Liedgut für den Herrscher und obersten Feldherrn, für deutsche Kriegshelden und gewonnene Schlachten

Aufnahme: Vaterländische Zonophon von 1915 (Quelle: Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv)

Das zu Ehren des Kaisers sicherlich meistgesungene Lied war „Heil dir im Siegerkranz“. Ab 1871 fungierte es schließlich als quasi inoffizielle Nationalhymne. In den Schulen sang man es als „politisches Vaterunser“.

Die bürgerliche Sängerbewegung entstand in der Restaurationszeit nach den Befreiungskriegen und entwickelte sich zu einem wichtigen Träger des Nationalgedankens, d. h. des Strebens nach Überwindung der kleinstaatlichen Zersplitterung Deutschlands. Mit Gründung des Deutschen Kaiserreichs mutierte die Sängerbewegung zur staatstragenden Kraft, Chorkonzerte glichen nationalreligiösen Gelöbnisritualen. Im vorgetragenen Liedgut spiegelt sich der Zeitgeist am Vorabend des Ersten Weltkriegs.

1889 bis 1919

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Deutsches Rundfunkarchiv Bundeszentrale für politische Bildung

Bild: Historische Bildpostkarten – Universität Osnabrück – Slg. Prof. Dr. Sabine Giesbrecht
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