Alles wissen, alles kontrollieren, alles lenken, Menschen einschüchtern und manipulieren. Aus der Zielsetzung und Arbeitsweise der ehemaligen DDR-Geheimpolizei "Staatssicherheit" ist viel zu lernen über heute noch praktizierte Mechanismen von Diktaturen: Feindbilder werden gelehrt, Grundrechte verletzt, Andersdenkende als "feindlich-negativ" etikettiert, überwacht und verfolgt.
Für diese Zwecke agierte die "Stasi" ohne rechtsstaatliche Kontrolle als ein Werkzeug zur Machtsicherung der zwischen 1949 und 1990 in der DDR herrschenden Sozialistischen Einheitspartei SED.
1989/90 wurde die lange Zeit Angst einflößende Geheimpolizei aufgrund von Bürgerengagement entmachtet und aufgelöst. Die verbliebenen Akten wurden für die Aufarbeitung gesichert - ein weltweit einzigartiger, zeithistorischer Schatz, der nicht nur Verrat und Unterdrückung dokumentiert, sondern facettenreich auch Zivilcourage.
Dieses Dossier beleuchtet das Vorgehen des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) und seiner Auftraggeber, beschreibt Einfluss, Folgen, Aufarbeitung und Lehren. Die Lektüre aller Kurztexte auf dieser Seite vermittelt einen Gesamt-Überblick über das Wirken der Stasi, das unter zahlreichen Einzelaspekten vertieft werden kann. Einige Beiträge wurden mit beispielhaften MfS-Dokumente ergänzt.
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Drei Phasen prägten die Entwicklung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Sein feindbildgeprägter Aufbau im Stalinismus und Kalten... Mehr lesen
Kein einfacher Vergleich. Beide Geheimpolizeien agierten jenseits des Rechts und schüchterten ein. Die Radikalisierung der Gestapo war aber... Mehr lesen
Vor 60 Jahren, am 1. November 1957 übernahm Erich Mielke die Leitung der DDR-Staatssicherheit. Der stalinistisch geprägte Kommunist... Mehr lesen
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Die Stasi versuchte bereits Jugendliche zu gewinnen – nicht nur als Informanten. Sie steuerte auch gezielt Lebensläufe und plante sie mehrere... Mehr lesen
Am 9. Oktober 1989 demonstrierten in Leipzig mehr als 70.000 Menschen für Reformen - die Friedliche Revolution in der DDR nahm ihren Lauf.... Mehr lesen
Rechtsextremisten in der DDR waren eigentlich undenkbar. Dass es sie dennoch gab, ließ sich in den 80er Jahren nicht mehr verheimlichen. Aber... Mehr lesen
Am 7. Mai 1989 fanden in der DDR Kommunalwahlen statt. Erstmals überwachten unabhängige Bürger die Stimmenauszählung und konnten nachweisen,... Mehr lesen
Tötete DDR-Munition in Syrien? So wurden vor einem Massaker durch syrische Truppen in Hama, das am 2. Februar 1982 begann, 50 Millionen Schuss... Mehr lesen
Ein Interview mit dem ehemaligen Fernsehkommissar "Hajo Trautzschke" aus der ZDF-Krimiserie "SOKO Leipzig". Darin berichtet der Schauspieler... Mehr lesen
Im Stasi-Archiv finden sich zahlreiche Unterlagen über die “Koreanische Demokratische Volksrepublik" (KDVR), ein aus DDR-Sicht eigenwilliger... Mehr lesen
Ideologisch einseitig formulierte das MfS Begründungen für die in der DDR diktatorisch regierende SED, weshalb eine Militär-Intervention in... Mehr lesen
Im Kalten Krieg installierten Spezialkräfte des MfS einen Abhör-"Komplex" nahe der US-Basis Guantanamo auf Kuba. Stasi-Akten geben detailliert... Mehr lesen
DDR-Bürger nahmen sie wahr, wie "ein kratzendes Unterhemd", andere als "Angsterzeuger". Doch welche Funktionen erfüllte die Stasi genau? Ein... Mehr lesen
Viele Menschen in der DDR hatten das Gefühl einer allwissenden und allmächtigen, aber unsichtbaren Macht ausgeliefert zu sein. Darauf... Mehr lesen
Für die SED war die Stasi überlebenswichtig. Sie sollte als heimliches "Ohr an der Masse" Misstände aufklären und "Feindtätigkeit" aufdecken -... Mehr lesen
SED und MfS hatten eine paranoide Angst vor Kritik, starre Feindbilder prägten ihr Denken. Wer anderer Meinung war, galt als... Mehr lesen
Um die Konzeption des MfS zu verstehen, muss man sein Vorbild kennen - den sowjetischen Geheimdienst KGB, dessen Aufgaben, Feindbilder und... Mehr lesen
Die Stasi instrumentalisierte auch Jugendliche. Sie plante und steuerte gezielt Lebensläufe. Als Betroffene fragt sich Angela Marquardt bis... Mehr lesen
Als es das Internet noch nicht gab, waren Briefe das wichtigste Kommunikationsmittel. In Postämtern unterhielt das MfS eigene Abteilungen, in... Mehr lesen
Ohne gesetzliche Grundlage verfügte das MfS über 17 eigene Untersuchungshaftanstalten, in denen Inhaftierte oft wochenlang isoliert blieben... Mehr lesen
Die Sicherung von innerdeutscher Grenze und Berliner Mauer galt als eine "Hauptaufgabe" des MfS. Stasi-Mitarbeiter tarnten sich als Grenz- und... Mehr lesen
In der DDR nahmen SED und Stasi gravierenden Einfluss auf die Rechtsprechung. in politischen Verfahren ließen sie Anwälten nur geringe... Mehr lesen
Während der Friedlichen Revolution 1989 spielten Hochschulen in der DDR nur eine geringe Rolle. Das hatte seinen Grund. SED und Stasi hatten... Mehr lesen
Die Stasi mischte sich nicht nur in Fragen der Personalpolitik in die Volkswirtschaft ein. Sie suchte vermeintliche "Schädlinge" und... Mehr lesen
Aus Sicht der Stasi war die Zahlungsunfähigkeit der DDR bereits Anfang der 80er Jahre absehbar. Aber das MfS hielt die Erkenntnisse geheim, es... Mehr lesen
Wäre es auch ohne den 9. November zum Mauerfall gekommen? Darauf weisen SED- und Stasi-Unterlagen hin. Die DDR war im Herbst 1989 so pleite,... Mehr lesen
1989 waren etwa 3.500 Bundesbürger Stasi-Agenten. Wissenschaft, Militär und Technik waren deren wichtigsten Spionageziele. Außerdem ging es um... Mehr lesen
Staatsdoping gab es auch in der DDR. Leistungssport diente der Propaganda und sollte Aushängeschild des Sozialismus sein. Überwachung,... Mehr lesen
Rund 400 Menschen wurden bis Mitte der 1960er Jahre in die DDR entführt oder verschleppt. Täter waren Stasi, KGB und die DDR-Grenzpolizei.... Mehr lesen
Opposition in der DDR konnte teuer zu stehen kommen. Der spätere DDR-Historiker Bernd Eisenfeld kam zweieinhalb Jahre in Stasi-Haft. Nur wegen... Mehr lesen
Ohne das schützende Dach, das Kirchen in der DDR Oppositionellen gaben, wäre die Friedliche Revolution im Herbst 1989 kaum möglich gewesen.... Mehr lesen
Diktaturen lassen Schriftstellern selten Freiraum - außer sie schreiben im Sinne der vorherrschenden Ideologie. Tun sie das nicht, gelten sie... Mehr lesen
Drei Fallbeispiele zum Verhältnis von MfS und Bildenden Künstlern in der DDR zwischen 1964-1982. Erfahrungen der Maler Roger David Servais,... Mehr lesen
Welchen Einfluss nahm das MfS auf TV- und Kinofilme und ebenso auf die Ausbildung zum Regisseur oder zur Regisseurin? Und wie kam die... Mehr lesen
Der 2014 verstorbene Polizist Karl-Heinz Kurras, der den Studenten Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 in Berlin erschoss, war Inoffizieller... Mehr lesen
Den CSU-Politiker Franz Josef Strauß gewann die SED-Führung zu einem Partner, der ihr einen Milliardenkredit vermittelte. Eingefädelt von... Mehr lesen
Ließ sich die Stasi auch überlisten? Mühsam, denn jeder Fehler konnte Leben kosten. Vor allem Medien mussten vorsichtig sein und ihre... Mehr lesen
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Am 26. April 1986 kam es zum nuklearen Super-GAU im sowjetischen Kernkraftwerk Tschernobyl. Auch die Stasi blieb zunächst über die Folgen im... Mehr lesen
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"Der IM, der Spitzel, war immer zuerst eine missbrauchte Person", berichtet der ehemalige Geraer Stasi-Major Bernd Roth und macht das Ziel von... Mehr lesen
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Darf ein ehemaliger hauptamtlicher Nachwuchsmitarbeiter der Stasi 27 Jahre nach dem Untergang des MfS Staatssekretär werden? Ein Fall, der... Mehr lesen
Viele der Inoffiziellen Stasi-Mitarbeiter (IM) spitzelten freiwillig oder hatten Furcht, sich zu widersetzen. Doch die Stasiakten enthalten... Mehr lesen
Ende der 80er Jahre wuchs das Selbstbewusstsein oppositioneller Gruppen. Sie verloren ihre Angst - auch gegenüber der Stasi. Ein Leipziger... Mehr lesen
Als Bürgerkomitees im Dezember 1989 und Januar 1990 die Macht in Dienststellen der Stasi übernahmen, war es ihr Ziel, darauf zu achten, dass... Mehr lesen
Nicht in Berlin am 15.1.1990, sondern in Erfurt sechs Wochen zuvor, begann das Ende der DDR-Geheimpolizei. Dort mobilisierte auch eine Gruppe... Mehr lesen
Um das autoritäre Machtsystem von SED und MfS zu besiegen, bedurfte es vor allem Zivilcourage. Solcher Mut wuchs in kleinen Schritten. Der... Mehr lesen
Gewaltfrei gelang es der Zivilgesellschaft in der DDR den staatlichen Geheimdienst zu entmachten. Im thüringischen Suhl gab es jedoch einen... Mehr lesen
Wissenschaftler streiten. War die Besetzung der Stasizentrale in Berlin am 15. Januar 1990 der etwas verspätete Sieg der Friedlichen... Mehr lesen
War der Sturm auf die MfS-Zentrale am 15. Januar wirklich ein Erfolg der Bürgerbewegung? Nein, sagt der Historiker Klaus Bästlein, ein Erfolg... Mehr lesen
Nicht der Sturm auf die Stasi im Januar 1990, sondern eine zweite Besetzung im September 1990 führte zum Durchbruch, der von 1992 bis heute in... Mehr lesen
Die ehemalige Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, schildert, wie umstritten die Öffnung der Stasi-Akten auf dem Weg... Mehr lesen
Die Allwissenheitsphantasie der ehemaligen DDR-Geheimpolizei ist verführerisch für Regierungen auch in der Gegenwart. Doch in einem... Mehr lesen
Wie lässt sich das Desinteresse von Schülern an Themen wie DDR, SED und Stasi aufbrechen? Ein Berliner Gymnasiallehrer stiftet Abiturienten... Mehr lesen
Die Geschichte der deutschen Nachrichtendienste ist ein weißer Fleck. Misstrauen, Desinteresse und Vergleiche mit diktatorischen... Mehr lesen
In Ungarn gründete die Stasi eine "Balaton-Brigade". Operative Urlauber des MfS sollten Beziehungen wischen BRD- und DDR-Touristen enttarnen.... Mehr lesen
Mangels Konsens in der Gesellschaft gibt es anders als in Deutschland in Albanien erst seit 2015 ein Gesetz zum "…Recht auf Informationen über... Mehr lesen
In Polen wird die Aufarbeitung der Vergangenheit groß geschrieben. Dabei kam auch vieles über das Verhältnis von Polens Geheimdienst zur Stasi... Mehr lesen
Gemeinsame Entführungen prägten das erste Jahrzehnt ihrer Geheimdienstkooperation - dann fasste das MfS sein rumänisches Pendant, die... Mehr lesen
Den sowjetischen Geheimdienst KGB aufarbeiten wie die Stasi? Unmöglich. Dessen Akten blieben weitgehend unter Verschluss, das Interesse an... Mehr lesen
Aus Deutschland kam 2007 ein Mutmacher nach Georgien, Joachim Gauck. Er riet zur Aufarbeitung der erhalten geblieben Geheimdienstakten in... Mehr lesen
"Was haben Sie mit ihm gemacht?"
Stasi-Akten als politische Zeitbombe
Die Eröffnung der Gauckbehörde
Dreißig Jahre nach der Entmachtung des MfS und wenig später der Entstehung der Stasi-Unterlagen-Behörde sollen die Stasi-Akten künftig im... Mehr lesen
"Wir müssen reden: Über die DDR, die Partei, ihre Stasi und die Menschen" - ein Plädoyer aus der Erfurter Gedenk- und Bildungsstätte... Mehr lesen
Weltweit gründen Bürgerinitiativen "Snowden-Archive". Sie halten Geheimdienstdokumente, die der Whistleblower Edward Snowden öffentlich... Mehr lesen
Lange war Leerstand. Dann lebten 617 Tage lang bis zu 1.300 Geflüchtete in den alten MfS-Büros in Berlin-Lichtenberg, am 28. Juli 2017 zogen... Mehr lesen