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Weltklimavertrag: Ein Jahr nach Paris

Redaktion

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Ab heute wird auf der UN-Klimakonferenz in Marokko darüber verhandelt, wie der Weltklimavertrag von Paris umgesetzt werden kann.

Als Folge der Erderwärmung schmilzen die Eisberge, so wie dieser hier in der Antarktis (© picture-alliance/dpa)

Im Dezember 2015 haben sich 195 Länder in Paris zum ersten Mal auf ein gemeinsames rechtlich verbindliches Klimaabkommen geeinigt. Etwa ein Jahr später findet nun im marokkanischen Marrakesch vom 7. bis 18. November 2016 die nächste UN-Klimakonferenz statt. Auf ihr soll besprochen werden, wie das Pariser Klimaabkommen umgesetzt werden kann.

Weltklimavertrag

Das Pariser Klimaabkommen wurde auf der 21. UN-Klimakonferenz ausgehandelt. In diesem haben die Staaten vereinbart, "den globalen Temperaturanstieg deutlich unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu halten und die Anstrengungen zu verfolgen, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen" (Externer Link: Pariser Abkommen, S. 2). Eine globale Erwärmung von zwei Grad gilt als Schwelle, bei deren Überschreiten die Folgen des Klimawandels wie Gletscherschmelzen, Dürren oder Überschwemmungen verheerend wären. Auch die globalen Treibhausgasemissionen sollen so schnell wie möglich den Punkt erreichen, an dem sie nicht weiter ansteigen, im Anschluss sollen sie zügig reduziert werden. Darüber hinaus kamen die Länder überein, dass die Industriestaaten in Zukunft arme Staaten beim Klimaschutz und der Anpassung an die Erderwärmung unterstützen werden. Außerdem versprachen die Industrieländer in einer begleitenden Entscheidung, im Zeitraum zwischen 2020 und 2025 jährlich 100 Milliarden US-Dollar für arme Länder bereitzustellen, damit diese eine entschlossene Klimaschutzpolitik betreiben und die schädlichen Folgen des Klimawandels abmildern können.

Pläne für Marokko

In Marokko soll konkretisiert werden, wie die Ziele des Pariser Abkommens erreicht werden können. Dabei sollen auch Anpassungen des Klimavertrages diskutiert werden. Ebenfalls wollen die Staaten auf der Konferenz thematisieren, wie mit Verlusten und Schäden durch den Klimawandel umzugehen ist, zum Beispiel mit Landverlust durch den Anstieg des Meeresspiegels. Die Finanzierung des Klimaschutzes wird ebenso zum Thema; dabei soll unter anderem über die Unterstützung von Entwicklungsländern gesprochen werden.

Von den 195 Staaten, die sich im vergangenen Dezember in Paris auf den Interner Link: Weltklimavertrag einigten, haben ihn bisher 97 ratifiziert. Diese Länder haben sich verpflichtet, die Ziele des Vertrags umzusetzen. Unter ihnen befinden sich die Europäische Union, Deutschland, die USA und Indien.

Die Verbrennung von Braunkohle erzeugt mehr CO2 als jeder andere fossile Energieträger. (© picture-alliance/dpa)

Pariser Klimaabkommen tritt in Kraft

Die Vertragsstaaten verpflichten sich, alle fünf Jahre ihre geplanten nationalen Klimaschutzbeiträge bekannt zu geben. Externer Link: 92 Länder bzw. Länderorganisationen haben das bisher getan. Beispielsweise haben die USA erklärt, bis 2025 ihre Treibhausgasemissionen auf 26 bis 28 Prozent unter dem Level von 2005 zu reduzieren. Die Interner Link: Europäische Union hat sich verpflichtet, bis 2030 die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu senken. Deutschland hat noch keinen gesonderten Plan für einen nationalen Beitrag bekannt gegeben. Dazu muss sich die Regierung noch auf den sogenannten Klimaschutzplan 2050 einigen. Dies will sie noch in diesem Jahr tun, seine Verabschiedung wird jedoch nicht mehr vor Beginn der Weltklimakonferenz erwartet.

Bevor das Pariser Klimaabkommen in Kraft treten konnte, mussten zwei Voraussetzungen dafür erfüllt sein: mindestens 55 Länder sollten den Vertrag ratifiziert haben und diese Länder müssen zusammen für mindestens 55 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich sein. Dies war der Fall, als die ersten 74 Länder den Vertrag unterschrieben hatten. Am 4. November 2016 trat das Klimaabkommen von Paris in Kraft.

Rückblick: Die internationalen Klimaverhandlungen

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