„Leb’ wohl mein Schatz“ aus der Jazz-Oper „Jonny spielt auf!“ – Lebensgefühl der Goldenen Zwanziger

Aufnahme vom 22. Dezember 1927, gespielt vom Orchester der Städtischen Oper Berlin (Quelle: Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv)

Dieses Lied, gesungen vom Bariton Ludwig Hofmann, gibt einen Eindruck von der Freiheit der Künste in den 1920er Jahren. Der Jazzmusiker Jonny aus Amerika wird dabei zur Projektion einer utopischen Erneuerung und weist den Weg in die Neue Welt.

„Jonny spielt auf!“, das 1927 in Leipzig uraufgeführte Stück um den farbigen Jazz-Band-Leiter Jonny wird zur größten Sensation im Musiktheater der 1920er Jahre. Eine temporeiche Zeitoper über die Auf- und Umbrüche der Ära. Durch das Plakat der Ausstellung „Entartete Musik“ erlangt sie später traurige Berühmtheit. Die Oper wird von den Nazis als Inbegriff angeblich „artfremder“, d. h. „jüdischer“ Musik diffamiert. Neben Hochkultur, Avantgarde und Gebrauchsmusik entstand mit der Arbeitermusik- und -chorbewegung für wenige Jahre eine weitere Sparte der Musikkultur, wodurch Musik verstärkt in die unteren sozialen Schichten getragen und das politische Lied populärer wurde.

1889 bis 1919

Deutsches Rundfunkarchiv Bundeszentrale für politische Bildung

Bild: Klavierauszug der Erstausgabe (Universal-Edition) 1926 – Wikimedia / Public Domain
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