieren.

Ausbildungspakt: Bundesregierung und Wirtschaft arbeiten zusammen am "Sonderprogramm zur Einstiegsqualifizierung Jugendlicher", das auf 40.000 Plätze aufgestockt wird, und an der Initiative "Aktiv für Ausbildungsplätze", die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und Wirtschaftsverbänden bis 2010 bis zu 10.000 zusätzliche Ausbildungsplätze in Unternehmen mit Inhabern ausländischer Herkunft schaffen will.

Finanzielle Unterstützung: BAföG und Berufsausbildungsbeihilfen soll besonders für Jugendliche mit Aufenthaltsrecht leichter zugänglich gemacht werden.
Schlagworte

Wirtschaftsinitiative: Eine "Charta der Vielfalt", der rund 100 Unternehmen angehören, hilft bei der Einstellung und Förderung von ausländischen Mitarbeitern.
Gegen Zwangsverheiratung: Eine Onlineberatung für Betroffene wird eingerichtet, Zufluchtstätten werden unterstützt.

Eltern-Bildungsoffensive: Die Türkische Gemeinde in Deutschland startet ein Programm, um türkische Eltern zu qualifizieren, ihre Kinder in Schule und Ausbildung stärker zu unterstützen.

Kulturmittler: Das Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen e.V. in Köln bietet Vermittler in Fällen häuslicher Gewalt an.

Leseförderung: Die Stiftung Lesen bietet Eltern und Großeltern spezielle Vorlesehefte für ausländische Eltern und Kinder zum gemeinsamen Deutschlernen an. Ehrenamtliche Lesepaten und Leseclubs fördern Sprach- und Leseverständnis von Kinder und Jugendlichen.

Integration durch Sport: Der Deutsche Olympische Sportbund qualifiziert im Rahmen des Programms "Integration durch Sport" besonders Multiplikatoren mit Migrationshintergrund. Schon im Sommer 2006 hat man drei Integrationsbotschafterinnen benannt und entwickelt seitdem spezielle Angebote in Sportarten, die von Migranten bevorzugt werden.

Fußball zur Integration: Der Deutsche Fußball-Bund plant den Aufbau eines Netzwerkes "Integration", um lokale fußballerische Integrationsprojekte zu koordinieren und fördert zusammen mit der Bundesregierung mit 300.000 Euro das Modellprojekt "Am Ball bleiben - Fußball gegen Rassismus und Diskriminierung".

Medienunterstützung: Die ARD hat sich das Ziel gesetzt, den Alltag der Menschen aus Zuwandererfamilien als Teil der gesellschaftlichen Normalität abzubilden und dabei die Chancen einer kulturell vielfältigen Gesellschaft glaubwürdig zu vermitteln. Das Thema Islam spielt eine große Rolle - so plant das WDR eine zweitägige Sendung zum Ende des Ramadan; der SWR veröffentlicht ein "Islamisches Wort" im Internet. Das ZDF hat mit dem "Forum zum Freitag" bereits eine Internet-Dialogplattform zur interkulturellen Verständigung eingerichtet. Die CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt wiederum wird einen neuen Fernsehpreis für betriebliche Integration von Einwanderern ausloben.

Aus: Die Welt, 11. Juli 2007. Online unter: Externer Link: (29.11.07).

Aufgaben:

1. Findet euch in kleinen Arbeitsgruppen (2-3 Personen) zusammen und nehmt eine dieser Maßnahmen genauer unter die Lupe:

  • Netzwerk für Bildungspaten

  • "Schulverweigerung - Die 2. Chance"

  • "Aktiv für Ausbildungsplätze"

  • "Charta der Vielfalt"

  • "Integration durch Sport"

  • "Am Ball bleiben - Fußball gegen Rassismus und Diskriminierung"

  • "Wohngemeinschaft Deutschland"

  • ...

Untersucht die Kampagnen oder Initiativen nach bestimmten Gesichtspunkten (Wer führt die Maßnahme durch? An wen richtet sie sich? Was ist das Ziel? Auf welcher Ebene wird sie durchgeführt? (Bund, Land, Kommune/Stadt, Stadtteil, ...) Wo liegen Schwierigkeiten der Umsetzung?

2. Welche Ideen haltet ihr für besonders gut und welche bringen - nach eurer Meinung - weniger?

3. Welche Ideen habt ihr, die hier nicht aufgelistet sind? Schreibt einen Brief an die Integrationsbeauftrage der Bundesregierung.

Aus dem Unterrichtsprojekt "Forschen mit GrafStat - Jugend zwischen Ausgrenzung und Integration" - www.bpb.de/grafstat/integration

Fussnoten