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Ein Radprofi über Engagement und Einmischung | Wer hat die Wahl? | bpb.de

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Ein Radprofi über Engagement und Einmischung

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André Greipel ist überzeugter Briefwähler. Als Rennradfahrer sind für ihn Sonntage klassische Renntage, Reisen vor und nach solchen Terminen gehören dazu - darum entscheidet er per Briefwahl mit, wer in den Bundestags kommen soll. Im Gespräch mit Journalist und Rennrad-Enthusiast Tim Farin.

Wer hat die Wahl? Gespräche übers Wählen gehen - André Greipel

In seinem Berufsfeld kommt so schnell keiner an ihn heran: André Greipel, geboren in Rostock, wohnhaft in Hürth bei Köln, aber mehr als das halbe Jahr dienstlich im Einsatz. Der Rennradfahrer wird im Juli 39 und ist, gemessen an Siegen, der erfolgreichste aktive Profi-Vertreter seiner Sportart. Sonntage sind klassische Renntage, Reisen vor und nach solchen Terminen gehören dazu – aber für Greipel ist klar: Er gibt bei zur Bundestagswahl seine Stimme ab. "Ich bin meistens unterwegs, wenn der Wahltermin ist. Aber ich denke, jeder sollte wählen gehen." Er entscheidet per Briefwahl mit, Themen wie Bildung, Soziales und Umwelt sind ihm wichtig.

André Greipel kam in der Deutschen Demokratischen Republik zur Welt, war aber erst acht Jahre alt, als die zwei Deutschlands zusammenwuchsen. Daher kann er die Systeme nicht gut vergleichen, aber den großen Wert der Parlamentswahl, die Wichtigkeit der freien Meinungsäußerung und der demokratischen Politik betont er im Gespräch. "Es gibt keine Wahlpflicht, aber es gehört für mich einfach dazu", sagt Greipel, der sich mit der Tagesschau auf dem Laufenden hält.

In seinem Sport ist die Sache relativ einfach: Wer für ein gewisses Rennen die besten Qualitäten hat, sei es am Berg oder auf der Zielgeraden, wird üblicherweise auch als Kapitän für diese Veranstaltung gewählt. Manchmal gebe es Meinungsverschiedenheiten. "Das wird eventuell ausdiskutiert. Aber generell funktioniert ein Team nur gut, indem man sich einbringt und jeder das Beste für den jeweiligen Kapitän bringt." Dafür braucht es keine Wahlen. Allerdings setzen sich Greipel und andere Vertreter des Profiradsports aus Deutschland dafür ein, dass ihre Belange auch über eine gewerkschaftliche Vertretung an Gewicht gewinnen. Das ähnelt dann schon deutlich mehr der Bundespolitik, die Greipel mit seiner Wahl mit beeinflusst.

Das Gespräch führte der Journalist Tim Farin.

Fussnoten