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Die Unbestechliche, die Unermüdliche - Lala Süsskind | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. 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"Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Die Unbestechliche, die Unermüdliche - Lala Süsskind Engagement für Frauen und Israel, gegen Antisemitismus und Homophobie

Lala Süsskind

/ 23 Minuten zu lesen

Lala Süsskind gilt als die Unbestechliche, als die quirlige kleine Frau mit großem Herz und ebenso großer Klappe. Sie mischt sich ein und macht öffentlich auf Missstände aufmerksam: Ob auf dem Bebelplatz zur Kundgebung gegen das geplante Verbot der Brit Mila (der Beschneidung von neugeborenen Söhnen am achten Tag nach der Geburt) im Jahr 2012, regelmäßig auf dem Ku'damm gegen den antiisraelischen Al Quds-Tag oder gegen Homophobie und Antisemitismus.

(© Sharon Adler)

Die Journalistin und Fotografin Sharon Adler hat für das Deutschland Archiv ein Interview mit Lala Süsskind geführt. Beide kennen sich seit vielen Jahren durch zahlreiche Begegnungen im Rahmen ihres Engagements für Frauen, Israel und jüdisches Leben in Berlin. Für dieses Gespräch trafen sie sich im Sommer im Garten von Lala Süsskind in Berlin.

Erinnerungen: DP-Camp in Berlin, die erste Zeit danach - Das Leben nach dem Überleben

Sharon Adler: Lala, Du kamst im Alter von einem Jahr mit deiner Familie nach Berlin., wo ihr mit vielen anderen Shoah-Überlebenden und Rückkehrer_innen aus dem Exil oder Versteck zuerst in einem Berliner DP-Camp gelebt habt. Welche persönlichen Erinnerungen hast Du an diese Zeit, oder was haben dir deine Eltern davon erzählt?

Lala Süsskind: Wir waren im DP-Camp in Wittenau am Eichborndamm , aber ich erinnere mich kaum daran. Erst als Erwachsene bin ich an den Wohnblocks dort mal vorbeigefahren. Meine Eltern haben mir später davon erzählt: Wir wohnten dort mit der ganzen Familie in einem Zimmerchen. Es war ziemlich desolat das Ganze, aber man war froh, dass man aus Polen raus war, um sich hier wieder zu finden – selbstverständlich, um aus Deutschland weg zu gehen.

In dem DP-Camp waren wir bis zur Berlin-Blockade. Erzählungen zufolge sind wir mit einem Kohleflugzeug nach Ulm an der Donau ausgeflogen worden. Als sie überstanden war, sind wir wieder zurückgekommen; die DP Camps in Berlin sind dann auch aufgelöst worden. Nicht so wie Föhrenwald oder andere Interner Link: DP-Lager in Deutschland, die existierten bis circa 1956.

Die Vorsitzende des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus, Lala Süsskind,spricht bei der Gegendemonstration zum Neonazi-Aufmarsch anlässlich des 31. Todestages von Rudolf Heß am 18.8.2019 vor dem Rathaus in Berlin-Spandau. Zu der Kundgebung „Verantwortung für die Vergangenheit übernehmen – für Gegenwart und Zukunft“ wurde vom „Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Berlin“ aufgerufen. (© picture-alliance/dpa)

Sharon Adler: In den DP-Camps wurden sehr viele Kinder geboren. Was meinst Du, wie wichtig war das für die Überlebenden der Konzentrationslager und für die, die aus dem Exil oder dem Versteck zurückgekommen sind?

Lala Süsskind: Das Motto lautete: "Jetzt erst recht: Wir haben überlebt und fangen ein neues Leben an. Wir, die Überlebenden, schaffen neues jüdisches Leben." Das kannst Du nur durch Kinder. Eine großartige Einstellung! Es betraf alle, ob die Leute nun in Deutschland bleiben wollten oder nicht. Ich finde es viel erstaunlicher, dass Leute im Krieg Kinder bekommen haben. Mein Bruder wurde '44 geboren und ich habe meine Mutter später gefragt: „Wart ihr total bescheuert oder konntet ihr nicht verhüten?“ Meine Mama meinte damals: "Wir haben gehofft, dass das Leben weitergeht".

Sharon Adler: Deine Eltern lda und Joseph Rubin sind in Bialystok und in der Nähe von Warschau geboren. Was weißt Du darüber, wie deine Familie überlebt hat?

Lala Süsskind: Wo und wie meine Eltern überlebt haben, weiß ich nicht genau. Meine Eltern haben nicht darüber gesprochen, und ich fand es damals nicht nötig, zu fragen. Den Namen Hitler habe ich tatsächlich erst in der Schule kennengelernt. Aus den Familien meiner Eltern haben alle überlebt bis auf eine Schwester meines Vaters. Überlebt haben meine Eltern nur, weil sie 1943 und jung verheiratet, ins tiefste Russland gegangen sind.

Sharon Adler: Es gab also auch in eurer Familie ein Schweigen über die Shoah?

Lala Süsskind: Das Jüdische war überhaupt kein Thema für mich damals. Berlin hat mir schon Angst eingejagt, hier war es ja echt schrecklich, trotzdem war es selbstverständlich für mich. Erst als ich so zehn, elf Jahre alt war, habe ich meinen Papa mit der Frage konfrontiert: "Wie kannst Du im Land der Mörder leben?"

Sharon Adler: Die meisten der Shoah-Überlebenden wollten in die USA oder nach Israel auswandern. Nur weg aus Deutschland. Ihr seid in Berlin geblieben. Wie kam das?

Lala Süsskind: Man saß auf gepackten Koffern, meine Eltern wollten nach Argentinien. Später dachte ich mir, wollten die zu den alten Nazis oder was haben sie vermisst? (lacht…) Für mich war das total unverständlich, nach Argentinien auszuwandern. Zwei Brüder meines Vaters und meine Großmutter sind ja in die USA ausgewandert. Die Auswanderung hat schließlich nicht geklappt, weil "diese ungepackten Koffer natürlich viel zu schwer geworden sind", wie mein Papa erzählte.

Nach dem DP-Camp haben wir uns privat die erste Wohnung gesucht. Daran erinnere ich mich noch ganz dunkel. Die fand ich spannend. Das war in Halensee. Zur Untermiete hatten wir ein ganzes Zimmer. Mein Bruder und ich haben uns ein Bett geteilt – ein Himmelbett. Das ist das einzige, was mir in Erinnerung geblieben ist. Ich habe mich gefühlt wie eine Prinzessin. Die nächste Wohnung war an der Kantstraße (in Charlottenburg, Anm. d. Red,) und gehörte einem russischen Ehepaar. Das unten im Haus eine Bar betrieb, die Masurka Bar (oder Mazurka Bar). Die war bekannt in ganz Berlin. Wenn man Geld vom Schwarzmarkt hatte, konnte man da feiern und wenn man keins hatte, hat man trotzdem einen Drink gekriegt. Das waren nichtjüdische Russen, aber da verkehrten und feierten Juden. Das war mir damals gar nicht bewusst. Und das Ehepaar wurde mir als das liebenswürdigste überhaupt beschrieben. Dort wurden auch Geburtstage gefeiert. Mein Bruder und ich natürlich mittenmang. Damals war ich vier, fünf Jahre alt. So bin ich zu Bar-Besuchen gekommen (lacht)!

Sharon Adler: Wie (schwer) war es für die Menschen, beruflich, finanziell, emotional an die Zeit vor der Shoah anzuknüpfen?

Lala Süsskind: Weil viele der Juden der deutschen Sprache nicht mächtig waren, konnten sie nicht als Angestellte oder Arbeiter Geld verdienen. Alle haben versucht, sich selber etwas aufzubauen. Sei es durch den Schwarzmarkt oder später mit etwas Grundkapital, ein kleines Geschäftchen. Sie haben mit nichts angefangen. Ich persönlich kenne bis heute keinen Juden im Angestelltenverhältnis und nur wenige jüdische Beamte. Damals gab es eine große Bereitschaft, etwas zu schaffen, weil es gar nicht anders ging. Sie mussten ihre Familien am Leben erhalten.

Wir hatten damals nicht viel. Ich musste mich als Kind entscheiden, ob ich lieber Tomaten essen wollte oder mit Papa S-Bahn fahren. Ich habe mich natürlich fürs S-Bahn-Fahren entschieden. Tomaten liebte ich zwar heiß und innig, aber Papa liebte ich noch mehr!

Wenn ich das heute meinen Kindern erzähle, gucken die mich mit großen Kinderaugen an, obwohl sie erwachsen sind. Als ich Kind war und wir im Grunewald spazieren gegangen sind, habe ich mir gewünscht, wenn ich mal groß bin, will ich hier in der Gegend wohnen. Hey, heute wohnen wir hier! 43 Jahre sind wir schon hier. Ist das nicht schön? Das Haus hatte übrigens jüdische Vorbesitzer, Fred Jay, ein bekannter Schnulzentexter, der kaum mehr in Berlin war und das Haus verkaufte. Die ersten die das Haus gesehen haben, waren Mama und Papa. Wir saßen in dem leeren Haus und haben mit Champagner angestoßen, den uns Fred Jay dagelassen hatte. Papa sagte: "Meine Tochter wird jetzt in so einem schönen Haus wohnen." Wenn ich daran denke, kommen mir die Tränen vor Rührung.

Sharon Adler: Das verstehe ich gut. Denn für deine Eltern waren die ersten Jahre waren mit Sicherheit hart. Dein Vater war Konditor, deine Mutter hatte keinen Beruf gelernt.

Lala Süsskind: Ja, genau, sie kamen ja mit nichts, außer uns Kindern und zwei Windeln ... Meine Mama hatte keinen Beruf und ist die beste Köchin in Berlin geworden – für die Familie! Man hat sich durchgekämpft, aber wir hatten immer zu essen. Wenn wir Drei Mark fuffzig in der Tasche hatten, gab es trotzdem keinen Schabbat für uns alleine. Das, was wir hatten, wurde geteilt. Später hatten wir ein Einzelhandelsgeschäft, mit vielen Kompagnons, man hat das Geld zusammengetan. Allmählich ging es weiter. Keiner von denen ist mit dem goldenen Löffel nach oben geboren worden. So wie unsere Kinder und Enkelkinder. Man hat sich über alles gefreut. Die erste Reise, die wir gemacht haben, ging mit einem kleinen VW nach Jugoslawien. Und wir haben noch jemand mitgenommen…

Sharon Adler: Wenn wir uns heute vorstellen, wir müssten weg und alles zurücklassen. Maximal ein Buch könnten wir mitnehmen, keine Erinnerungsstücke wie Familienalben. Wurde darüber gesprochen?

Lala Süsskind: Nein. Man hatte nichts. Aber es wurde darüber nicht gesprochen. Das Leben begann, als man in Berlin angefangen hat, egal wie der Anfang war. Alles andere hat man verdrängt. Dann hat man eben bei Null angefangen. Alles was dazukam, hat man sich hart erarbeitet. Und man konnte sich über jede Sache freuen. Heute leben wir leider in einer Überflussgesellschaft.

Jüdische Kindheit in Deutschland: Schule, Tischtennis und Jüdische Gemeinde

Sharon Adler: Hattest Du als Kind auch nicht-jüdische Freundinnen?

Lala Süsskind: Bei uns Zuhause wurde nur Russisch, Jiddisch und Polnisch gesprochen, Deutsch habe ich erst auf der Straße gelernt. Wir hatten hauptsächlich Kontakt mit Juden. Erst als ich mal in einer Kirche war, merkte ich, dass nicht alle Menschen Juden sind. Ich hatte mit anderen Religionen überhaupt nichts zu tun. Ich habe aber nie eine ablehnende Haltung oder Scheu von Familien meiner Klassenkameraden erfahren, bei denen ich zu Besuch war. Und bei uns zuhause wurde nicht nach Katholiken, Juden etc. entschieden, wer eingeladen wird. Sondern es kamen die, die ich mochte. Das war immer sehr offen.

Ich bin meinen Eltern dankbar, dass sie mich nicht von Anfang an mit der Shoa konfrontiert und beschützt haben. Heute weiß ich, dass die meisten der Bekannten meiner Eltern ihre Kinder schützten. Aber es gab auch Eltern, die ihre Kinder mit Erzählungen traumatisierten. Ich habe selbst ein Mädchen kennengelernt, das von ihrer Mutter heimgesucht wurde mit deren Erzählungen. Sie durfte keine (nichtjüdischen, Anm. d. Red.) Klassenkameraden mit nachhause bringen. Ich habe die Frau angeschrien: "Was machst du mit deiner Tochter? Dann hau doch ab aus Deutschland! Du machst deinem Kind ein schlechtes Gewissen, du solltest eins haben." So etwas verstehe ich überhaupt nicht: seinem Kind ein schlechtes Gewissen machen, weil es in Deutschland lebt.

In der zweiten Klasse hatte ich meinen ersten antisemitischen Zwischenfall. Ein Mädchen aus der Nebenklasse hat mir "Du Sau-Jüdin" hinterhergerufen; ich habe das ignoriert, aber andere haben das gemeldet. Im Jahre '55 war das. Es gab kein Gespräch mit mir. Sie wurde einfach der Schule verwiesen.

Sharon Adler: Berlin hatte damals einen jüdischen Kindergarten, aber noch keine jüdische Schule. Gab es einen regulären jüdischen Religionsunterricht in den öffentlichen Schulen?

Lala Süsskind: Dadurch, dass zehn von 30 Schülern in meiner Grundschulklasse jüdisch waren, hatten wir natürlich auch jüdischen Religionsunterricht. Das war etwas sehr Schönes und ein großes Glück. Wir gingen ja in die Synagoge, aber dort brachten sie uns noch mehr bei. Das war eine Initiative der Jüdischen Gemeinde. Auch später auf dem Friedrich-Ebert-Gymnasium in Berlin-Wilmersdorf hatten wir jüdischen Religionsunterricht, weil wir wieder so viele jüdische Kinder in der Klasse waren. Später gab es das nicht mehr. Den jüdischen Religionsunterricht gab es dann im Gemeindehaus in der Fasanenstraße.

Sharon Adler: Was fand statt in der West-Berliner Jüdischen Gemeinde?

Lala Süsskind: Ich war natürlich im Jugendzentrum, das wurde damals von Hanna und Fredy geleitet. Fredy ist leider schon lange verstorben. Ob Hannah noch lebt, weiß ich nicht. Jeden Sonntag sind wir dorthin gegangen. Damals wurden wir noch mit Bussen abgeholt. Es gab Treffpunkte, wo man aufgelesen wurde. Wir haben uns auf diesen Sonntag immer gefreut. Da kamen Gott und die Welt zusammen.

Und wir sind auch zusammen verreist, auf Machane.

Machane

Machane bezeichnet ein Jugendlager beziehungsweise Ferienfreizeitcamp, das regelmäßig im Jahr für Jungen und Mädchen von den Jüdischen Gemeinden bzw. der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. (ZWST) durchgeführt wird.

Da konnte man sich gerade noch leisten. Hat 16 D-Mark gekostet. Diese Jugendlager waren wunderschön. Das waren meine Kontakte zur Gemeinde: die Synagoge und das Jugendzentrum. Und es gab die Feiern, es wurde zum Beispiel Purim gefeiert.

Purim

Purim erinnert an die Rettung des jüdischen Volkes in der persischen Diaspora durch Königin Esther. Es ist ein fröhliches Fest, das mit Spielen und Verkleidungen begangen wird. Außerdem werden traditionell Körbe, mit Speisen und Getränken gefüllt, an Angehörige, Nachbar_innen, Freund-innen oder arme Leute verschenkt. Externer Link: Hier gibt es mehr Informationen >>, zuletzt abgerufen am 22.10.2020

Für mich war es selbstverständlich, dass es die Gemeinde gab. Es war mein Treffpunkt mit jüdischen Freunden. Es gab ja auch die Jugendfreizeitheime, hauptsächlich mit nicht-jüdischen Kindern. Da haben wir immer Tischtennis gespielt. Ich war eine Tischtennisfanatikerin.

Lala Süsskind bei der Kundgebung „Solidarität mit Israel – Stoppt den Terror der Hamas“ am 11.01.2009 auf dem Breitscheidplatz in Berlin. (© Sharon Adler)

Sharon Adler: Hast Du später nochmal Antisemitismus erlebt?

Lala Süsskind: Ich hatte immer das große Glück, dass ich höchst selten an Menschen geraten bin, die Antisemiten oder Rassisten waren. Als wir (Älteren, Anm. der Red.) eine Jugendgruppe der Jüdischen Gemeinde zum Wintersport in die Schweiz begleitet haben, wohnten wir in einer Pension und die Schüler im Schulwohnheim. Als ich aus der Pension kam, kam mir eine alte Frau entgegen, die mich nicht als Jüdin erkannt hatte. Sie sagte so etwas wie: „Finden Sie es nicht furchtbar, dass diese jüdischen Bälger jetzt hier zu uns in die Schweiz kommen?“ Die Frau hatte Glück, dass es einen halben Meter Neuschnee gab: Ich habe sie geschüttelt und in den Schnee geworfen und ihr erklärt „Wissen Sie was, ich bin Jüdin, habe aber keine Lust mit Ihnen darüber zu diskutieren“. Damit habe ich sie liegenlassen.

Umwege zum österreichischen Pass und die Liebe zu Berlin und Israel

Sharon Adler: Du hast bis heute nicht die deutsche Staatsbürger_innenschaft angenommen. Warum nicht?

Lala Süsskind: Meine Eltern haben zwar hier gelebt, wollten aber nie die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen, weil sie sich mit den Deutschen so nicht identifizieren konnten. Obwohl ich die deutsche Staatsbürgerschaft ohne Probleme bekommen hätte, wollte ich meine Eltern nicht beleidigen, indem ich als einzige die deutsche Staatsbürgerschaft annehme. Alle haben mich für verrückt erklärt, aber für mich war das okay – ich war ja nicht geduldet, hatte ja die gleichen Rechte wie alle anderen, durfte nur nicht wählen. Das hat mich zwar ab und zu geärgert, aber ich habe trotzdem mitgemischt und allen immer gute Ratschläge gegeben, wen man wählen könnte. Ich habe immer rumposaunt, ich würde mal einen Schweizer heiraten, das ist doch ein toller Pass!

Gefunden habe ich einen Österreicher, nämlich meinen Mann. Der ist ja genauso "Österreicher" wie ich, er ist ja in Polen geboren. Er ist damals '49 aus Polen raus nach Wien, und seine Mama hat es geschafft, mit legalen österreichischen Papieren, wo auch immer sie sie herhatte, nach Österreich zu kommen. Dann haben wir geheiratet und ich habe nur gesagt, bevor ich gar nüscht habe, bin ich eben Österreicherin (lacht). So einfach. Meine Kinder sind demzufolge auch Österreicher! Heute bin ich froh, in Berlin [geblieben] zu sein. Ich werde nie sagen: "Ich liebe Deutschland". Aber immer: "Ich liebe Berlin".

Gleichzeitig habe ich angefangen, Israel zu lieben. Das erste Mal, als ich im Jahr '59 in Israel war, fand ich es nur in Ordnung. Ich bin mit meinen Eltern hingefahren. Wir sind mit dem Schiff gereist, weil es die preiswerteste Fahrt war, und wir sind in Haifa gelandet. Da sah alles noch sehr desolat aus. Da hatte ich meinen ersten Schock weg, denn ich hatte ganz andere Vorstellungen. Ich hatte zwar Fotos gesehen, hatte mir aber schöne Strandpromenaden und so etwas ausgemalt. Und das sollte nun das gelobte Land sein? Wir haben bei Verwandten gewohnt, in Shikun Vatikim in der Nähe von Netanya, das waren bessere Hütten. Am zweiten, dritten und vierten Tag habe ich aber gemerkt, dass es eigentlich toll ist: Da waren die Bauarbeiter jüdisch, selbst auf dem Feld war man jüdisch, überall war man jüdisch. Da wurde ich ganz allmählich warm mit dem Land. Ich dachte mir, das ist ja irre, was die hier in den paar Jahren, in denen das Land existiert, alles schon gemacht haben.

Das nächste Mal bin ich erst wieder 1966 hin. Nach dem Abitur, als ich mich gefragt habe, ob das hier mein Ding ist. In Israel habe ich erkannt, wie sehr ich Berlin liebe. Meine Eltern hatten mir erlaubt in Israel zu studieren, aber ich habe meine Familie, meine Freunde und meine Feinde hier zurückgelassen. Ich bin als große Zionistin für ein halbes Jahr ins Kibbuz gegangen. Das war wunderbar, obwohl ich mir darunter Anderes gedacht hatte. Ich habe aber gelernt, Israel zu lieben. Seitdem habe ich einen Teil meines Herzens dort gelassen und immer versucht Israel zu unterstützen.

Als Studierende in Berlin, die 68er-Bewegung und deren Hinwendung zur PLO

Sharon Adler: Wie hast Du die 68er-Jahre in Deutschland erlebt? Gab es einen Austausch zwischen jüdischen und nichtjüdischen Student_innen? Und wie hast Du die „Liebe“ in West und Ost zur PLO wahrgenommen?

Lala Süsskind: Ich habe zu der Zeit studiert, und in den 68er Jahren waren wir in der jüdischen Studentengruppe und haben demonstriert, wie es sich gehörte. Da waren wir richtig mit dabei. Was mich ärgerte, waren diese Friedensbewegten, die dann auch gegen Amerika vorgingen. Dafür hatte ich kein Verständnis. Ich meine: „Schaut doch einfach, was bei euch im Land passiert, was kümmert ihr euch um andere Länder.“ Was mich heute genauso ärgert, ist zwar eigentlich kein Vergleich, aber: Hey ihr Deutschen, kümmert euch doch um euer Land und kümmert euch nicht um Israel. Das Engstirnige, wenn Menschen nur in eine Richtung denken, das hat mich schon damals aufgeregt. Nur heute sind es andere Themen.

Sharon Adler: Wie hast Du die Ohrfeige von Beate Klarsfeld – sie selbst ist ja keine Jüdin –, für Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger wegen seiner früheren NSDAP-Mitgliedschaft wahrgenommen?

Lala Süsskind: Ich fand die Reaktion dieser Frau großartig. Es ist unglaublich, was Beate Klarsfeld getan hat und wie sie sich danach engagiert hat. Es wurde hier viel darüber gesprochen, aber nie negativ. Aber an eingehende Diskussionen kann mich nicht erinnern.

Die Ämter: Vorsitzende und Präsidentin der WIZO in Deutschland. Austausch der Frauenbewegung(en) in West und Ost. Die Zeit als Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin

Lala Süsskind war seit 1986 die Vorsitzende WIZO-Gruppe Berlin und von 1991 bis 2003 Präsidentin der WIZO Deutschland. WIZO steht für Women’s International Zionist Organisation.

Women’s International Zionist Organisation (WIZO)

Die am 11. Juli 1920 in London ins Leben gerufene WIZO hatte sich zuvor 1907 in Deutschland nach dem Zionistischen Kongress in Den Haag unter dem Namen “Jüdischer Frauenverein für kulturelle Arbeit in Palästina” zusammengeschlossen, um die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der jüdischen Frauen in Palästina zu verbessern. Die erste Präsidentin der WIZO Deutschland war Jenny Blumenfeld (1889-1962). Recha Freier (1892-1984), die frühere Präsidentin von WIZO Bulgarien und Mitglied der WIZO-Exekutive, erkannte gleich zu Beginn der NS-Zeit die drohende Gefahr für die Jüd_innen in Deutschland und entwickelte trotz immenser Schwierigkeiten ein “Jugend Alliah-Programm”. Damit gelang es ihr, tausende jüdischer Kinder aus Deutschland herauszubringen und sie vor dem sicheren Tod durch die Nationalsozialisten zu bewahren. 1935 übernahm Henrietta Szold (1860-1945) ihre Arbeit und setzte diese fort, so lange es möglich war.

1946 gründeten sich in Deutschland wieder erste WIZO-Gruppen in den Lagern für “Displaced Persons” - die Überlebenden des Holocaust. Schon im ersten Jahr gab es etwa 3.000 Mitglieder in 30 verschiedenen Lagern. Die Arbeit der WIZO konzentrierte sich hier zuerst auf die Organisation von Kindergärten und Sozialstationen, die sich um schwangere Frauen und stillende Mütter kümmerten. Später wurden verschiedene Aktivitäten wie Nähen und Stricken sowie Kurse in Hebräisch und Englisch angeboten. 1947 wurde die erste WIZO-Gruppe außerhalb eines DP-Lagers in Hamburg mit Hilfe der Mutterföderation WIZO England gegründet. In den folgenden Jahren bildeten sich weitere Gruppen in Berlin, Frankfurt und München. 1949 zog die WIZO Zentrale von England nach Israel um. Derzeit gibt es in Deutschland neun WIZO Gruppen. Die WIZO als international tätige, karitative Frauenorganisation ist heute mit Verbänden in 50 Ländern, 800 Institutionen und rund 250.000 Mitgliedern eine der größten internationalen Frauenorganisationen weltweit.

Die 1920 in London ins Leben gerufene zionistische karitative Frauenorganisation ist heute eine der größten internationalen Frauenorganisationen weltweit. Auf der Website der WIZO findet sich folgendes Zitat von Lala Süsskind: "Israel ohne die WIZO – kaum vorstellbar!"

Sharon Adler: Was wolltest in deiner Arbeit für die WIZO bewirken, z.B. auch beim Ost-West-Austausch?

Lala Süsskind: Da ich ja schon vor dem Mauerfall Vorsitzende war und mit meinem österreichischen Ausweis nach Ost-Berlin konnte, habe ich dort natürlich Kontakte zur jüdischen Frauenbewegung gesucht. Irene Runge engagierte sich damals für die Gruppe „Wir für uns“. Sie hat mich dort als WIZO-Aktivistin vorgestellt. Ich liebte dieses Wort - Aktivistin. Immer hatte ich ein paar Süßigkeiten und WIZO-Zeitschriften dabei, wenn ich zur Frauengruppe ging - zum Glück wurde ich nie erwischt. So baute ich einen sehr guten Kontakt zur Frauenbewegung in Ost-Berlin auf und lernte dort viele Frauen kennen, die später auch zur WIZO kamen und mitmachten. Diese Frauen haben ganz selbstverständlich und gleichberechtigt mitangepackt, wie alle anderen. Es gab keine Trennung zwischen West und Ost. Das war ein nahtloser Übergang.

Sharon Adler: Was waren eure Themen?

Lala Süsskind: Politik stand nicht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Schon gar nicht vor dem Mauerfall. Unser Thema war Israel. Es ging darum: „Was können wir gemeinsam für Israel tun.“ Die Frauen aus Ost-Berlin waren begeistert, dass Frauen in Israel so viel auf die Beine stellen. Und wir waren stolz darauf, dass wir als kleines Grüppchen dazu etwas beitragen konnten. Wir waren gleichwertig! Das war etwas ganz Tolles, dass uns das damals gelungen ist.

Wir hatten auch noch die WIZO-Basare, die waren berlinweit bekannt. Die Frauen aus Ost-Berlin sind Mitglieder bei uns geworden, weil man was tun konnte, nicht mit Geld, sondern mit Arbeit. Es war egal, ob du Geld gegeben oder gearbeitet hast. Ost und West haben für den gleichen Zweck gearbeitet und haben es mit Liebe getan. Die WIZO-Gruppe hat an etlichen Kindergärten und einem Frauenhaus in Israel mitgewirkt: Unser erstes Projekt war das Theodor-Heuss-Müttergenesungsheim. Es wurde an Heuss’ Geburtstag in Israel eingeweiht. Die WIZO-Weltvizepräsidentin hatte es durchgesetzt, dass ein öffentliches Gebäude nach einem deutschen Politiker [Bundespräsidenten] benannt wurde. Dafür hatte sie lange gekämpft. Heute ist es ein Familientherapiezentrum. Eine wunderbare Einrichtung. Außerdem sind auch Jugendclubs und Jugendheime entstanden. Zwölf oder 13 Projekte haben wir realisiert.

Durch unsere Basare konnten wir auch nicht-jüdische Menschen für Israel begeistern. Wenn wir zusammen in Israel waren, haben wir dort auch immer Politiker besucht – Land und Leute kennengelernt. Eine Nicht-Jüdin, die eine WIZO-Reise mitmachte, sagte plötzlich, als wir am Golan waren und in das wunderschöne Tal schauten: „Das geben wir nie wieder her“. Ich habe sie nur angesehen und gefragt: „Weißt du überhaupt was du gesagt hast?“ Und sie wiederholte es. Solche nicht-jüdischen Menschen wurden zu den besten Botschaftern für Israel. Das ist etwas, was uns stolz gemacht hat, die Menschen für Israel zu interessieren, die später auch ohne uns nach Israel gereist sind. Wir haben gemeinschaftlich tolle Sachen geleistet.

Die Zeit als Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin

Die größte Jüdische Gemeinde Deutschlands wurde von 2008 bis 2012 zum ersten Mal von einer Frau geführt. Lala Süsskind wurde von den Mitgliedern der neuen Repräsentantenversammlung (RV) am 30. Januar 2008 ohne Gegenstimme gewählt, nachdem die damals 61-Jährige bei den Wahlen zur RV im November 2007 mit ihrem Bündnis "Atid" (hebräisch: Zukunft) 13 von 21 Sitzen gewinnen konnte. Vor ihr war nur Charlotte Knobloch Vorsitzende einer Jüdischen Gemeinde in Deutschland, seit 1982 leitete sie in München und Oberbayern die Israelitische Kultusgemeinde.

Mit Lala Süsskind wurde am 30.1.2008 die erste Frau in der Jüdischen Gemeinde zu Berlin zur Vorsitzenden gewählt. (© picture-alliance/dpa)

Sharon Adler: Was hat deine Arbeit als Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin geprägt? Was waren die großen Herausforderungen?

Lala Süsskind: Ich bin ja mit einem Team angetreten, um Dinge zu verbessern. Es herrschte in den Nullerjahren ein wenig Misstrauen zwischen den Mitarbeitern und dem Vorstand oder dem Vorsitzenden. Da dachte ich mir, wenn wir eine Jüdische Gemeinde haben, dann will ich auch, dass es hier friedlich zugeht. Meine Ambition war, alles zu befrieden, damit jeder seine Arbeit gern macht und auch die Mitgliedschaft in der Gemeinde etwas Positives ist. Ich glaube, das ist uns relativ gut gelungen. Wir hatten ein gutes Miteinander und den Vertrauensrat. Es war ein vertrauensvolles Verhältnis, und ich habe auch immer gesagt, wenn mir etwas nicht gepasst hat. Mein Team und ich haben einige gute Dinge bewirkt: Zum Beispiel das gute Verhältnis zu den Leuten von der Jewish-Claims-Conference. So haben wir die Tucholskystraße zurückbekommen und haben erreicht, dass dort alles gut vermietet wurde. Heute sind da die Galerie und die Lokale drin. Das lag ja vorher alles brach.

Wir haben versucht, alle zufrieden zu stellen: Auch die so genannten Kontingentflüchtlinge

Kontingentflüchtlinge

Eine weitere einschneidende Erneuerung in der jüdischen Community Deutschlands war die zweite Welle der Einwanderung russischer Jüdinnen und Juden, die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nach Deutschland gekommen sind. 1990, noch vor der Wiedervereinigung, hat die DDR Jüd_innen aus der früheren Sowjetunion aufgenommen. Maßgeblich beteiligt daran war die Ost-Berlinerin Anetta Kahane (geb. 1954), die 1998 die Amadeu Antonio Stiftung gründete. Die Tochter jüdischer Kommunist_innen, die vor dem Nationalsozialismus geflohen waren, initiierte als Mitglied der Arbeitsgruppe "Ausländerfragen" am "Zentralen Runden Tisch" den Antrag "Aufruf zur Aufnahme sowjetischer Juden in der DDR", der am 12. Februar 1990 ohne Gegenstimmen angenommen wurde.

Nach der Wiedervereinigung wurde die Einwanderung unter dem Begriff Kontingentflüchtlinge fortgesetzt. Dies stellte und stellt einerseits eine Herausforderung für die Jüdischen Gemeinden in Deutschland dar. Andererseits wurde und wird dies auch als Chance für die Zukunft jüdischen Lebens gesehen. Die aus der Ex-Sowjetunion nach Deutschland Gekommenen hatten anfangs häufig Probleme, in der jüdischen Community akzeptiert zu werden. Sie waren größtenteils nicht jüdisch sozialisiert und mussten mit dem Verlust von Sprache und ihrer Kultur zurechtkommen. Zudem wurden ihre Ausbildungs- und Universitätsabschlüsse in Deutschland oft nicht anerkannt, was sie zwang, Berufe auszuüben, die weit unter ihrem Niveau lagen. Eine weitere finanzielle Benachteiligung erfahren sie dadurch, dass sie bis heute anders als Spätaussiedler_innen keine Rentenansprüche aus ihrer beruflichen Tätigkeit in der ehemaligen Sowjetunion in Deutschland geltend machen können. Interner Link: Hier gibt es mehr Informationen >>

aus der Ex-Sowjetunion – ich hasse das Wort - mit ihren verschiedensten Vereinen. Für mich war es selbstverständlich dort hinzugehen und sie kennen zu lernen. Das war für mich sehr lehrreich, denn mir war vorher gar nicht so bewusst, was für eine Bedeutung der 8. Mai für diese Menschen hat. Ich war mit „meinen Veteranen“ in Treptow und auf der Straße des 17. Juni, wo wir Kränze an den sowjetischen Ehrenmalen niedergelegt haben. Sie waren stolz darauf, mit 16, 17 Jahren Berlin von den Nazis befreit zu haben. Ich habe nie vergessen mit welcher Haltung das geschah, da kriege ich heute noch Gänsehaut.

Sharon Adler: Worin bestand die politische Arbeit der Gemeinde und was waren eure Forderungen?

Lala Süsskind: Ich war zwar nur Repräsentantin der Gemeinde, aber mich haben die Politiker immer angerufen mit dem Wink "der antwortet nicht" (Gemeint ist Gideon Joffe, Anm. d. Red.). So hatten alle hatten nach einer Weile meine Handynummer. Weil ich ja immer gesagt habe: „Kinderchen, ruft mich bitte sofort an, wenn etwas ist - schieben wir das nicht auf die lange Bank.“ Wenn ich dann beim Regierenden angerufen habe, bei Klaus (Wowereit, Anm. d. Red.), hat er spätestens nach zwei Tagen zurückgerufen. Wir hatten ein herrliches Verhältnis zu unseren Politikern in Berlin und zum Senat, und das hatte nicht nur damit zu tun, dass ich die Vorsitzende war. Wir sind teilweise heute noch gut befreundet.

Sharon Adler: Haben sich damals auch andere Frauen in die Gemeinde-Politik eingebracht? Würdest du sagen, dass du ein Vorbild sein kannst für junge jüdische Frauen?

Lala Süsskind: Ich war da ziemlich alleine auf weiter Flur, aber es hat ja geklappt. Ich selber habe mich nie so gesehen, aber ich wurde als Vorbild bewertet. In gewisser Weise bin ich schon stolz darauf. Irgendwie muss ich es verstanden haben, Menschen zu motivieren, für etwas, was nicht so in ihrem normalen Tagesablauf ist. Interesse zu wecken, und das reicht eigentlich schon. Dann kann man ja das herausziehen, was für einen persönlich ja auch gut oder machbar ist.

Lala Süsskind spricht bei der Kundgebung "Auf Messers Schneide: Religionsfreiheit. Für Religionsfreiheit, gegen Kriminalisierung und Bevormundung" am 9. September 2012 auf dem Berliner Bebelplatz (© Sharon Adler)

"Zedaka" und "Tikkun Olam" als Antrieb für Soziales Engagement

Sharon Adler: Was bedeuten die jüdischen Prinzipien von "Zedaka" (Hebräisch: "Gerechtigkeit") und "Tikkun Olam" (Hebräisch: Vervollkommnung der Welt) für dich persönlich und für die jüdische Gemeinschaft?

Lala Süsskind: Für mich sind Zedaka und Tikkun Olam etwas, was jeder leben sollte und zwar so, wie er es versteht und weitergeben kann. Und das habe ich immer unbewusst gemacht, denn das wurde mir in die Wiege gelegt und ich trage es in mir.

Ich finde es zum Beispiel ganz entsetzlich, dass unsere Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion anders behandelt werden als die Wolgadeutschen oder die sogenannten Spätaussiedler. Deshalb unterstütze ich auch die Organisation „Zedek. Gerechtigkeit durch Gleichbehandlung“. Ich möchte jetzt nicht über die Bundesrepublik herziehen, aber häufig wird nicht verstanden, welches große Glück wir haben, dass unsere Kontingentflüchtlinge hier sind. Dass sie anders behandelt werden ärgert mich immer noch, und ich verstehe es auch nicht.

Sharon Adler: Unter deinem Vorsitz ist die Jüdische Gemeinde zu Berlin 2009 dem Bündnis gegen Homophobie als Gründungsmitglied beigetreten. Was ist dein Motor und dein Motto für dein Engagement?

Lala Süsskind: Ganz einfach: Ich hasse es, wenn Menschen ausgegrenzt werden. Als es damals bei uns einen Mitarbeiter gab, der homosexuell ist und der das angesprochen hat, war für mich klar, dass es für die jüdische Gemeinschaft selbstverständlich sein muss, mit Homosexuellen gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Deshalb bin ich heute noch als Aktivistin dabei.

Die Öffnung der innerdeutschen Grenzen aus jüdischer Perspektive

Sharon Adler: Wie hast du als West-Berliner Jüdin die Öffnung der innerdeutschen Grenzen erlebt?

Lala Süsskind: Arthur (der Ehemann von Lala Süsskind, Anm. d. Red.) war gerade in Israel. Er rief mich an und sagte: "Ich habe gerade Nachrichten gehört, aber mein Iwrith ist nicht so gut – was ist mit der Mauer?" Darauf ich: "Wovon redest du überhaupt?" Ich habe dann den Fernseher und das Radio angemacht und kriege eine Krise! Die Mauer ist offen…

… ich war begeistert! Ich durfte positive Geschichte erleben! Meine Tochter kam irgendwann nachhause und erzählte mir, sie sei gerade in der Stadt unterwegs gewesen und ich solle mir keine Sorgen machen. Was ich überhaupt nicht verstand.

Aber was mich aufgeregt hat, war eine Situation in einem Supermarkt: Zwei alte Damen, die sich gerade Bananen ausgesucht hatten, beschwerten sich: "Es ist ja furchtbar mit den Ossis…" Da habe ich sie angebrüllt: "Geht's Ihnen noch gut? Wo haben Sie denn damals den Krieg überlebt? Sind Sie vielleicht auch hierhergekommen und dann aufgenommen worden? Das sind Ihre Deutschen!" Das war morgens um kurz nach 8:00 Uhr. Plötzlich standen ganz viele Menschen um mich herum. Ein junger Mann meinte: "Gott sei Dank haben Sie was gesagt." Die jüdischen Leute aus meinem Bekanntenkreis haben mich gefragt, ob ich keine Angst habe, weil Deutschland doch wieder größer wird. Die habe ich dann nur gefragt, ob sie keine Deutschen sind? Das hat mich auch empört. Ich habe nicht verstanden, wie man sowas Positives nicht gutheißen kann.

Sharon Adler: Jüd_innen leben 2021 seit 1.700 Jahren in Deutschland. Trotzdem sind jüdische Feiertage, deutsch-jüdische Kultur und jüdisches Leben im Alltag oft unsichtbar. Wie beurteilst du die Sichtbarkeit von Jüd_innen im 21. Jahrhundert in der Öffentlichkeit und ihre Darstellung in den Medien? Was fällt dir zu diesem Spiegel-Cover ein, auf dem zwei osteuropäische, orthodoxe, Juden abgebildet sind?

Lala Süsskind: Ich war entsetzt und empört, eine Unverschämtheit! Es hätte so viele andere wunderbare Bilder gegeben, zum Beispiel jüdische Soldaten mit einer Chanukkia auf dem Feld im Ersten Weltkrieg. So etwas hätten sie bringen können, aber nicht die Shtetl-Juden. Ich kann den Spiegel eh schon nicht leiden, aber das hat mir den Rest gegeben. Ich war nur zu faul einen Leserbrief zu schreiben, aber das hätte auch nichts geändert. Ich hätte mir ein positives Bild gewünscht.

Engagement gegen Antisemitismus und für Solidarität und Toleranz

Sharon Adler: 2008 hast du mit Levi Salomon das Jüdische Forum für Externer Link: Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA) gegründet, dessen Vorsitzende du bis 2020 warst. Heute engagierst du dich bei »Jehi ʼOr« . Das Jüdische Bildungswerk für Demokratie – gegen Antisemitismus gUG (haftungsbeschränkt) ist ein jüdischer Träger für politische Bildung, Prozessbegleitung, Beratung und Information. Was sind Deine persönlichen Strategien gegen Antisemitismus, was wären deine Empfehlungen an Politik und Zivilgesellschaft?

Lala Süsskind: Mit dem Externer Link: Jüdischen Bildungswerk Jehi ʼOr versuchen wir, Menschen das Judentum näher zu bringen. Wir bauen dabei nicht auf der Shoa auf. Wir wollen Juden aus dem Hier und Heute, Positives vom Judentum und von jüdischen Menschen vermitteln. Wir versuchen die Shoa erstmal auszuklammern, um nicht gleich mit Schuld anzufangen. Wir sind hier, weil wir sagen: "Wir sind genauso deutsche Bürger wie ihr, wir geben unser Bestes, wir versuchen diesem Land etwas Gutes zu geben. Akzeptiert uns ganz einfach als solche! Das ist es."

Sharon Adler: Im Jahr 2014 hast du mit Frauen verschiedener Religionen an der "Mahnwache für Menschenrechte und gegen religiösen Fanatismus" in Berlin am Brandenburger Tor teilgenommen. Was bedeutet dir die Solidarität mit anderen Minderheiten und wie können wir diese Solidarität weiter ausbauen?

Lala Süsskind: Dadurch, dass wir auch im Runden Tisch der Religionen vertreten sind, haben wir es zwar mit allen Religionen dieser Stadt zu tun. Jedoch ist ein Austausch eine Sache, aber Gemeinschaftliches eine andere. Seyran Ateş und ich haben gedacht, wir müssen etwas Öffentliches machen. Deshalb haben wir diese Mahnwache abgehalten: Mit der Christin Ulrike Trautwein, der Alevitin Gülşan Çakal, der Muslima Seyran Ateş, und mit mir als Jüdin. Uns war wichtig, dass man einfach zeigt, "hier sind Frauen verschiedener Religionen, die sich verstehen, nehmt euch verdammt noch mal einfach ein Beispiel daran!"

Das Interview führte Sharon Adler für das Deutschland Archiv. Das Interview ist keine Meinungsäußerung der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Für die inhaltlichen Aussagen trägt die Interviewte die Verantwortung. Interner Link: Lebenslauf von Lala Süsskind >>

Zitierweise: "Die Unbestechliche, die Unermüdliche - Lala Süsskind", Interview mit Lala Süsskind in: Deutschland Archiv, 28.10.2020, Link: www.bpb.de/317886

Fussnoten

Fußnoten

  1. Die Familie floh aus Polen. Dort wurden 1946, kurz nach dem Ende der Shoah, landesweit Pogrome gegen Jüd_innen verübt, 100.000 –120.000 von ihnen verließen das Land. Siehe auch Juliane Wetzel, Jüdische Displaced Persons - Holocaustüberlebende zwischen Flucht und Neubeginn, in: Deutschland Archiv, 6.9.2017, www.bpb.de/131259

  2. Vgl. Judith Kessler, "Majn stetele Schlachtensee", jüdisches berlin (Gemeindeblatt der Jüdischen Gemeinde zu Berlin), 10-04.10.2009, S. 10, www.jg-berlin.org/beitraege/details/majn-stetele-schlachtensee-i196d-2009-10-04.html, zuletzt abgerufen am 04.10.2020

  3. Fred Jay, Friedrich Alex Jacobson (1914-1988), Schlagertexter und Komponist, RIAS-Programmdirektor in den 1960er Jahren. Zum Gedenken an ihren Mann rief seine Frau Mary Jay-Jacobson den Fred Jay Preis ins Leben. Dieser mit 15.000 Euro dotierte Preis erinnert an sein Schaffen. Der Preis wird seit 1989 jährlich unter der Schirmherrschaft der GEMA-Stiftung vergeben. Mittlerweile wird diese Tradition von Fred Jays und Mary Jay-Jacobsons Sohn, Michael Jacobson, fortgeführt. Siehe auch Lars Christiansen, „What I’m living for“ – 25 Jahre Fredy-Lay-Preis, in: virtuos 03-2013, S. 10-15, www.gema.de/fileadmin/user_upload/virtuos/Archiv/virtuos_2013_03.pdf, zuletzt aufgerufen 30.10.2020.

  4. Es handelt sich um Hanna Schulze, geborene Rosenthal, die in der Sozialabteilung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin arbeitete, und um Fredy Gross, der Schuldezernent der Gemeinde war und später ihr Finanzdezernent; zu Letzterem vgl. "Wirtschaftsplan beschlossen", in: Jüdische Allgemeine Nr. 13/04, 1.04.2004, S. 23.

  5. Die Jüdische Gemeinde in Ost-Berlin war sehr klein (1989 etwa 200 Mitglieder), aber in der DDR die größte. In den 1980er Jahren rief Irene Runge (geb. 1942) den Verein "Wir für uns" ins Leben, in dem sich Interessierte der mittlerweile erwachsenen Kinder aus den Emigrant_innen-Familien engagierten und sich mit ihrem Jüdischsein auseinandersetzen, was ihnen in ihren kommunistischen Elternhäusern meist versagt war; vgl. Sharon Adler, "Jüdinnen in Deutschland nach 1945. Erinnerungen, Brüche, Perspektiven - Teil II", in: Deutschland Archiv, 18.09.2020, Kapitel: Bewusstes Zurückkehren kommunistischer Jüd_innen in die DDR, www.bpb.de/315715, zuletzt abgerufen am 30.10.2020.

  6. Ehemalige Mädchenschule in der Auguststraße hat Investor gefunden - Umbau zum kulturellen Treffpunkt für 2012 geplant, in: AVIVA-Berlin, 27.12.2010, www.aviva-berlin.de/aviva/content_Kunst%20+%20Kultur.php?id=1429909, zuletzt abgerufen am 30.10.2020.

  7. Das Sonderheft von Spiegel Geschichte (Ausgabe 4/2019) trug den Titel "Jüdisches Leben in Deutschland – Eine unbekannte Welt nebenan".

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Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 3.0 DE - Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland" veröffentlicht. Autor/-in: Lala Süsskind für Deutschlandarchiv/bpb.de

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wurde 1946 als Frida Rubin im polnischen Dzierżoniów geboren und wuchs in West-Berlin auf, zunächst mit ihrer Familie in einem Displaced Persons Camp. Sie selbst nannte sich in Frida um, als sie in die Schule kam. Nach dem Abitur ging sie für sechs Monate in ein israelisches Kibbuz. Sie kehrte zurück und studierte Soziologie und Politikwissenschaften an der FU Berlin. Lala Süsskind engagiert sich vielfältig und bekleidete unter anderem folgende Funktionen: Vorsitzende der WIZO-Gruppe Berlin, Präsidentin der WIZO Deutschland, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Zudem war sie Mitglied im Vorstand des Zentralrats der Juden in Deutschland. Interner Link: Mehr Informationen.