Inhaltsbeschreibung
Das unfehlbare Volk, die korrupten Eliten, der mit Füßen getretene Gemeinwille – sie bilden das ideologische Substrat des ebenso anschluss- wie wandlungsfähig auftretenden Populismus. Wer zum Volk zählt oder nicht, welche Eliten es missbrauchen, welcher vermeintliche Wille negiert wird: Populismus sucht und findet seine Spielarten in jeweils aktuellen Szenarien, die von einer angeblichen Überfremdung über ökonomische Schieflagen oder konstruierte Verschwörungsszenarien bis zur scheinbaren Preisgabe nationaler Souveränität reichen.
Mit dieser dünnen ideologischen Basis erhalte sich, so Cas Mudde und Cristóbal Rovira Kaltwasser, der Populismus seine Andockfähigkeit an tatsächliche oder suggerierte Probleme. Zugleich seien die Begriffe, die er adressiere, ebenso aufladbar wie in multipler Form salonfähig, sodass sie leicht auf unterschiedlichste Feindbilder auszurichten seien. Die Autoren sezieren das Chamäleonhafte des Populismus in Nord- und Südamerika sowie in Europa, der seine vage Begrifflichkeit in vehemente Agitation zu wandeln verstehe.