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Malcolm X | bpb.de

Malcolm X

(Malcolm Little, 1925 – 1965). Little wuchs in Omaha/Nebraska unter schwierigen sozialen Umständen und rassist. Übergriffen auf seine Familie auf. Anfang der 1940 er Jahre kam er nach Boston, wo er als Kleinkrimineller (Zuhälterei, Erpressung und Drogenhandel) in Konflikt mit dem Gesetz geriet und 1946 zu sechs Jahren Haft verurteilt wurde. Während seiner Haft lernte er die Schriften Elijah Muhammads, des Oberhaupts der Interner Link: Nation of Islam, kennen und konvertierte zum Islam. Nach seiner Entlassung 1952 avancierte er zum bedeutendsten Minister (Prediger) der Nation of Islam, deren Aufstieg unmittelbar mit ihm verbunden war. Anstatt einen «üblichen» islam. Namen anzunehmen, nannte er sich Malcolm X, eine Chiffre für die anonymen Schwarzen in den Ghettos. Intern strukturierte er die Nation of Islam zu einer disziplinierten, ihren Mitgliedern gegenüber repressiven Organisation mit eigenem paramilitär. Ordnungsdienst. Elijah Muhammads zahl­reiche Verstöße gegen den Kodex der Nation of Islam führten 1963 schließlich zum Konflikt mit M., der daraufhin aus der Organisation ausgeschlossen wurde. In den verbleibenden zwei Jahren seines Lebens unternahm M. mehrere Reisen in die arab. Welt, u. a. eine Interner Link: Pilgerfahrt nach Mekka. Auch distanzierte er sich von den synkretist. Inhalten der Nation of Islam und verwarf deren Vorstellung eines auf Rassenzugehörigkeit basierenden Separatismus. Gleichzeitig näherte er sich einer konservativeren sunnit. Form des Islams an und wurde zu einem frühen Vertreter der Dritte-­Welt-­Bewegung. M. wurde 1965 von Mitgliedern der Nation of Islam ­ermordet. Seit den 1990 er Jahren – nicht zuletzt durch den biograph. Film von Spike Lee – ist das «geistige Erbe» M.s v. a. durch kommerzielle Vermarktung in der amerikan. Öffentlichkeit präsent.

Literatur: Malcolm X/Haley, A.: Malcolm X. Die Autobiographie, 1992. – Marable, M.: Malcolm X: A Life of Reinvention, 2011.

Autor/Autorinnen:Prof. Dr. Tim Epkenhans, Universität Freiburg, Iranistik

Quelle: Elger, Ralf/Friederike Stolleis (Hg.): Kleines Islam-Lexikon. Geschichte - Alltag - Kultur. München: 6., aktualisierte und erweiterte Auflage 2018.

Fussnoten