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Ein ungewöhnlicher Sommer in der DDR. Die stille Revolution im Vorfeld der friedlichen Revolution des Herbstes 1989 | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. 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"Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Ein ungewöhnlicher Sommer in der DDR. Die stille Revolution im Vorfeld der friedlichen Revolution des Herbstes 1989

Gerhard Weigt

/ 18 Minuten zu lesen

In seinem Buch "Demokratie jetzt – Der schwierige Weg zur deutschen Einheit" beschreibt das Gründungsmitglied Gerhard Weigt aus der Sicht eines Zeitzeugen Geschichte und Vorgeschichte der Bürgerbewegung "Demokratie jetzt". Geschildert wird das Werden, das Wachsen und Reifen von Opposition und Widerstand im System DDR der Jahre 1986 bis 1990. Dabei steht das Handeln der einzelnen Akteure im Mittelpunkt. Dieser Prozess war langwierig und wurde anfangs mehr durch äußeres Geschehen vorangetrieben, als dass er einem durchdachten Plan entsprach. Das Deutschland Archiv veröffentlicht hier leicht veränderte Auszüge.

Vertreter der Bürgerbewegung "Demokratie jetzt" beraten in einem Landesdelegiertentreffen über Organisationsform und Programm, Januar 1990 (© Bundesarchiv, Bild 183-1990-0121-003, Foto: Klaus Oberst)

Noch bevor die Akteure im April 1987 mit ihrem Synodalantrag "Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung" über die Synode Berlin-Brandenburg gesellschaftspolitisch in die Öffentlichkeit traten und sich zum Initiativkreis gleichen Namens, dem Vorläufer von "Demokratie jetzt" zusammenschlossen, beteiligten sich viele von ihnen spontan und in wechselnden Gruppierungen an einzelnen, teils sogar grenzüberschreitenden Aktionen. Aber erst mit der im Synodalantrag geäußerten Fundamentalkritik am totalitären System der DDR verlagerte sich das Denken und Handeln des Initiativkreises zunehmend vom kirchlichen in den öffentlichen Raum, und das belastete das ohnehin schwierige Verhältnis zwischen Kirche und Staat. Mit dem eigenen Samisdat-Verlag radix war der Initiativkreis schon lange vor den dramatischen Ereignissen des Jahres 1989 arbeits- und handlungsfähig. Das zentrale Anliegen des Initiativkreises war und blieb die Öffnung des Systems, nach innen wie nach außen.

Die hier gewählten Auszüge schildern das sich dramatisch dynamisierende politische Umfeld des Jahres 1989 in der DDR, das den Aufbruch der kirchlichen Initiative "Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung" zur politischen Bürgerbewegung "Demokratie jetzt" wesentlich mitbestimmte. Abgesehen von den Besonderheiten in Polen zeigte allein die Existenz einer Opposition in den Ländern des Ostblocks, vor allem in der Sowjetunion selbst, den Machtverlust ihrer bis dahin totalitär herrschenden Eliten. Doch erst die Dynamik dieser Zeit drängte die Opposition insbesondere in der DDR dazu, sich wirklich zu emanzipieren und politische Verantwortung zu übernehmen. Von historischer Bedeutung war, dass gerade hier, an der sensiblen Schnittstelle von NATO und Warschauer Pakt, mit dem Mauerfall die Zeitenwende für eine neue europäische Ordnung mit einem vereinten Deutschland eingeleitet wurde und dass für diesen revolutionären Prozess den kleinen, in der Bevölkerung zunächst nur wenig verankerten und zumeist kirchlichen Gruppen die Schlüsselrolle zufiel.

Die Farce der Kommunalwahlen vom 7. Mai 1989. Quo vadis DDR?

Am 9. Mai kam der Initiativkreis "Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung" bei Hans-Jürgen Fischbeck in der Berliner Bötzowstraße in aufgeräumter Stimmung zusammen. Zwei Tage zuvor hatten die kleinen, aber gut organisierten oppositionellen Gruppen in sensationeller Weise die sich stets als moralisch unantastbar gebende Staatsmacht eines offensichtlichen Wahlbetrugs überführt, und die Anwesenden waren bei der Planung und der Ausführung dieser Aktion beteiligt gewesen. Die von den Gruppen bei der öffentlichen Stimmenauszählung in den vier Berliner Stadtbezirken Friedrichshain, Mitte, Prenzlauer Berg und Weißensee flächendeckend gezählten Nein-Stimmen gegen die Einheitsliste der "Nationalen Front" überstiegen bei weitem die von der Wahlkommission offiziell angegebenen Zahlen. Der oberste Wahlvorstand hatte auf die Warnungen des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) nicht gehört und am Wahlabend eine Zustimmung der Bevölkerung zur Einheitsliste von 98,85 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 98,78 Prozent verkündet. Der Initiativkreis selbst hatte bei seinen Kontrollen bereits um die 10 Prozent Nein-Stimmen gezählt. In dieser Größenordnung bewegten sich dann auch die DDR-weit gesammelten Resultate. Der oberste Wahlvorstand hatte damit gegen die Verfassung der DDR verstoßen und sich strafbar gemacht. Nach SED-offizieller Deutungsart konnten die "festgestellten bzw. beabsichtigten provokativen rechtswidrigen Handlungen" der "inneren Feinde" gegen den Wahlvorgang aber nur fremdgesteuert sein:

"Dabei ist ein stabsmäßig organisiertes und koordiniertes Vorgehen feindlicher, oppositioneller Kräfte und ihr abgestimmtes Zusammenwirken mit den in Westberlin agierenden Feinden der DDR, Hirsch und Jahn, sowie mit in der DDR akkreditierten Korrespondenten zu erkennen."

An jenem 9. Mai also trafen sich Wolfgang Apfeld, Michael Bartoszek, Stephan Bickhardt, Martin Böttger, Hans-Jürgen Fischbeck, Martin König, Ludwig Mehlhorn, Konrad Weiß und Gerhard Weigt. Sie alle kannten sich seit langem aus der Mitarbeit in der Aktion Sühnezeichen und verschiedenen Aktionen der DDR-Friedensbewegung innerhalb und auch außerhalb "kirchlicher Räume", und es einte sie ihre Kritik an den bestehenden politischen Verhältnissen in der DDR. Zuletzt erschien Wolfgang Ullmann, der die Gesprächsrunde schmunzelnd eröffnete: "Also, wir wollen etwas für unsere Enkel tun." Nach revolutionärem Elan klang das nicht. Aber bei Voltaires Worten, dass es gefährlich sei, recht zu haben, wenn die Regierung unrecht habe, wollte man es auch nicht bewenden lassen.

Die Wahlfälscher in Bedrängnis

Abgesehen eines schon am 8. Mai von Bartoszek unter anderem erfolgten "Einspruchs gegen die Gültigkeit der Wahl" versuchte der Initiativkreis erst gar nicht, bei staatlichen Stellen zu protestieren und sprach kurzerhand die Kirchen an. Wir gingen davon aus, dass die staatliche Seite in der derzeit eskalierenden Situation am ehesten bereit sein würde, mit der Kirche zu reden. Deshalb wandten wir uns mit einem Schreiben "An die Leitungsgremien der an der Ökumenischen Versammlung beteiligten Kirchen, an die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, an die Berliner Bischofskonferenz, an die Konferenz der Kirchenleitungen". Wir wollten diese Kirchen motivieren, die von ihnen mitgetragenen Beschlüsse der Ökumenischen Versammlung selbst ernst zu nehmen, um eine Demokratisierung in der DDR voranzubringen:

"Um uns in unserer Gesellschaft zurechtzufinden und an ihrer Gestaltung teilzunehmen, müssen wir Übereinstimmung finden über das, was ist, was bleiben und was werden soll."

Die Beschlüsse der Ökumenischen Versammlung, an der Fischbeck als Delegierter beteiligt gewesen war, hatten verfassungsrechtlich garantierte und verfassungsgerichtlich überprüfbare Rechtssicherheit eingefordert, auch Versammlungs- und Redefreiheit, ein demokratisches Wahlrecht und Freizügigkeit. Voraussetzung dafür war natürlich "eine klare Trennung der Kompetenzen von Staats- und Parteifunktionen", d.h. die Aufgabe des Führungsanspruchs der SED. Dieses Programm sollte gesellschaftlich verhandelt werden. Weil aber die Opposition dafür noch kein Partner war, bat der Initiativkreis die Kirchen, den ersten Schritt zu tun:

"Wir möchten Sie daher bitten, die bestehende unerträgliche Situation dadurch zu überwinden, daß Sie jetzt […] öffentlich eine unüberhörbare, versöhnliche, Vertrauen anbietende Bitte an den Staat richten, den ohnehin fälligen [...] großen Dialog mit allen verantwortungsbewußten Kräften über eine demokratische Umgestaltung unseres Staates und unserer Gesellschaft zu einer Neubestimmung des Verhältnisses von Partei, Staat und Gesellschaft zu ermöglichen und zu eröffnen."

"Auch wir brauchen autorisierte Gesprächsrunden", hieß es im Schreiben. Ursprünglich stand dort "Auch wir brauchen einen Runden Tisch", was bei der Endredaktion aber ersetzt wurde, weil es auf die in Polen am Runden Tisch – ebenfalls durch Vermittlung der Kirche – verhandelten Ergebnisse hinwies, was von der SED als Drohung verstanden werden konnte.

Die Initiative zu diesem Schreiben kam von Fischbeck, der mich am 24. Mai telefonisch um ein Treffen bat, ohne Gründe zu nennen. Auf solche Weise entstanden oft Initiativen, die dann von der Gruppe mitgetragen wurden. Fischbecks Text schien fertig zu sein. Wir unterhielten uns vorsichtshalber im Garten. Ich hatte rein zufällig das Parteiorgan der SED, die Neues Deutschland vom 12. Mai mit Honeckers Danksagung an die Wahlkommission dabei, die Fischbeck noch in geeigneter Weise in den Text einfügte. Das Papier wurde am 30. Mai verabschiedet und am darauffolgenden Tag dem Leiter des Konsistoriums der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg Hans-Otto Furian zur Weiterleitung übergeben. – Eine Antwort erhielten wir nicht. – Auch die staatliche Seite reagierte nicht, vermutlich aus taktischen Gründen, denn das Schreiben war ihr, wie Recherchen ergaben, bekannt.

Der Brief enthielt auch konkrete Vermutungen, was geschehen könnte, wenn die staatliche Seite einfach versuchen würde, "zur real-sozialistischen Tagesordnung überzugehen":

"Noch eine "Wahl" nach dem alten Muster können wir uns nicht gefallen lassen. […] Konfrontation und Polarisation würden in unserer Gesellschaft zunehmen. Kirchliche Gruppen würden noch mehr die Rolle einer politischen Opposition spielen müssen und auch die Kirchen ein Stück weiter in diese Richtung ziehen."

Es war zu dieser Zeit noch nicht zu ersehen, dass sich das politische Umfeld so extrem dynamisieren würde. Noch konnte die Opposition hoffen, von der bedrängten SED demokratische Zugeständnisse zu erreichen. Dabei stimmte die im fernen China von Studenten getragene Demokratiebewegung, die weltweit große Sympathie erregte, die Menschen hoffnungsfroh, bis das Pekinger Massaker Träume in Albträume wandelte.

Kein himmlischer Frieden, nirgends

Am 3. und 4. Juni 1989 schlug die chinesische Regierung die friedlichen aber massiven Proteste in Peking mit brutaler Waffengewalt nieder. Dabei kamen Panzer zum Einsatz und Hunderte von Menschen zu Tode. Es folgte eine Welle der Repression mit Tausenden Verhaftungen und Prozessen mit Todesstrafen gegen die "Rädelsführer" des Protests. Die SED sah ihre Chance, die Opposition nun auch im eigenen Lande wieder zurückdrängen zu können. Schon am Tage nach dem Massaker war in Neues Deutschland zu lesen:

"Konterrevolutionärer Aufruhr in China wurde durch Volksbefreiungsarmee niedergeschlagen."

Und sie ließ die Abgeordneten der Volkskammer am 8. Juni tatsachenwidrig erklären, dass

"die von der Partei- und Staatsführung der Volksrepublik China beharrlich angestrebte politische Lösung innerer Probleme infolge der gewaltsamen, blutigen Ausschreitungen verfassungsfeindlicher Elemente verhindert worden ist. Infolge dessen sah sich die Volksmacht gezwungen, Ordnung und Sicherheit unter Einsatz bewaffneter Kräfte wieder herzustellen. Dabei sind bedauerlicherweise zahlreiche Verletzte und auch Tote zu beklagen."

Die Regierung der DDR schickte eiligst eine Delegation des Innenministeriums nach Peking. Egon Krenz, der infolge einer schon früher seitens der SPD ausgesprochenen Einladung vom 8. bis 10. Juni im Saarland weilte, verteidigte dort die Politik der DDR gegenüber China, und er drohte sogar: "Der Sozialismus steht nicht zur Disposition", und es sei "jede Änderung des Sozialismus auf Sand gebaut". Ab 1. Juli reisten in kurzer Folge Hans Modrow, Günter Schabowski, der offen das Recht der Kommunistischen Partei Chinas zur Niederschlagung der "konterrevolutionären" Aktivitäten betonte, und zuletzt auch Krenz nach Peking.

Von der Opposition wurde diese auffällige Solidarisierung mit China sehr wohl als eine auf sie gemünzte Drohung verstanden. Das Wort „chinesische Lösung“ war im Umlauf; die Kirchen füllten sich wieder mit Gedenk- und Protestveranstaltungen; junge Leute schlugen "Klagetrommeln" in Dresden, in Berlin, aber auch anderenorts, und überall wurden sie von Aufgeboten uniformierter Kräfte bedrängt. Am 27. Juni kamen etwa 2000 Besucher zu einem Klagegottesdienst in die Berliner Samariterkirche, und die Angst der Menschen, die dicht gedrängt im Raume standen, war körperlich zu spüren. Und jeder musste mit der Situation für sich allein fertig werden. Die einen wollten nur weg, und nicht wenige fuhren mit vagen Hoffnungen in den Urlaub nach Ungarn; die andern, die bleiben wollten, hatten ihre Zukunftschancen zu bedenken; und die Opposition begann sich neu zu formieren.

In gespenstischer Ruhe wächst das Fernweh der Ostdeutschen, und sie reisen

Es gehörte schon einiger Mut dazu, die symbolische Öffnung des Eisernen Vorhangs durch ungarische Grenzsoldaten am 2. Mai 1989 auch wirklich als Gelegenheit zum Entkommen zu nutzen. Es war damals in der Öffentlichkeit nicht bekannt, dass ungarische Grenztruppen bereits am 18. April bei Rajka mit dem probeweisen Abriss der Grenzanlagen zu Österreich begonnen und Fakten geschaffen hatten, bemerkenswerterweise genau einen Tag, nachdem ein Warschauer Gericht die Eintragung von Solidarność als Organisation von Arbeitern und Rentnern bestätigt hatte. Offiziell beschloss die ungarische Regierung den Abbau der Grenzanlagen aber erst am 18. Mai, als diese zur Hälfte schon nicht mehr existierten. Medienwirksam wurde das am 27. Juni vermittelt, als die Außenminister Ungarns und Österreichs, Gyula Horn und Alois Mock, an einem noch heilen Stück Grenze in der Nähe von Sopron mit Drahtscheren ein "erstes Loch" hineinschnitten.

Anfangs waren es nur Einzelne, die ihre Angst vor dem Grenzdurchbruch überwanden. Manche waren erfolgreich, andere wurden zurückgeschickt, aber nicht mehr in die DDR, wie das früher geschah. Das machte Mut, es erneut zu versuchen. Das geänderte Verhalten der ungarischen Behörden an den Grenzen hatte einen triftigen Grund. Ungarn war zum 12. Juni der UNO-Flüchtlingskonvention beigetreten, und Anfang August berichteten die Medien, dass Ungarn prüfe, DDR-Bürgern politisches Asyl zu gewähren und sie in begründeten Fällen in die Bundesrepublik ausreisen zu lassen. Vermutlich hat auch diese Ankündigung den massenhaften DDR-Tourismus nach Ungarn im Sommer 1989 beflügelt. Gorbatschow schien mit der Entwicklung in Ungarn keineswegs zufrieden gewesen zu sein, denn er versuchte sich ganz offensichtlich in die ungarische Politik einzumischen. Er ließ durch einen Vertrauten in Budapest ausrichten,

"daß man den Genossen Grósz in allen Dingen unterstützen sollte".

Es war in Ungarn aber kein Geheimnis, dass der Generalsekretär der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei Károly Grósz sich für eine "Wende" vorbereitete, das alte Regime zu restaurieren. Selbst die Reformer in den höchsten Regierungsämtern wie Ministerpräsident Miklós Nemeth waren sich nicht sicher, wie Gorbatschow reagieren würde, wenn ihre westorientierte Politik mit seinen Interessen ernsthaft in Konflikt geriete. Für Moskau blieb, wie von dort verlautete, die Mitgliedschaft im Warschauer Pakt, die Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen, der Sozialismus und die wesentliche Beteiligung der kommunistischen Parteien an der Machtausübung für die Ostblockstaaten unverzichtbar, und man wusste, dass Gorbatschow selbst Vielfalt in seinem Land nur im Rahmen seiner marxistisch-leninistischen Partei zugelassen wissen wollte.

Gorbatschow hatte auch Honecker gegenüber mehrfach betont, dass er eine stabile DDR wolle. Eine Lösung des schwelenden Aussiedlerproblems war auf dieser Basis nicht zu erwarten. Mit dem sich öffnenden "Eisernen Vorhang" in Ungarn und dem Weg über die Botschaftsbesetzungen in Warschau, Budapest und Prag, drohte es gar ein lodernder Brand zu werden. Das erzeugte bei vielen geradezu eine Ausbruchsstimmung, der mit Mauer und Stacheldraht umfriedeten DDR zu entkommen, in der sie keine lebenswerte Zukunft mehr erwarteten. Damit beschleunigte sich zwangsläufig die Destabilisierung der DDR, die nicht erst eintrat, als die politischen Gruppen im Spätsommer und im Herbst des Jahres 1989 aktiv wurden. Alles das beförderte die Politisierung der Oppositionssphäre in der DDR.

Eine neue Zeitrechnung beginnt. Die Opposition geht an den Start

Es war wiederum ein Jahrestag des Berliner Mauerbaus, der achtundzwanzigste, der für die Initiativgruppe "Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung" zur Herausforderung werden und ihrem Engagement eine eindeutig politische Richtung geben sollte. Erst drei Jahre zuvor hatte der Prozess begonnen, der zum Synodalantrag und zur Initiativgruppe geführt hatte. Dem Ziel dieser Bemühungen, mit der inneren Öffnung der Gesellschaft zugleich auch die äußere des Landes zu erreichen, war man weder über die Synoden, noch über die Kirchen und auch nicht über die Ökumenische Versammlung näher gekommen. Es hatte nur zur weiteren Verhärtung des Staates gegenüber dem Bürger und gegenüber den Kirchen geführt.

Im Juli fragte Dieter Ziebarth, Pfarrer der Berlin-Treptower Bekenntniskirche, Hans-Jürgen Fischbeck, ob "Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung“ zum traditionellen "Sonntagsgespräch" am 13. August 1989 zum Thema "Wenn Abgrenzung zum Prinzip wird" sprechen könne. Fischbeck sagte zu und bat Michael Bartoszek und mich um Koreferate.

Es war uns dreien bewusst, dass dieses Sonntagsgespräch in dieser Zeit und gerade am 13. August keine leicht zu bewältigende Aufgabe sein würde. Der Zustand der Gesellschaft hatte sich dramatisch verändert. Nicht mehr der bedrängte Mensch allein konnte jetzt oppositionelles Handeln bestimmen. Die Not des Landes hatte sich in den Vordergrund gedrängt. Konnte es hier Abhilfe geben? Gab es eine Aufgabe, die die Gruppe jetzt überhaupt erfüllen konnte? Solchen Fragen waren wir ausgesetzt, aber wir mussten uns entscheiden.

An jenem 13. August hatte ich damals vorsichtshalber in einer Seitenstraße geparkt. Als ich in die Straße kam, in der die Bekenntniskirche liegt, fand ich diese völlig menschenleer vor, nur von spätnachmittaglicher Sonne beschienen. Mein erster Gedanke war: "Wie komme ich hier durch?" Am Veranstaltungsort informierte uns Pfarrer Ziebart, dass die Situation brenzlig sei. Abends waren dann schon vor Beginn der für 19:45 Uhr angekündigten Veranstaltung verschiedenen Angaben nach 300, 400, gar 800 Personen erschienen. Der Raum war voll, man stand an den Wänden, saß auf dem Fußboden. Einige waren aber nur gekommen, um sich das anfängliche Programm des Liedermachers Hartmut Hannaske "Wer kriecht, der kann nicht fallen" anzuhören. Fischbeck hatte sich bereits zwei Stunden vor der Zeit bei seinem Freund Dietrich Berg eingefunden, der der Bekenntniskirche direkt gegenüber wohnte, denn er befürchtete, dass er vor seinem Auftritt weggefangen werden könnte. Die durch Hannaskes Lieder aufgewühlte Stimmung im Saal beruhigte sich während unserer doch eher akademischen Referate ziemlich bald. Fischbeck begann mit einer Klärung der Begriffe "Abgrenzung" und "Absage" und endete mit der schon vorher unter uns verabredeten Formel:

"Deshalb ist es an der Zeit, eine oppositionelle Sammlungsbewegung zur demokratischen Erneuerung ins Leben zu rufen."

Bartoszek sprach weitgehend frei über den Wandel in Polen, wo sich, anders als in der DDR, Regierung und Opposition zu halbwegs freien Wahlen verständigt hatten, die zu einem überwältigenden Votum für die Solidarność geworden waren. Und er betonte, dass die "Abgrenzungspolitik eine Fixierung der DDR-Gesellschaft auf den Westen" bewirke, dass jetzt aber "die Zeit drängt, den Blick zu wechseln, von West nach Ost." Ich sollte nach "neuen Wegen" für einen demokratischen Dialog suchen und vermutete, "dass der durch die stalinsche Politik früherer Jahre monolithisch zusammengefügte "Demokratische Block" unserer Parteien wieder zu einer konkurrierenden Gruppe unabhängiger Parteien werden könnte" und sagte hoffnungsvoll, "dass unsere Sammlungsbewegung auch dann eine Kraft für die demokratische Erneuerung bliebe." Der von Ausreise-Forderungen geprägte Besucherkreis wollte dann nach der Veranstaltung einen Protestmarsch an die nahegelegene "Mauer" starten. Das konnte von den Organisatoren der Veranstaltung aber noch abgewendet werden.

In der Westberliner Tageszeitung taz erschien am 15. August der erstaunlich kenntnisreiche Artikel "Die Opposition geht an den Start". Das war kein Zufall. Zufall war, dass Stephan Bickhardt, der schon an der Seite von Ludwig Mehlhorn am Zustandekommen des Synodalantrages maßgeblich beteiligt war, zusammen mit Ronald Jahn am 14. August in der Redaktion der taz erschienen war. Bickhardt wusste zwar nichts von unserem Aufruf zur Sammlungsbewegung am 13. August, konnte aber mit Sachkunde aufwarten.

Für uns drei Akteure waren, wie zu erwarten, Auseinandersetzungen mit der Staatsmacht die Folge, die von der Staatssicherheit über die staatlichen Leiter der Akademie-Institute, deren Mitarbeiter wir waren, gesteuert wurde. Der Präsident der Akademie der Wissenschaften der DDR Werner Scheler, selbst im Dienst des MfS als "Gesellschaftlicher Mitarbeiter Sicherheit" (GMS) rief die Institutsdirektoren zum Rapport, hielt ihnen die Vergehen ihrer Mitarbeiter vor und forderte sie auf, unsere Entlassung zu betreiben. Von uns wurden schriftliche Stellungnahmen verlangt. Das MfS selbst eröffnete für die "Exponenten des politischen Untergrunds", wie es uns nannte, die Operative Personenkontrolle "Sumpf". Angesichts des sich dramatisch verändernden politischen Klimas in der DDR war es aber nicht mehr opportun, schnelle Entscheidungen zu treffen, und damit lösten sich unsere Probleme durch die kommenden Ereignisse ganz von selbst. In dieser Zeit aber zweifelten wir nicht, dass unserer Ankündigung zur Sammlung der Opposition ein entsprechender Aufruf folgen musste, in dem jetzt auch das Ziel genauer bestimmt war. Meinen ersten Entwürfen gab ich den Titel "Einmischung in eigener Sache" und brachte sie zu Fischbeck. Der erweiterte den Text erheblich, wobei ihm die Erfahrungen aus seiner Arbeit an den Dokumenten der Ökumenischen Versammlung von unschätzbarem Nutzen waren, und er ergänzte ihn durch Thesen für eine demokratische Umgestaltung der DDR. Der so formulierte Aufruf wurde letztlich zum Gründungspapier der Bürgerbewegung "Demokratie jetzt".

Der Initiativkreis "Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung" traf sich schließlich, wie im Juni verabredet, am 12. September bei Michael Bartoszek in der Berliner Bersarinstraße. Kaum jemand wusste, dass es um eine Zäsur des bisherigen Selbstverständnisses der Initiative gehen, dass man sich fortan als Sammlungsbewegung mit politischem Anspruch verstehen würde, um sich in die gravierenden Auseinandersetzungen im Lande einzumischen. Fischbeck informierte über das Geschehen am 13. August in der Bekenntniskirche und warb darum, das von uns dort gegebene Versprechen auch zu erfüllen. Es kam bei der Vorstellung des Aufrufs Widerspruch auf; nicht gegen die Zumutung, Widerstand gegen die herrschende SED-Diktatur öffentlich zu leisten. Dazu waren alle Anwesenden widerspruchslos bereit. Kritik gab es – am deutlichsten wurde sie von Ludwig Mehlhorn geäußert – gegen den im Aufruf und in den hinzugefügten Thesen geradezu bekenntnishaft gebrauchten Begriff "Sozialismus", der nur missverstanden werden konnte, auch wenn es sich hierbei nicht um den real existierenden Sozialismus handelte. Im Aufruf war deutlich gesagt worden, "daß die Ära des Staatssozialismus zu Ende geht. Unser Land bedarf der friedlichen demokratischen Erneuerung". Der Begriff "Sammlungsbewegung" geriet wegen historischer Bedenken ebenfalls in die Kritik. Mehlhorn erinnerte daran, dass sich die politische Organisation der Gewerkschaft Solidarność "Bürgerkomitee Solidarność" nannte. So entstand aus den zwei Begriffen das Wort "Bürgerbewegung". Aus einer weiteren engagiert geführten Debatte kristallisierte sich "Demokratie jetzt" als aktionsbetonte Ergänzung des Namens Bürgerbewegung heraus. Zweifellos hat "Frieden jetzt" aus der israelischen Friedensbewegung dabei Pate gestanden.

"Demokratie jetzt" als außerparlamentarische Opposition

Die Arbeits- und Denkweise von "Demokratie jetzt" hatte sich gegenüber der von "Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung" im Grunde auch später kaum verändert. Dazu hieß es in der zweiten Ausgabe der in unserem radix-Verlag herausgegebenen eigenen Zeitung Demokratie jetzt – Zeitung der Bürgerbewegung vom Oktober 1989: "Das Nachdenken über Weg und Ziel ist unsere Sache, ist Bürgerpflicht." Hatte die Gruppe nach der Kommunalwahlfälschung Ende Mai noch die Kirchen aufgefordert, Gespräche am runden Tisch zu vermitteln, bedeutete Dialog jetzt aber auch: "Friedliche Demonstrationen mit konstruktivem Ziel können ein Mittel des Dialogs sein." Mit dem Synodalantrag war es 1987 noch um die innere Öffnung der DDR-Gesellschaft gegangen, aus der die äußere Öffnung des Landes zwangsläufig folgen sollte. "Demokratie jetzt" wollte nun eine kompromisslos demokratisch verfasste DDR. Nicht die Kirchen wurden jetzt angesprochen, sondern der Bürger, und Dj benannte in derselben Ausgabe die Strategie:

"Nur über den Dialog kommen wir zur Demokratie, und der muß zuerst und vor allem in der Gesellschaft geführt werden und dann zwischen beauftragten Sprechern sowie Vertretern des Staates."

Die erste Auflage der Zeitung erläuterte unter dem Titel "Was können wir tun?" nochmals die Gedanken des Aufrufs vom 12. September, wobei sich Dj politisch deutlicher äußerte:

"Wir lehnen den Führungsanspruch der SED ab und streben hierzu Verfassungsänderungen gemäß Artikel 106 der Verfassung an. […] Wir wollen ein Verfassungsgericht und eine entwickelte Verwaltungsgerichtsbarkeit […]. Wir wollen, daß die Mauer abgetragen wird. Wir sind zur kritischen Mitarbeit in allen Gesellschaftsbereichen bereit."

Für "Demokratie jetzt" galt:

"Wir stehen in keinem Konkurrenzverhältnis zu anderen Gruppierungen. Gemeinsam wollen wir Demokratie lernen und politische Mündigkeit erwerben."

Auch deshalb wurde auf Vorschlag von "Demokratie jetzt" am 4. Oktober eine Kontaktgruppe der Opposition gegründet, mit der schließlich nach dem Mauerfall das über ein halbes Jahr nachhaltig verfolgte Ziel der Gruppe, die Einberufung des Runden Tisches, erreicht wurde. Obwohl von den "Altparteien" nur die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD) die ihr von "Demokratie jetzt" überbrachte Einladung zum Runden Tisch öffentlich angenommen hatte, konnten die anderen Parteien einschließlich der SED, nachdem die evangelische Kirche angeboten hatte, den Runden Tisch im Dietrich-Bonhoeffer-Haus tagen zu lassen, sich dieser Einladung nicht mehr verweigern. Mit diesem Akt war die SED bereits der Grundlagen ihrer Herrschaft beraubt, allein über Inhalt, Form und Partner der gesellschaftlichen Kommunikation zu bestimmen. Mit den Beschlüssen an den Runden Tischen wurde ihre Macht weiter beschnitten, die ihr mit den Volkskammerwahlen vom 18. März 1990 schließlich ganz genommen wurde.

Zitierweise: Gerhard Weigt, Ein ungewöhnlicher Sommer in der DDR. Die stille Revolution im Vorfeld der friedlichen Revolution des Herbstes 1989, in: Deutschland Archiv, 19.5.2016, Link: www.bpb.de/227738

Fussnoten

Fußnoten

  1. Dieser Text ist unter engagierter Mitarbeit von Michael Bartoszek entstanden. Grundlage ist das Buch: Gerhard Weigt, Demokratie jetzt: Der schwierige Weg zur deutschen Einheit, Leipzig 2015.

  2. Unter Abgrenzung wurde die Unterbindung der Kommunikation unter den Menschen verstanden. Im Inneren der DDR die zwischen den Herrschenden und den Beherrschten. Nach außen hin durch die Existenz der Mauer, die als friedensgefährdend, als Zeichen für die im status quo verharrende militärische Abschreckungsideologie verstanden wurde. Der Synodalantrag ist im Anhang Demokratie jetzt - Der schwierige Weg zu deutschen Einheit, Seiten 432-434, Dokument 11, nachzulesen. Siehe auch BStU MfS HA VIII 754/10, Information 416/89, "über Bestrebungen feindlicher, oppositioneller Kräfte zur Schaffung DDR-weiter Sammlungsbewegungen/Vereinigungen" vom 18.9.1989.

  3. Samisdat bezeichnet die inoffizielle Herstellung sowie Verbreitung nicht systemkonformen Schrifttums schon im zaristischen Russland, in der Sowjetunion und auch in den anderen realsozialistischen Ländern.

  4. Das betrifft nicht nur Solidarność 1980/81. Der KP Polens war es nie gelungen, einen Führungsanspruch in der Verfassung zu verankern. Schon das frühe Denken und Handeln der Akteure von Dj, insbesondere von Ludwig Mehlhorn, dem Initiator des Synodalantrages, und Konrad Weiß, war durch die polnische Opposition beeinflusst, die durch Samisdat, die Fliegenden Universitäten oder spezifische Gruppenbildungen geprägt war.

  5. „Maßnahmen zur Zurückweisung und Unterbindung von Aktivitäten feindlicher, oppositioneller und anderer negativer Kräfte zu Diskreditierung der Ergebnisse der Kommunalwahlen“, 19.5.1989, BStU MfS SED-KL 5307.

  6. Weigt, Demokratie jetzt (Anm. 1), Dokument 19, „An die Leitungsgremien …“, S. 449; S. a. EZA 688/32, BStU MfS HAXX/4 1202, S. 74.

  7. "Demokratie jetzt" brachte am 27. Oktober 1989 einen Volksentscheid (Weigt, Demokratie jetzt (Anm. 1), Dokument 29) gegen diesen Führungsanspruch auf den Weg und sammelte bis zum 1. Dezember 125.000 Unterschriften. 75.000 davon wurden an diesem Tage, an dem die SED ihn aus der Verfassung streichen ließ, der Volkskammer übergeben.

  8. Bericht der Aktuellen Kamera, 9. Tagung der 9. Volkskammer der DDR, 8.6.1989.

  9. Werner Meißner (Hg.), Die DDR und China 1945–1990: Politik – Wirtschaft – Kultur. Eine Quellensammlung, Akademieverlag 1995, Dokument 199: Jiang Zemin trifft Schabowski aus der DDR (14.7.1989), Xinhua News Agency meldet: Schabowski betont das volle Recht der KP Chinas zur Niederschlagung der "konterrevolutionären“ Aktivitäten", Seite 409.

  10. Nach Chronik der Mauer hatte der frühere Staatsminister Imre Pozsgay Hans-Hermann Hertle am 25.10.2003 gesprächsweise mitgeteilt, dass er diese Information im April 1989 von Jakowlew persönlich erhalten habe.

  11. Weigt, Demokratie jetzt (Anm. 1), „Wenn Abgrenzung zum Prinzip wird“, Seiten 453-461.

  12. Weigt, Demokratie jetzt (Anm. 1), Dokument 21, "Nach neuen Wegen suchen", Seiten 462-467.

  13. Weigt, Demokratie jetzt (Anm. 1), Dokument 26, "Information zu Exponenten des politischen Untergrundes", Seite 476, 18.9.1989.

  14. Weigt, Demokratie jetzt (Anm. 1), Dokument 24, "Aufruf zur Einmischung in eigener Sache", Seiten 470-424, 12. September 1989.

  15. Die erste Ausgabe der Zeitung von Dj war redaktionell am 30. September fertiggestellt und erschien mangels Papier, wie alle elf Ausgaben, bis Dezember in einer Auflage von 3000 Stück und auf einem Blatt.

Lizenz

Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 3.0 DE - Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland" veröffentlicht. Autor/-in: Gerhard Weigt für Deutschlandarchiv/bpb.de

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Dr. rer. nat., Jahrgang 1938, studierte Physik, war beruflich tätig in der mathematisch-physikalischen Grundlagenforschung und schrieb Veröffentlichungen zu Problemen der theoretischen Elementarteilchenphysik. Daneben war er Mitbegründer der Bürgerbewegung Demokratie jetzt, Mitinitiator des Zentralen Runden Tisches und Mitautor des Verfassungsentwurfs des Runden Tisches.