Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Der Blick von Außen: Soziale Arbeit und Medienpädagogik | Medienpädagogik | bpb.de

Medienpädagogik Team & Kontakt Big Data für die Kinder- und Jugendbildung Arbeitshilfe für die Jugendarbeit Digitales Kinderzimmer Spiel für Vorschulkinder Tools zur Verschlüsselung Geheimnisse - Wem verrate ich was? Big Datapoly Big-Data-Analytics hautnah FreiTag Roboter-Parcours Bubblesort Datarryn Life Profiler Analytica Zukunftswerkstatt Verschwörungstheorien ums Coronavirus

Der Blick von Außen: Soziale Arbeit und Medienpädagogik

/ 2 Minuten zu lesen

Den Start in den dritten Tag der Fachtagung Medienkompetenz 2014 bestritt Franz Josef Röll. Röll, der einst bei Dieter Baacke promovierte, lieferte einen lebhaften Abriss der Situation der Medienkompetenzförderung in der Praxis. Wie kann die Medienpädagogik flexibel auf rasante gesellschaftliche Entwicklungen reagieren? Welche Auswirkungen hat der tägliche Ressourcenkampf der Medienpädagogen um projektbezogene Förderung? Wie ist es um die Ausbildung der Medienpädagogen bestellt?

Insbesondere die über die Jahre eingeführten Bachelor-Studiengänge sieht der Sozial- und Medienpädagoge kritisch. Die Studenten lernten dort nicht mehr das große Ganze zu überblicken, sondern entwickelten sich zu "Rabattmärkchen-Sammlern". Die Ausbildungssituation in der Medienpädagogik sei bisweilen "katastrophal". Hier sei "subversiver Ungehorsam" gegen das Ausbildungssystem nötig.

Insgesamt habe sich der Fokus der Medienpädagogik im Laufe der letzten Jahrzehnte kontinuierlich gewandelt. Eine lebensweltliche Annäherung an die Zielgruppe, kulturelle Ausdifferenzierung der Angebote und die Einbeziehung medialer Zugänge würden in den Mittelpunkt rücken. Medien seien dabei ein wichtiges Vehikel, um Zugänge zu den Menschen zu eröffnen. Aber auch sportliche oder sonstige freizeitliche Aktivitäten könnten das Eis brechen und Dialoge eröffnen.

Die praktische Face-to-Face-Arbeit müsse auf den stetigen und sich stetig beschleunigenden kulturellen Wandel ihrer Zielgruppe eingehen, um nicht als "Fossil" empfunden zu werden.

In einem rasanten Schlussspurt entwarf Röll vor seinem Auditorium eine "Pädagogik der Navigation". Sie nimmt die lebensweltliche Bedeutung von Aktivitäten in den Blick und differenziert ihre Angebote geeignet aus. Sie soll Jugendliche, wo möglich, zu Ko-Produzenten machen und als mögliches Ziel die Entwicklung von Kompetenzen in den Blick nehmen. Die "Pädagogik der Navigation" soll über eine hohe Offenheit ihrer Angebote und einen Peer-Education-Ansatz einerseits von den Jugendlichen lernen und andererseits ihnen eine optimale Lernumgebung schaffen und sie über Selbsttätigkeit zu Selbstständigkeit befähigen.

Fussnoten