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Es gibt keine wirkliche Ostdebatte | Deutschland Archiv | bpb.de

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Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? 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Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? 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Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Drei Denkanstöße zur Deutschen Einheit (Folge I)

Christian Bangel

/ 12 Minuten zu lesen

"Der Osten ist ein spät- bis postkapitalistisches Experimentierfeld", definiert der Publizist Christian Bangel, von dort her "könnten Anstöße zu einer Zukunft diesseits oder jenseits des Kapitalismus kommen". Thematisiert werden müsste stärker der "staatliche und gesellschaftliche Kontrollverlust" nach 1989, der bis heute gravierende Folgen habe: "30 Jahre nach der Wende", so Bangel, kämpfe "eine rechtsradikale Minderheit mit nicht so schlechten Aussichten dafür, den Grenzverlauf zwischen Demokratie und Autoritarismus zu verändern".

Transparent in Leipzig im Herbst 1989. (© Holger Kulick)

Ein Zeitsprung zehn Jahre zurück. Im Sommer 2011 – in jenem Deutschland zwischen Guttenberg- und Wulff-Affäre – wohnte ich eher aus Zufall einem Zusammentreffen junger Ostdeutscher an der Berliner Humboldt-Universität bei. Ein Wochenende lang trafen sich damals 130 junge Studierende, JournalistInnen, WissenschaftlerInnen, um sich darüber auszutauschen, was es bedeutet, ein Ossi zu sein.

Es war so etwas wie das Gründungstreffen der sogenannten Dritten Generation Ostdeutschland. Leider wird die Initiative noch heute nur wenigen ein Begriff sein, aber das Wochenende war gut. Es gab dutzende Vorträge, Panels und Podien, in denen die Anwesenden versuchten, eine Sprache für das damals noch Unausgesprochene zu finden: Dass auch wir, die zwischen 1975 und 1985 geborenen Ostdeutschen, viele übergesiedelt in den Westen, uns auf eine merkwürdige Art anders fühlten als westdeutsche Altersgenossen.

Dass es offenkundig nicht stimmte, dass "die Ossis" langsam ausstarben zugunsten einer neuen gesamtdeutschen Generation, sondern dass wir alle, obwohl nicht unbedingt gewollt, spezifisch ostdeutsche Erfahrungen gemacht hatten. Dass wir, seit wir erwachsen waren, einen Rucksack mit uns schleppten und nicht mal wussten, was da genau drin ist. Damals fühlte ich wohl etwas, das der westdeutsche Soziologe Heinz Bude einmal als typisch ostdeutsche Mischung aus Tragik und Stolz bezeichnete.

Ostdeutsche only?

Denkwürdig war das Treffen aber auch, weil die Organisatoren vorab eine ziemlich unerhörte Zugangsbedingung erlassen hatten: Es durften nur Ostdeutsche teilnehmen. Man musste auf der Anmeldekarte bestätigen, dass man aus dem Osten kam. Ich erinnere mich, dass das westdeutsche Kollegen von mir damals furchtbar aufregte. Hätte es das Wort Identitätspolitik schon gegeben, sie hätten es benutzt. Und nicht freundlich.

Ich fand die Beschränkung damals richtig. Es war nämlich zu dieser Zeit nahezu unmöglich, ein Gespräch über den Osten zu führen, ohne dass an irgendeiner Stelle jemand, meist ein Westdeutscher, behauptete, dass es Ostdeutsche doch gar nicht mehr gäbe. Und darum drehte sich praktisch jede Debatte bis zur Erschöpfung. Dabei wurden schon damals die Fragen lauter, was vom Osten übrig geblieben war, was hätte übrig bleiben sollen und welche Formen das tatsächlich Übriggebliebene noch annehmen würde. Doch es gab keine Ostdebatten, die über die schiere Existenzfrage hinausgingen. Dezidierte Oststandpunkte galten als etwas Rückständiges, wenn nicht Revisionistisches. Übrigens auch unter vielen Ostdeutschen. Und die Westdeutschen erwarteten vor allem erst mal Dankbarkeit.

Generationentreffen Ost. Bundespräsident Joachim Gauck am 14. November 2013 im Schloss Bellevue bei einer Diskussionsveranstaltung "Zwischen zwei Staaten - Die Dritte Generation Ostdeutschland". Vertreter von 1975 bis 1985 in der DDR Geborenen hatten sich 2010 in der Initiative "3te Generation Ostdeutschland" zusammengeschlossen, um "Wendekindern" eine Stimme zu geben. (© picture-alliance/dpa, Wolfgang Kumm)

Das ist heute, knapp zehn Jahre später, völlig anders. Allerspätestens seit den drei Landtagswahlen im Osten 2019 und dem Kemmerich-Dammbruch in Erfurt, eigentlich aber schon seit dem Aufkommen von Pegida, ist etwas eingetreten, mit dem man 2011 nicht rechnen konnte: Viele Westdeutsche sind demütiger geworden. Sogar prominente Politiker reisen durch Ostkleinstädte und bedauern öffentlich, dass sie sich nie wirklich für den Osten interessiert haben. Viele wollen scheinbar ernsthaft verstehen, was falsch lief im Osten und welche Schuld der Westen daran trägt.

Wachsende Demut im Westen und eine neue Relevanz des Ostens?

Nicht aus verspätetem Mitgefühl für die Ostdeutschen und auch sicher nicht, weil ostdeutsche Intellektuelle so wirkmächtig argumentiert hätten. Nein, es hat sich eher die Erkenntnis durchgesetzt, wie relevant der Osten ist. Aus vielen Gründen – etwa die historische Massenabwanderung und Überalterung, aber auch die Frage, was mit dieser Art entleerten Räumen geschehen könnte – nimmt der Osten Prozesse vorweg, die dem Westen vielleicht noch bevorstehen. Besonders bedeutend aber ist das Politische.

Im Osten kämpfen Nationalautoritäre und liberale Demokraten so verbissen miteinander wie sonst nirgends in Deutschland. Im Osten lebt das autoritäre Element wie in vielen postkommunistischen Gesellschaften fort, er ist Aufmarschgebiet und Kraftzentrum der Neuen Rechten. Aber er beherbergt auch die globalen Hipstermagneten Leipzig und Berlin, und besonders in den Universitätsstädten haben sich urbane, akademische, politisch aktive Milieus gebildet, die wenig mit den Bürgerrechtlerkreisen von damals zu tun haben, die der Soziologe Andreas Reckwitz aber sicher der so wirkmächtigen „neuen Mittelschicht“ zuordnen würde und die sich über alle Parteien mit Ausnahme der AfD verteilen. Auch wenn sie dort nicht immer die Mehrheit sind, haben sie schon wichtige Positionen besetzt. Junge ostdeutsche Politikerinnen und Politiker wie Marco Wanderwitz, René Wilke, Thomas Zenker, Katharina Zacharias, Lilly Blaudszun, aber auch Journalistinnen und Unternehmer und viele andere Akteure sind gerade dabei, den Ton im Osten zu verändern.

Ja, es ist schlecht, dass dieses westdeutsche Verstehenwollen erst geschah, als der Osten von einem Rechtsruck erfasst wurde. Zumal dieses Verständnis mitunter so weit geht, dass der Verweis auf ostdeutsche Befindlichkeiten, Lebensleistungen und Wut zum validen Argument für alles Mögliche bis hin zur rechtsextremen Verschwörungstheorie gemacht wird. Oft genug ist das westdeutsche Verstehenwollen nur ein politisches Verwertungsmodell, vor allem dann, wenn es die von westdeutschen Rechtsradikalen geführte AfD nutzt, um sich mit einem Slogan wie „Vollende die Wende“ als Mehrheitsvertreterin zu inszenieren. Und doch sind heute Räume offen, die es vor Jahren noch nicht waren. Nur, was macht man jetzt mit ihnen?

Der Osten ist schon immer viel zu groß und divers gewesen, um die eine große gesellschaftliche Debatte zu führen, die sich viele BürgerrechtlerInnen gerade wieder wünschen. Dieser Wunsch nach einer „Generalaussprache“ aus dem Lehrbuch des Sechziger-Jahre-Intellektuellen übersieht zudem, dass es für diese Diskussion eine Grundlage geben muss. Dass es aber mittlerweile Kräfte gibt, die Debatten für nichts anderes nutzen wollen, als sie abzuschaffen.

Das fängt schon bei manchen der BürgerrechtlerInnen selbst an. Worüber sollten Leute wie Joachim Gauck, Klaus Wolfram und Vera Lengsfeld miteinander diskutieren? Der eine schwelgt gern in Erinnerungen an den aus seiner Sicht gewonnenen Freiheitskampf, dem anderen ist noch immer die Verachtung anzusehen, mit dem er auf die Ostdeutschen schaut, die die Revolution zugunsten Helmut Kohls wegwählten, und die dritte versucht sich heute als Kämpferin für ein weißes, christliches Deutschland.

Debattendefizite

Es gibt keine wirkliche Ostdebatte, auch wenn sich manche als solche tarnen. In den letzten Monaten wurde von vielen Zeitzeugen der Revolution die Frage debattiert, ob die Bürgerrechtler oder die breite Masse die Wende gemacht haben. Die Frage wird von eigentlich allen ungefähr gleich beantwortet (beide), aber als argumentatives Sprungbrett genutzt, um andere damals Beteiligte anzugreifen, weil sie entweder damals nur „hinter der Gardine“ standen oder sich vom Westmainstream haben korrumpieren lassen oder beides. Was bleibt, ist: Die Relevanz des Ostens und die Qualität seiner Debatten fallen auf groteske Art auseinander.

Und das eigentlich schon seit der Wiedervereinigung. Was im vereinten Deutschland an Ostimpulsen ankam und zu Diskussionen führte, waren keine Beiträge von Intellektuellen und Bürgerrechtlerinnen. Es war eher die harte politische und gesellschaftliche Realität des Ostens: Die furchteinflößenden rechten Randale, die Terrorzellen, Wahlergebnisse und die rassistische Mobilisierung bis weit in die sogenannte Mitte hinein, aber auch die Abwanderung und Massenarbeitslosigkeit, wenn auch mit bemitleidendem oder gar genervtem Schulterzucken.

Warum aber drangen die Ostdeutschen mit ihren Anstößen kaum einmal durch? Man kann das auf die westdeutsch dominierte Medienlandschaft schieben, wie es Klaus Wolfram tut. Man kann auch sagen, dass viele im Westen einfach kein Interesse daran hatten, auf Wolfgang Thierses Mahnen oder Frank Castorfs Wüten weiter einzugehen. Es spricht aber auch einiges dafür, dass viele Anstöße aus dem Osten, nun, einfach nicht funktionierten. Weil ihnen in den Ohren der westdeutschen Empfänger die Relevanz fehlte und es die ostdeutschen Sender auch nie schafften, dieses Gefühl von Relevanz zu erzeugen.

Als der "Ossi" zur Identität und der "Wessi" zum Feindbild wurde: Montagsdemonstration am 22. April 1991 in Leipzig: DemonstrantInnen tragen ein Transparent mit der Aufschrift "Presse gehört in Ossi-Hand, Springer ab ins Wessi-Land!" über den Augustusplatz, als Westverlage zunehmend um den Erwerb von Ostzeitungen buhlten. Wie wirkmächtig sind diese Etiketten bis heute? (© picture-alliance, ZB | Waltraud Grubitzsch)

Der alte ostdeutsche Arbeiterstolz, den etwa Klaus Wolfram beweint: Ja, er ist versunken. Die Arbeiter sind nicht mehr die heimlichen Herren der Betriebe. Die gemeinsame Verfassung, zu der es laut Grundgesetz hätte kommen müssen: sie kam nicht. Stattdessen wurde der DDR ein politisches System übergestülpt und das Volkseigentum unter teilweise zwielichtigen Umständen verscherbelt. Und das mit immensen sozialen, politischen und ökonomischen Folgekosten, die teils bis heute wirken.

Das ist ein Teil der Wahrheit, zu der aber auch gehört, dass die Ostdeutschen selbst diese Prozesse in Wahlen in Gang setzten und legitimierten. Nach 30 Jahren sollten wir vielleicht einmal feststellen: Wir werden den Westen nicht mit noch so emotionalen Appellen dazu bringen, uns Entschädigung für die Wiedervereinigung zu zahlen.

Vielleicht sollten wir Ostdeutsche stattdessen versuchen, stärker von außen auf den Osten zu schauen. Denn neben der Tragik, die die Wiedervereinigung im Leben vieler Ostdeutscher bedeutete, wären da auch noch zwei weitere Faktoren zu beachten. Erstens streben viele Ostdeutsche den Wahlergebnissen und Umfragen nach gar nicht nach einem grundsätzlich anderen Land, sondern sind insbesondere persönlich und materiell recht zufrieden. Ein guter Teil der Ostdeutschen mag sich nicht einmal mehr selbst als Ostdeutsche bezeichnen lassen.

Der Reiz des Autoritären

Zweitens ist der Osten heute weniger in ökonomischer, denn in akuter politischer Gefahr. 30 Jahre nach der Wende kämpft eine rechtsradikale Minderheit mit nicht so schlechten Aussichten dafür, den Grenzverlauf zwischen Demokratie und Autoritarismus zu verändern. Sie möchte die Demokratie als Mehrheitsdiktatur und nicht als Minderheitenschutz. Sie möchte einen Osten, der dem Ungarn Viktor Orbáns ähnelt und von dort aus ganz Deutschland verändern. Sie hat nicht nur unter den Ostdeutschen viele Anhänger, sondern auch im deutschen und überall im globalen Westen Verbündete.

Ich bekomme es inzwischen manchmal mit der Angst zu tun, wenn manche ostdeutsche Intellektuelle andeuten, dass sie Demokratie in einem nicht westdeutschen, sondern eher ursprünglichen Sinne verstünden. Für manche dieser Demokratieavantgardisten ist die rechte Revolte im Osten bis heute nichts als eine Nebenwirkung des Kahlschlags nach der Wende. Manchen scheint die Angst, die der Rechtsruck dem Westen vor den Ostdeutschen eingejagt hat, klammheimliche Freude zu bereiten, beweist sie doch die politische Potenz des Ostens. Und einige, deren Kompass gar nicht mehr funktioniert, stehen der Neuen Rechten mit unverhohlener Sympathie gegenüber.

Ich kenne gleichzeitig kaum einen ostdeutschen Großdenker, der in den 1990er Jahren, zu jener Zeit, die ich Baseballschlägerjahre nenne, nicht „hinter den Gardinen“ stand. Damals, als Nazischläger die Straßen dominierten und die intelligenteren unter ihnen am Konzept der National Befreiten Zone arbeiteten. Viel zu selten einmal hat sich einer dieser Operndirektoren oder Schriftsteller gemeldet, als People of Color, alternativ aussehende Jugendliche meines Alters, Obdachlose und viele andere in der ostdeutschen Provinz den Bordstein fressen mussten.

Der Osten als rechtes Aufmarschgebiet ?

Die gewalttätigen Nazis haben seit diesen Jahren keine größeren Geländeverluste im Osten erlitten. Im Gegenteil, in seinen ländlichen Räumen kann man Anfänge jener Wehrdörfer sehen, von denen Björn Höcke träumt. Oh nein, der Osten trägt nicht allein die Schuld. Es ist bekannt, wie viele westdeutsche Rechtsradikale sich nach 1990 in den Osten aufmachten, um neues Gebiet zu erobern. Aber das ändert nichts daran, dass unsere Heimat ein Aufmarschgebiet der Rechten ist.

Neonazis fassten im Osten Fuß, bevor der soziale Umbruch in Ostdeutschland begann. Junge Rechtsextremisten im November 1989 in Leipzig, elf Monate vor der Wiedervereinigung. (© Holger Kulick)

In dem von Wilhelm Heitmeyer jüngst beschriebenen rechten Eskalationskontinuum spielen die Neonazis, Prepper und rechten Intellektuellen des Ostens eine feste Rolle. Es gibt im Westen nur wenige Orte, in denen die Rechtsextremen die Macht besitzen, linke Veranstaltungen zu verhindern. In denen Bürgermeister sich vor ihnen zurückziehen oder Neurechte Kulturamtsleiter werden. Diese Orte liegen alle im Osten.

Vielleicht brauchen die Ostdebatten also einen neuen Fluchtpunkt, um neue Relevanz und Erkenntnisse zu erzeugen. Vielleicht müsste begonnen werden, nicht nur die angeblich gestohlene Revolution von 1989/90 als ihren Ausgangspunkt zu sehen, sondern auch jenen staatlichen und gesellschaftlichen Kontrollverlust, der danach einsetzte. Ja, der ökonomische Umbruch der Nachwendezeit, das Außerkraftsetzen gewachsener sozialer Zusammenhänge, ist ein Teil der Erklärung dafür. Aber wer sich heute die Gewalt-, Hass- und Rassismus-Exzesse besonders der Neunziger anschaut, der kann nicht guten Gewissens die Erklärung „Perspektivlosigkeit“ akzeptieren.

Es gibt eine Generation damaliger rechter Jugendlicher – sie sind heute um die 40 bis 50 und machen die Kernwählerschaft der AfD aus –, deren erste und wichtigste Erfahrung mit dem demokratischen Deutschland lautete: Wenn wir nur brutal und entschlossen auftreten, gibt der Staat nach. Vieles spricht dafür, dass sie so bis heute denken und handeln.

Diese Männer und Frauen schrien damals: "Die Ausländer werden uns die Wohnungen und die Jobs nehmen". Stattdessen war es bald darauf so leer in ihren Regionen, dass halbe Städte zurückgebaut wurden, kulturelle und soziale Infrastruktur verschwand. Weil niemand mehr in diesen Osten wollte. Nicht nur die Treuhand, sondern auch Hass, Gewalt, Rassismus und das Wegschauen der Mehrheitsgesellschaft haben dem Osten massiv geschadet. Auch das ist ein Wirkzusammenhang der Nachwendezeit. Der aber längst nicht so populär ist wie das Reden von der gestohlenen Revolution.

Die Hunderten Toten und Tausenden Verletzten und Traumatisierten, die der Rechtsextremismus forderte, sollten einen zu der Frage veranlassen: Was steckt hinter der ostdeutschen Gewalt- und Hassgeschichte? Wie können wir verhindern, dass sich so etwas je wiederholt? Denn eines ist ja ebenso offenkundig: Der Rechtsradikalismus ist nicht nur dort stark, wo es wirtschaftlich bergab geht. Er boomt auch in den Musterländern. Die Antwort auf die Frage, wo das genau herkommt, kann sich jedenfalls nicht auf ewig in dem Verweis auf die Wendeerfahrung erschöpfen.

Zumal der autoritäre Nationalismus, auf den das alles hinausläuft, ja auch in den östlichen Nachbarländern trendet. Es muss etwas geben, das den Osten Europas vom Westen trennt, und angesichts dieser Wahrnehmung sollten nicht nur Historiker wie Interner Link: Philipp Ther eine stärkere Stimme bekommen, sondern auch jene Menschen, die in den bisher stattfindenden, vornehmlich weißen Ost-Debatten so gut wie nicht gehört werden: Menschen mit Migrationshintergrund. People of color, die vor oder nach 1989 in den Osten kamen oder in der DDR aufwuchsen. Von ihnen müssten die weißen Ostdeutschen erfahren, wie es war und ist, unter ihnen zu leben. Doch für ihr Schicksal interessiert sich kaum einer jener Ostintellektuellen, die immer so sehr fürs Ohrenaufsperren plädieren, wenn es um Pegida oder ähnliches geht.

Vorreiter von AfD und Pegida: NPD-Aufzug in Rostock 2006 mit vereinnahmter Parole aus der Friedlichen Revolution.

Das Sprechen über den Osten, das wir Ostdeutschen seit Jahrzehnten wünschen und zu dem es jetzt langsam zu kommen scheint, muss weitergehen. Doch auch wenn es zunehmend wichtiger wird, was im Osten geschieht: Die ostdeutschen Akteure, die jetzt sprechen, müssen aufpassen, weiterhin oder überhaupt wahrgenommen zu werden. Denn das Publikum, an das sich sämtliche Debatten richten, bleibt ein gesamtdeutsches. Dessen Relevanzkriterien müssen erfüllt werden, nicht die einer seit langem verbündeten oder verfeindeten Szene von Wendeakteuren.

Dort, in der gesamtdeutschen Öffentlichkeit, wird beispielsweise gerade die Frage verhandelt, wie weit der Rassismus die Gesellschaft prägt, und woran es liegt, dass Menschen, die von der weißen, westdeutschen, männlichen Norm abweichen, so wenig repräsentiert sind. Es wird darüber gesprochen, welche Zukunft der Kapitalismus noch hat in Anbetracht der Tatsache, dass er in seiner übersteuerten Form ganze Gesellschaften polarisiert hat in Gewinner und Verlierer. Wie (und ob!) der Kapitalismus den Klimawandel aufhalten kann.

All das sind Fragen, zu denen Ostdeutsche jede Menge beisteuern könnten. Der Osten ist ein spät- bis postkapitalistisches Experimentierfeld, in seiner gesellschaftlichen Mitte fehlt die Fixierung auf Marktwirtschaft und Gewinn, die den Westen prägt. Von hier könnten Anstöße zu einer Zukunft diesseits oder jenseits des Kapitalismus kommen. Und natürlich bleibt weiter die große Aufgabe, den Skandal ostdeutscher Unterrepräsentation in den gesamtdeutschen Institutionen und Machtstrukturen anzuprangern.

Dazu müssten die Sprecherinnen und Sprecher des Ostens allerdings beginnen, sich für den Rest der Gesellschaft zu öffnen und mit ihm zu reden. Vorbehaltlos und langsam auch wieder mit etwas dickerem Fell. Was vor zehn Jahren noch nötig war, nämlich die diskursive Absonderung von den Westdeutschen, ist heute nicht mehr die entscheidende Voraussetzung, um als Ostdeutsche hörbar zu werden. Wenn Ostdebatten sich aber weiterhin darin erschöpfen, über historische Ungerechtigkeiten zu räsonieren, dann droht dem Gespräch über den Osten irgendwann ein biologisches Ende.

Die Cover der beiden Bände von "(Ost)Deutschlands Weg" I (1989 bis 2020) und II (Gegenwart und Zukunft), seit 1. Dezember 2021 wieder erhältlich im Externer Link: www.bpb.de/shop unter den Bestellnummern 19676 I+ii.

Zitierweise: Christian Bangel, „Es gibt keine wirkliche Ostdebatte", in: Deutschland Archiv, 25.09.2020, Link: www.bpb.de/315904. Der Text ist dem Band entnommen „(Ost)Deutschlands Weg. 80 Studien & Essays zur Lage des Landes", herausgegeben von Ilko-Sascha Kowalczuk, Frank Ebert und Holger Kulick in der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, der seit 1. Juli 2021 im Interner Link: bpb-shop erhältlich ist. Hier mehr über das Buch "Interner Link: (Ost)Deutschlands Weg", produziert von der Redaktion Deutschland Archiv der bpb.

Ergänzend zum Thema:

- Interner Link: "Die. Wir. Ossi.Wessi". Von Antonie Rietzschel, sie ist Leipzig-Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung, Deutschland Archiv 2.10.2020.

- Interner Link: "Wie man zum Ossi wird". Von Johannes Nichelmann. Der Journalist ist Autor des Buches "Nachwendekinder", Deutschland Archiv 2.10.2020..

- Serie: Interner Link: 30 Jahre Volkskammer - 30 "Ungehaltene Reden", Deutschland Archiv 24.9.2020

- Werdegänge: Interner Link: Ingo Hasselbach über Wege in die ostdeutsche Neonaziszene nach dem Mauerfall , Deutschland Archiv 24.4.2020

- Wendekorpus. Interner Link: Audiofiles zur Deutschen Einheit.

- Interner Link: 31 Jahre später. Texte aus Schüler*innenzeitungen zur Deutschen Einheit.

- Interner Link: D wie Dialog. Die Geschichte des Kennzeichen D

- Interner Link: Ostdeutsche Frakturen für immer? Eine Analyse von Steffen Mau

- Interner Link: Populismus in Ost-und West. Eine Datenanalyse von Philip Manow.

- Interner Link: Zusammenwachsen in Feindseligkeit? Eine Analyse von Andreas Zick und Beate Küpper.

Fussnoten

Christian Bangel, geboren 1979 in Frankfurt (Oder), Journalist bei Zeit Online und Buchautor, lebt und arbeitet in Berlin