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Info Islam: Islam und Wissen | bpb.de

Info Islam: Islam und Wissen Version mit Gebärdensprache

von: Pudelskern Prof. Dr. Armina Omerika

Im Rahmen der Webvideo-Reihe "Begriffswelten Islam" informiert der animierte Kurzfilm über den Begriff "‘ilm" und die Bedeutung von Wissen im Islam.

Inhalt

Der animierte Kurzfilm informiert über den Begriff "ilm" und die Rolle, die der Wissenserwerb im Islam spielt.

Volltextalternative

[Der Youtuber LeFloid steht in der Ecke eines Zimmers und spricht direkt in die Kamera. Er trägt eine schwarze Basecap und ein offenes Hemd über dem Tshirt. Hinter ihm steht eine lebensgroße Star-Wars-Figur in der Ecke, rechts an der Wand hängen zwei Plakate. Auf einem recken drei Hände Gewehre in die Luft, in deren Läufen rote Rosen stecken, auf dem darunter hängenden Plakat ist ein Mann in Anzug dargestellt, dessen Gesicht auf dem Bild unkenntlich gemacht ist und der ein Schild mit der Aufschrift "corporate violence for sale" trägt. Auf der linken Seite von LeFloid ist ein Regal aus Skateboardbrettern an der Wand befestigt, auf dem Science-Fiction-Figuren in ihren Verpackungen stehen. LeFloid spricht ausdrucksstark und recht schnell, mit starker Mimik und Gestik. Zwischen den Sätzen ist der Filmschnitt häufig erst dann gesetzt, wenn der neue Satz schon begonnen hat, so dass Bild und Ton kurz nicht synchron sind, was einen stakkatohaften Eindruck macht und die Schnelligkeit von LeFloids Sprechens untermalt.]

LeFloid: Aloha werteste Ladies und Gentelnerds! Ich hatte hier letztes Jahr mit der bpb ein Video zum Thema Islam gemacht. Ich fand es gut, ihr fandet es gut und da dacht ich mir: Mach ich doch glatt noch eins! Gerade jetzt nach den Übergriffen in Köln wird in den Medien, auf Youtube, Facebook, Twitter, einfach überall auch wieder über den Islam diskutiert und Dabei wird einem erschreckend oft klar: Viele, die über den Islam sprechen, wissen herzlich wenig über den Islam selbst. Und haben eben nur ein sehr oberflächliches Bild. Das betrifft gerade nicht-muslimische Jugendliche und Erwachsene. Aber auch einige Muslime selbst haben recht wenig Ahnung von ihrer eigenen Religion. Wer wenig weiß, kann sich allerdings selbst schlecht gegen Stimmungsmache oder Anschuldigungen wehren. Seien es nun islamfeindliche Rassisten oder religiöse Hetzer. Vor allem hier im Netz, wo ja gerne jeder mal so einiges behauptet. Marie hat das in ihrem Video zum Thema schon gesagt: Deshalb spielt jetzt gerade Bildung so eine wichtige Rolle. Wissen, oder die Suche nach Wissen, ist eben etwas anderes, als einseitige Meinungen oder bloße Vorurteile. Zum Wissen gehört, dass man sich Dinge aus unterschiedlichsten Blickwinkeln anschaut und versucht überprüfbare Fakten mit in sein Urteil einfließen zu lassen. Genau das ist es, was dem Islam zurzeit oft abgesprochen wird. Er wird häufig als irrationale, von Emotionen beherrschte Religion dargestellt. Aber wie ist es denn mit dem Islam und dem Wissen? Gibt es da eine rationale Tradition des Wissens?

[Der Film mit LeFloid wird ausgeblendet, der Erklärfilm beginnt. Auf eine weiße Fläche legt eine Hand eine Zeichnung von LeFloid, oben links ins Bild das Wort "'ilm" und auf der ganzen Bildfläche verteilt wird der Begriff "Wissen" in verschiedenen Sprachen und Schriften platziert. In die Mitte wird dann noch eine grüne Wolke mit einem Fragezeichen gelegt.]

Sprecherin: Was bedeutet ilm?

[Alle Elemente des Bildes werden von der Hand weggewischt. Auf der Fläche werden links oben die Worte "'ilm" und "ma'arifa" platziert, auf gleicher Höhe mittig und rechts dann die Worte "'alim" und "'ulum". In die Mitte des Bildes wird die Zeichnung eines Mannes im Anzug und einer Frau, die Bücher unterm Arm trägt, gelegt. Beide breiten einen Arm in einer offenen Geste aus, als würden sie zu einem Publikum sprechen. Unter die Zeichnung wird dann eine große geschwungene waagerechte Klammer mit der Unterschrift "wichtig!" gelegt, über deren linkes Ende ein Stapel Bücher und über das rechte eine Zeichnung mit einem Reagenzglas, einer Spritze und einem mathematischen Wurzelzeichen platziert wird.]

Sprecherin: Die Begriffe ilm oder ma'arifa (Wissen), ālim (Gelehrter) und ̔ulūm (Wissenschaften) haben im Islam eine wichtige Stellung, sowohl in religiösen als auch in weltlichen Angelegenheiten.

[Die Elemente des Bildes werden weggewischt und die Zeichnung eines Wanderers mit Rucksack und Stock wird hineingelegt. Er trägt eine Gedankenblase, in der "'ilm!" steht. Unter das Bild wird dann eine Banderole mit der Innschrift "talab al 'ilm" platziert. Rechts neben das Bild des Wanderers wird das Bild zweier Männer gelegt, die vor zwei geschwungenen Fenstern an einem Tisch zwischen Büchern, Papieren, Papierrollen und einem Computer sitzen und miteinander sprechen. Auf die linke Bildseite wird dann das Bild des Mannes und der Frau aus der letzten Szene gelegt.]

Sprecherin: Die Suche nach Wissen, Talab al- ̔ilm, gilt als eine religiöse Verpflichtung für alle Muslime. Vor allem für Muslime, die als Gelehrte anerkannt werden wollen.

[Die Bildfläche wird wieder leergewischt und dann auf der linken Seite die Zeichnungen dreier Bücher platziert, deren Titel "sahih al-bukhari", "hadith" und "sahih muslim" sind. Neben sie kommt eine Sprechblase mit dem Wort "'ilm" und einem Like-Daumen hinzu. Schließlich werden auf der rechten Bildhälfte untereinander drei Zeichnungen platziert. Die erste zeigt einen Mann in Gewand und mit Turban an einem Tisch sitzend, der mit einer großen Lupe in einem Buch liest. Darunter steht das Wort "suchen". Die zweite Zeichnung zeigt ein beschriebenes Blatt Papier und eine Schreibfeder, darunter steht "sammeln" und bei der dritten Zeichnung steht das Wort "bewahren" und sie zeigt ein Stapel Bücher.]

Sprecherin: In den Überlieferungen des Propheten Mohammed gibt es zahlreiche Berichte über den Wert und Lohn des Wissens und über die Pflicht, es zu suchen, zu sammeln und zu bewahren.

[Auf die wieder leergewischte Bildfläche werden nacheinander Zeichnungen verschiedener Personen gelegt: Zwei junge Personen mit Kopfbedeckungen, eine Frau mit einem Kind, eine Frau und ein Mann, die etwas entfernt voneinander stehen und eine Gruppe dreier Männer, von denen zwei einen Turban tragen. Zu den vier Gruppen wird dann jeweils ein weiteres Bild hinzugelegt: ein Gelehrter im Gewand mit einem Rundkolben in der Hand, eine Gelehrte mit Kopftuch, die etwas erklärt und Bücher unter dem Arm trägt, ein Gelehrter mit Turban, der erklärend den Zeigefinger gehoben hat und Papierrollen unter dem Arm trägt, und zuletzt der Gelehrte am Tisch, der mit einer Lupe in einem Buch liest.]

Sprecherin: Für jede muslimische Gemeinschaft ist es außerdem verpflichtend, sich mit einer bestimmten Anzahl religiöser Gelehrter zu umgeben.

[Alle vorherigen Bildelemente werden weggewischt und in die Mitte die Zeichnung dreier Gelehrter - eine Frau und zwei Männer – gelegt, die miteinander diskutieren. Über ihre Köpfe wird dann eine Wortblase mit der Schrift "'ilm" gelegt und rechts und links neben sie jeweils ein Stapel Bücher, auf deren Titel ebenfalls "'ilm" steht. Hinzu kommen dann im weiteren links oben im Bild eine grüne Wolke mit der Zeichnung einer Papierrolle, rechts oben das Bild des Gelehrten mit der Lupe und darunter eine Wolke mit den Worten "Wissen" und "Glauben", die ein Doppelpfeil miteinander verbindet.]

Sprecherin: Die islamischen Theologinnen und Theologen und Philosophinnen und Philosophen hatten verschiedene Konzepte entwickelt, wie Wissen definiert werden kann. Sie diskutierten darüber, wie man Wissen definiert, wie Wissen erlangt wird und wie das Verhältnis zwischen Wissen und Glauben bestimmt werden kann.

[Auf die wieder leere Bildfläche wird quer ein grauer Weg gelegt in dessen Mitte das Bild eines Wegweisers platziert wird, auf dem "'ilm" zu lesen ist und der sowohl nach rechts, als auch nach links weist. Auf die rechte Seite des Weges legt die Hand dann das Bild eines Mannes in traditioneller Sufikleidung mit Büchern unter dem einen Arm, der seine linke Hand in einer offenen Geste nach oben hält. Darüber wird dann das Bild einer leuchtenden Glühbirne gelegt. Auf der linken Seite des Weges kommt das Bild eines bärtigen Mannes in Hosen und Weste hinzu, der Papierrollen unter dem Arm trägt und einen Zeigefinger erklärend gehoben hat. Über ihm wird das Bild eines Rechenschiebers platziert. Schließlich wird in die Mitte des Bildes, vor den Wegweiser, die Zeichnung einer Frau mit Kopftuch gelegt, die lächelt und ein Buch vor sich trägt. Über sie wird dann ein strahlendes Herz platziert, der Rechenschieber von links dazu gerückt und rechts daneben kommt eine grüne Wolke mit einer Papierrolle hinzu.]

Sprecherin: Es gab unterschiedliche Positionen dazu, was der richtige Weg des Wissens sei. Die Mystiker folgten dem Weg der Eingebung, während die Rationalisten dem Verstand folgten. Andere sahen eine Verbindung aus Verstand, Herz und Offenbarung als die Grundbedingung des Wissens.

[Alle Bildelemente werden weggewischt und auf die leere Fläche vier Figuren in eine Reihe gelegt, die miteinander diskutieren: ein älterer Mann in Hose und Pullover, eine Frau mit Büchern, die ein Kopftuch trägt, ein Mann in gestreiftem Sakko und eine Frau in Hose und Pullover. Über ihre Köpfe wird eine große Wortblase gelegt in der die mit einem Doppelpfeil verbundenen Worte "Sprache" und "Wissen" zu lesen sind.]

Sprecherin: Unter Sprachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern gab es schon früh Debatten über den Zusammenhang zwischen Sprache und Wissen.

[Die beiden äußeren Figuren werden aus dem Bild geschoben und stattdessen werden zwei nach außen weisende grüne Pfeile platziert, die jeweils auf das ebenfalls hinzukommende Wort "Wissen" zeigen. Die beiden Figuren in der Mitte, die miteinander zu sprechen scheinen, bekommen noch jeweils eine Sprechblase mit angedeuteter Schrift.]

Sprecherin: Es wurde die Frage thematisiert, ob verschiedene Formen des Wissens an eine bestimmte Sprache gebunden seien. Also ob beispielsweise Araber und Griechen aufgrund ihrer unterschiedlichen Sprachen zu verschiedenem Wissen gelangen.

[Die Bildfläche wird leergewischt und in die Mitte die Zeichnung einer großen Weltkugel gelegt. Darum herum werden Bilder von Planeten und Sternen platziert und darunter eine Banderole mit der Aufschrift "Logik".]

Sprecherin: Dagegen stand die These, dass es eine universelle Logik des Denkens gibt, die die Grenzen der jeweiligen Sprache überschreitet.

[Die Bildelemente werden weggewischt und die Zeichnung eines Tablets hineingelegt. Die Hand drückt den gezeichneten Knopf und der Film mit LeFloid erscheint auf dem Bildschirm. Der Film wird dann reingezoomt, so dass er das ganze Bild ausfüllt.]

LeFloid: Für mich persönlich gibt es eine übergeordnete Logik. Wir müssen Sprachbarrieren nur überwinden und uns immer wieder klarmachen: was wir denken, übersetzen wir in Sprache. Naja, und da geht schon mal was "verloren".

[Bei dem Wort "verloren" macht LeFloid mit seinen Fingern die Geste der Anführungszeichen.]

LeFloid: Und dann sprechen wir das aus. Und auch hier gehen Sachen unter. Dann steht da ein Gegenüber mit eigenem Sprachverständnis und bei dem kommt genau das an, was wir versucht haben in Worte zu fassen. Nur WIE hängt total von seinem Sprachverständnis ab. Das alles müssen wir mitbedenken, wenn wir einander verstehen wollen. Versteht ihr was ich meine? Lasst mich eure Gedanken dazu gerne mal in den Kommentaren wissen. Jetzt erstmal zurück zur Bildung.

[Der Film mit LeFloid wird ausgeblendet und das gezeichnete Tablet aus dem Bild genommen. Dann wird auf die wieder leere Bildfläche links das Bild dreier Sultane gelegt und zu ihnen das Bild eines lächelnden Mannes in Gewand und Turban. Hinzu kommt noch das Bild einer offenen Schatzkiste, aus der eine mit Strahlen umgebene Wortblase guckt, in die "Wissen" geschrieben ist. Auf die rechte Seite des Bildes werden dann die Zeichnungen einer Moschee und zweier weiterer islamischer Gebäude gelegt.]

Sprecherin: Auch muslimische Herrscher erkannten die große Bedeutung von Bildung und Wissen und förderten diese. Sie entwickelten Modelle und Institutionen mit denen Bildung und Wissen verbreitet werden konnten.

[Die Bildfläche wird leergewischt und links oben in die Ecke ein Kalenderblatt gelegt auf dem "7. Jahrhundert" geschrieben steht. Die Hand reißt zwei Kalenderblätter ab, so dass dort schließlich "9. Jahrhundert" steht. Ins Bild werden dann Zeichnungen von Schriften mit griechischen Buchstaben sowie von Büchern griechischer Autoren gelegt. Daneben werden dann Kreise mit folgenden Symbolen platziert: ein Rundkolben mit einer brodelnden Flüssigkeit, ein mathematisches Wurzelzeichen mit einer 22, Zirkel und Lineal und ein Teleskop mit einem Stern.]

Sprecherin: Ab dem Ende des 7.Jh. wurden griechische Werke und Traditionen übersetzt, wie z.B. Werke über Alchemie, Mathematik, Geometrie und Astrologie.

[Nachdem alle Bildelemente weggewischt wurden, wird das Kalenderblatt "9. Jahrhundert" wieder links oben platziert. Darunter wird dann die Zeichnung eines Gebäudes gelegt und dazu die Schrift "bait al hikma" und das Bild der drei Gelehrten – einer Frau und zwei Männern – die miteinander diskutieren.]

Sprecherin: Im frühen 9. Jh. ließ der damalige Kalif ein "Haus der Weisheit" (bait al hikma) errichten. Dort kamen Wissenschaftler und Gelehrte zusammen, um über verschiedene Themen zu debattieren.

[Alle Bilder werden weggewischt und links das Bild zweier Jungen gelegt, die im Schneidersitz an einem niedrigen Tisch sitzen und aufmerksam zuzuhören scheinen. Auf dem Tisch liegt ein Koran. Über dieses Bild wird eine Moschee gelegt. Auf die rechte Seite wird dann ein Baum, sowie das Bild eines Gelehrten platziert, der den Zeigfinger hebt. Darunter kommt dann das Bild einer auf dem Boden sitzenden Gruppe von Frauen, Männern und Kindern hinzu, die einer ebenfalls mit ihnen sitzenden Frau zuhören.]

Sprecherin: Auch in der muslimischen Bevölkerung entwickelten sich Orte der Wissensvermittlung. Es gab zum Beispiel Lernzirkel in Moscheen, in denen über religiöse Themen diskutiert wurde. Außerdem wurden an öffentlichen Orten Vorträge zu verschiedenen Themen gehalten.

[Das Bild wird leergewischt und oben links das Kalenderblatt mit der Aufschrift "10. Jahrhundert" platziert. Daneben wird das Wort "Madrasa" gelegt und darunter die Zeichnung eines Gebäudes, sowie zwei Bilder von jeweils zwei Gelehrten – einer Frau und einem Mann – die miteinander diskutierend jeweils an einem Tisch voller Bücher und Schriftrollen sitzen. Neben das Wort "Madrasa" wird dann links ein Kreis mit einem Paragrafenzeichen und rechts ein Kreis gelegt, in dem ein Koran abgebildet ist.]

Sprecherin: Im 10. Jahrhundert etablierte sich die Madrasa, eine Hochschuleinrichtung, in der islamische Wissenschaften wie Recht und Koranwissenschaften unterrichtet wurden.

[Die beiden Gelehrtenbilder werden aus dem Bild gezogen und stattdessen im unteren Teil des Bildes Kreise mit folgenden Symbolen platziert: ein Rechenschieber, das mathematische Wurzelzeichen, eine Schreibfeder und das Bild zweier Hefte.]

Sprecherin: In vielen Madrasas wurden auch andere, nicht explizit religiöse Fächer unterrichtet, beispielsweise Logik, Mathematik, Poesie und Literatur.

[Alle Bildelemente werden weggewischt und die Zeichnung eines Bücherregals hineingelegt. Im oberen Fach steht ein Koran, im unteren mehrere Bücher mit leeren Buchrücken. Darauf werden dann folgende Symbole in ein kleinen Kreisen gelegt: das mathematische Wurzelzeichen, eine Schreibfeder, das Paragrafenzeichen und das Bild zweier Hefte.]

Sprecherin: Damit wurde islamisches Wissen systematisiert und gefestigt und der hohe Stellenwert von allgemeiner Bildung deutlich gemacht.

[Das Bücherregal wird aus dem Bild geschoben und auf die leere Bildfläche die Zeichnung eines großen Gebäudes mit mehreren Minaretten gelegt. Rechts neben das Gebäude wird dann das Bild eines Mannes gelegt, der eine Schriftrolle hält, auf der "Testament" steht. Dann werden über und neben das Gebäude Kreise mit folgenden Symbolen platziert: das Bild eines Korans, eine Schreibfeder, ein Teleskop mit einem Stern, ein Rundkolben mit einer Flüssigkeit, das mathematische Wurzelzeichen, das Paragrafenzeichen, Zirkel und Lineal sowie zwei Hefte.]

Sprecherin: Eine der ältesten und bis heute kontinuierlich arbeitenden Madrasas in Europa ist die Gazi Husrev-beg Madrasa in Sarajevo. Es war im Testament des Stifters festgelegt, dass dort neben den traditionellen Fächern auch immer die aktuellen Wissenschaften unterrichtet werden.

[Auf die leergewischte Bildfläche legt die Hand mittig oben die Wortblase mit dem Begriff "'ilm". Rechts und links davon etwas darunter werden die beiden Wörter "religiös" und "weltlich" gelegt. In die untere Bildfläche wird dann eine graue Fläche mit verschiedenen Länderumrissen gelegt, auf denen verschiedene Figuren platziert werden: ein Gelehrter, der mit einer Feder an einem niedrigen Tisch schreibt, ein Wanderer, der Gelehrte mit dem Rundkolben, in dem eine chemische Reaktion stattfindet, und das Bild des Gelehrten mit den Papierrollen unter dem Arm, der den Zeigefinger erklärend gehoben hat.]

Sprecherin: Durch das Zusammenspiel von religiösen und weltlichen Wissenschaften konnten sich Glaubensgrundsätze und religiöse Inhalte und Praktiken in der kulturell, regional und politisch heterogenen islamischen Welt weiterverbreiten.

[Alle Bilder werden weggewischt und eine Weltkugel von unten ins Bild geschoben. Darum herum werden nun folgende Bilder platziert: eine Frau mit Kopftuch an einer Tafel, der Gelehrte mit der Lupe an einem Tisch sitzend, eine Frau und ein Mann, die heftig diskutieren und Bücher, Schreibfeder und Papierrollen vor sich liegen haben, eine junge Frau, die schreibt, die zwei Jungen, die im Schneidersitz an einem niedrigen Tisch sitzend zuhören, der Gelehrte mit Papierrollen unterm Arm, den Zeigefinger hebend, eine junge Frau mit Kopftuch, die Fußball spielt, der Chemiker mit dem Rundkolben, eine Gelehrte, die Bücher unterm Arm trägt, und etwas zu erklären scheint, eine punkig aussehende Frau mit einem Tablet und ein Gruppe unterschiedlicher Menschen.]

Sprecherin: Auch heute gibt es viele muslimische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in ihren jeweiligen Fachgebieten Expertinnen und Experten sind und ihren Beitrag für die Gesellschaft leisten.

[Alle Bildelemente werden weggewischt und der Film mit LeFloid wird wieder eingeblendet.]

LeFloid: Ich glaube, dass das total wichtig ist, dass wir ALLE unseren Beitrag in der Gesellschaft leisten, und dass wir nicht nur draufkloppen, auf alles, was uns irgendwie Angst macht. Für mich ist es wichtig, dass wir aus unserem Tunnelblick rauskommen, dass wir uns erstmal umschauen. Und dann versuchen, vernünftig eine Meinung zu formulieren, die nicht auf irgendwelchen Vorurteilen oder Aluhütchentheorien beruht. Also in dem Sinne: Danke für's Zuschauen. Und lasst uns gerne mal versuchen, unsere Sprachbarrieren in den Kommentaren zu überwinden und vernünftig darüber zu sprechen! Danke übrigens auch an die bpb für diese coole Zusammenarbeit. Mehr Infos zum Thema und die Netiquette sind in der Videobeschreibung zu finden. Dort und hier findet ihr auch weitere Videos aus der Reihe und wenn ihr wollt: stellt Fragen, denn die bpb stellt einige Experten ab, die eure Fragen beantworten können. Seid auch nett zu denen!

[LeFloid lacht kurz. Bei seinen letzten Worten zählt er mit seinen Fingern runter und bewegt zuletzt seine Faust, wie zum Abschlagen Richtung Kamera, bis das Bild dunkel wird.]

LeFloid: In dem Sinne: Community High five 3, 2, 1: Päm!

[Der Film ist zuende.]

Mehr Informationen

  • Redaktion: Pudelskern, Meimberg GmbH

  • Kamera: Pudelskern, Meimberg GmbH

  • Schnitt: Pudelskern, Meimberg GmbH

  • Drehbuch: Pudelskern

  • Musik: Pudelskern

  • Ton: Pudelskern

  • Sprecher: Florian Mundt

  • Wissenschaftliche Beratung: Saliha Kubilay, Marie Meimberg, Prof. Dr. Armina Omerika

  • Produktion: 16.01.2016

  • Spieldauer: 7 Min.

  • hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung

Lizenzhinweise

Dieser Text und Medieninhalt sind unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 3.0 DE - Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland" veröffentlicht. Autor/-in: Pudelskern Prof. Dr. Armina Omerika für bpb.de

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