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6.10.2014
Glossar
privat-kommerzieller Rundfunk
Seit den 1980er Jahren gibt es in der Bundesrepublik Deutschland das
duale System und mit ihm neben dem
öffentlich-rechtlichen auch den privaten Rundfunk. Sat.1, der erste private Fernsehsender, ging am 1. Januar 1984 unter dem Namen PKS auf Sendung. Bereits einen Tag später begann RTL plus (heute: RTL Television) mit der Ausstrahlung eines Fernsehprogramms. Innerhalb von nur fünf Jahren gingen weitere ca. 25 neue Sender bzw. Programme an den Start.
Private und öffentlich-rechtliche (TV-)Anbieter unterscheiden sich vor allem hinsichtlich folgender Aspekte:
privater Rundfunk:
- Die Sender haben keinen festgeschriebenen Programmauftrag.
- Es darf Profit erwirtschaftet werden (kommerziell). Erzielte Gewinne dürfen zum Beispiel an Investoren ausgezahlt werden.
- Finanziert sich fast ausschließlich durch Werbung.
- Weitere Einnahmequellen sind z. B. Teleshopping und kostenpflichtige Zuschaueranrufe bei Televoting oder Call-in-Gewinnspielen. Einige Sender erzielen Einnahmen über Abonnements, bei denen Zuschauer direkt für Programme oder pro Sendung zahlen (Pay-TV, z. B. Sky).
- Werbung darf nicht mehr als 20 Prozent der täglichen Sendezeit ausmachen und muss deutlich von anderen Sendungen abgegrenzt sein.
öffentlich-rechtlicher Rundfunk:
- Die Sender haben einen gesetzlich festgeschriebenen Programmauftrag. Sie gewährleisten die Grundversorgung der Bevölkerung mit Radio- und Fernsehprogrammen.
- Es darf kein Profit erwirtschaftet werden (nicht-kommerziell). Alle Einnahmen müssen im Kontext der Bereitstellung von Sendungen ausgegeben werden.
- Finanzieren sich zum großen Teil durch staatlich festgelegte Teilnehmergebühren (GEZ).
- Weitere Einnahmequelle ist der Weiterverkauf oder die Lizenzierung eigener Fernsehproduktionen.
- ARD und ZDF dürfen nur 20 Minuten Werbung pro Werktag senden (nicht nach 20.00 Uhr und nicht an Sonn- und Feiertagen).
Quelle:
- Tele-Visionen – Fernsehgeschichte in Ost und West / Tele-Didaktik / Thementour 2, Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
Weitere Informationen:
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