Wo sich Ausländer in Deutschland niederlassen, hängt entscheidend vom Einwanderungsgrund ab. Beispielsweise zog es die Ausländer, die als Arbeitskräfte nach Deutschland kamen, überwiegend in die industriellen Ballungsgebiete. Entsprechend lebte 2016 knapp jeder vierte Ausländer in Nordrhein-Westfalen und jeweils mehr als jeder Sechste in Baden-Württemberg und Bayern. In Ostdeutschland (ohne Berlin) lag der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung im Jahr 2016 bei 4,2 Prozent. In Westdeutschland (ohne Bremen und Hamburg) lag er im selben Jahr bei 12,1 Prozent und in den Stadtstaaten bei 16,4 Prozent.
Fakten
Die Höhe des Ausländeranteils an der Gesamtbevölkerung der Länder bzw. die regionale Verteilung der ausländischen Bevölkerung spiegeln vor allem die Einwanderungsgründe wider: Die Ausländer, die als Arbeitskräfte nach Deutschland kamen, ließen sich überwiegend in den industriellen Ballungsgebieten nieder. Personen, die im Zuge der Familienzusammenführung zu einem späteren Zeitpunkt einwanderten, folgten bereits vorhandenen Migrationspfaden. Die Verteilung der Asylsuchenden auf die Bundesländer wird hingegen durch eine Quote bestimmt, die jährlich von einer Bund-Länder-Kommission ermittelt wird.
Die 9,2 Millionen Ausländer, die 2016 in Deutschland lebten, verteilen sich sehr unterschiedlich auf die einzelnen Bundesländer. Knapp jeder vierte Ausländer lebte 2016 in Nordrhein-Westfalen (24,0 Prozent), jeweils mehr als jeder Sechste in Baden-Württemberg (17,2 Prozent) und Bayern (17,0 Prozent) sowie jeder Zehnte in Hessen (10,1 Prozent) – zusammen lebten in diesen vier Bundesländern gut zwei Drittel aller Ausländer. In Ostdeutschland (ohne Berlin) waren im Jahr 2016 lediglich 5,7 Prozent aller Ausländer ansässig und damit unterdurchschnittlich viele: Der Anteil der ostdeutschen Bevölkerung (ohne Berlin) an der Gesamtbevölkerung lag im selben Jahr bei 15,2 Prozent.
Der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung der Bundesländer war im Jahr 2016 in den Stadtstaaten Berlin (16,7 Prozent), Bremen (16,5 Prozent) und Hamburg (15,6 Prozent) am größten. Es folgten die Flächenländer Hessen (15,1 Prozent), Baden-Württemberg (14,5 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (12,4 Prozent). Am niedrigsten ist der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung in den ostdeutschen Bundesländern. Die Werte lagen im Jahr 2016 zwischen 4,0 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg sowie 4,4 Prozent in Sachsen-Anhalt. In Ostdeutschland (ohne Berlin) lag der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung im Jahr 2016 bei 4,2 Prozent. In Westdeutschland (ohne Bremen und Hamburg) lag er im selben Jahr bei 12,1 Prozent und in den Stadtstaaten bei 16,4 Prozent.
Datenquelle
Statistisches Bundesamt: GENESIS-Online Datenbank: Bevölkerung (Stand: 01/2018)
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Zur ausländischen Bevölkerung zählen alle Personen, die nicht Deutsche im Sinne des Artikels 116 Absatz 1 des Grundgesetzes sind, das heißt nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Dies können direkt zugezogene Personen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit sein oder auch deren in Deutschland geborene Nachkommen, sofern sie nicht die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten haben. Zur ausländischen Bevölkerung gehören auch die Staatenlosen und die Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit.
Informationen zur Entwicklung der ausländischen Bevölkerung in Deutschland finden Sie hier...
Über das Quotensystem EASY (Erstverteilung von Asylbegehrenden) wird festgelegt, wie viele Asylsuchende ein Bundesland aufnehmen muss. Die Quoten richten sich nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel, bei dem die Steuereinnahmen (2/3 Anteil bei der Bewertung) und die Bevölkerungszahl (1/3 Anteil bei der Bewertung) berücksichtigt werden. Die aktuellen Verteilungsquoten der Bundesländer finden Sie hier...
Ausländische Bevölkerung nach Bundesländern
In absoluten Zahlen und Anteil in Prozent, 31.12.2016
1
Gesamt- bevölkerung
ausländische Bevölkerung 1
Anteil an der Gesamt- bevölkerung
Anzahl
in Prozent
Berlin
3.574.830
598.261
16,7
Bremen
678.753
112.011
16,5
Hamburg
1.810.438
282.132
15,6
Hessen
6.213.088
935.746
15,1
Baden-Württemberg
10.951.893
1.586.216
14,5
Nordrhein-Westfalen
17.890.100
2.214.250
12,4
Bayern
12.930.751
1.569.586
12,1
Deutschland
82.521.653
9.219.989
11,2
Saarland
996.651
100.702
10,1
Rheinland-Pfalz
4.066.053
410.612
10,1
Niedersachsen
7.945.685
677.390
8,5
Schleswig-Holstein
2.881.926
210.415
7,3
Sachsen-Anhalt
2.236.252
98.581
4,4
Sachsen
4.081.783
171.631
4,2
Thüringen
2.158.128
87.853
4,1
Brandenburg
2.494.648
100.864
4,0
Mecklenburg-Vorpommern
1.610.674
63.739
4,0
Stadtstaaten
6.064.021
992.404
16,4
Westdeutschland (ohne Bremen und Hamburg)
63.876.147
7.704.917
12,1
Ostdeutschland (ohne Berlin)
12.581.485
522.668
4,2
1 ausländische Bevölkerung nach Bevölkerungsfortschreibung; Ergebnisse auf Grundlage des Zensus 2011.
Quelle: Statistisches Bundesamt: GENESIS-Online Datenbank: Bevölkerung (Stand: 01/2018)
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