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Erwartet wurde eine klare Niederlage | Weltfestspiele 1973 | bpb.de

Weltfestspiele 1973 Einführung Video-Interviews mit Zeitzeugen I Der Umgang mit der DDR war nicht fair Wir haben unser Leben am Staat vorbei gelebt Neugierde auf eine "fremde Welt" Der Bessere hat gewonnen Keiner will die DDR wiederhaben, aber keiner will ohne Vergangenheit sein Hinterher war alles beim Alten Lieber Kneipen in Westberlin als Weltfestspiele in der DDR Das Erlebnis einer DDR, die nicht so muffig war "Wie hälst du es mit den Freiheitsrechten?" Einfach mal die andere Seite der Stadt kennen lernen Es war ganz sicher Woodstock Der Wunsch nach Offenheit kann ansteckend sein Video-Interviews mit Zeitzeugen II Erwartet wurde eine klare Niederlage Urlaub von der DDR Ostalgie als Standard-Sehnsucht Mich hat die neue Zeit geküsst Heutzutage ist die kulturelle Vielfalt überall Die Weltfestspiele als Satire Wie ein Rausch und die Flachtrommel mit dabei Dem SED-Mann gingen die FDJler von der Stange Freiheiten des Alltags Das Thema ist immer Kapitalismus und Sozialismus gewesen Die Weltfestspiele damals und heute Chronik Das Jahr 1973 Weltfestspiele in Zahlen und Fakten Hinter den Kulissen des X. Festivals ND-Titelblatt vom 29. Juli 1973

Erwartet wurde eine klare Niederlage Horst Friedemann, Sportjournalist

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Der Fußball war auch in der DDR populär und "am Wochenende war Stimmung im Lande", doch konnte er sich innerhalb der offiziellen Sporthierarchie nicht etablieren. Der Sportjournalist Horst Friedemann über die Bedeutung des Fußballs und das berühmte Sparwasser-Tor während der Weltmeisterschaft 1974.

Erwartet wurde eine klare Niederlage

Textversion des Video-Interviews

Ein hochinteressantes Spiel, das einzige auf dieser Ebene der Nationalmannschaften West-Ost. Vorher gab's nur zwei auf der olympischen Ebene, zwei Ausscheidungsspiele, die beide Male die DDR gewonnen hat.

Hamburg, dieses Spiel... natürlich erst mal ein sportlicher Vergleich mit besonderer Brisanz, besonders deshalb, weil von der DDR-Mannschaft eigentlich niemand mehr erwartete, als eine klare Niederlage. Es gab getreue Fans der bundesdeutschen Mannschaft, der deutschen Mannschaft wollte ich sagen, die mächtig enttäuscht waren. Jürgen Sparwasser erzählte, dass einer seiner Verwandten einen Stuhl vor Wut bei seinem Tor in den Fernseher gefeuert hatte...

An der unteren Ebene, in den Bezirken, wie wir seinerzeit... das war ja regional aufgesplittet jeder Bezirk, und jeder Bezirk hatte seinen eigenen Fußballklub... war der Fußball unheimlich populär und auch wichtig, denn jedes Wochenende spielte ja – das ist wie heute – war Stimmung im Lande.

Innerhalb der Sporthierarchie war der Fußball so ziemlich am Ende angesiedelt. Erstens, weil er eben sich aufgrund bestimmter Voraussetzungen bei Weltmeisterschaften nie groß etablieren konnte und zweitens gab's dann immer so ein Eifersuchtsverhältnis zwischen Fußballern – die, die nichts leisteten oder nichts erreicht hatten – und den Einzelsportlern, die Olympiasiege en masse nach Hause brachten.

Eigentlich war es ein notwendiges Experiment, diese DDR. Einen Versuch zu starten nach diesen beiden innerdeutschen Weltkriegen, eine andere Gesellschaft aufzubauen. Dass das schief gegangen ist, das bedauere ich, aber es ist folgerichtig.

Fussnoten