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Wie verdienen Urheber ihr Geld?

/ 4 Minuten zu lesen

Das Einkommen von Urhebern hängt nicht allein von ihren Urheberrechten ab. Dazu kommen Auftrittshonoraren, Stipendien, Auftragsarbeiten und Brotjobs – trotzdem bleibt es für die Meisten schwierig.

Wie verdienen Urheber ihr Geld? (dieSachbearbeiter.de) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/



Die Einkünfte von Urhebern – Autoren, Musiker, Filmemacher und so weiter – setzen sich aus unterschiedlichen Quellen zusammen. Dabei sind die Einkünfte, die direkt auf den Urheberrechten beruhen, nicht unbedingt die wichtigsten. Je nach Branche sind andere Einkünfte wichtiger, zum Beispiel Honorare für öffentliche Auftritte oder Stipendien. Ein Maler zum Beispiel lebt vom Verkauf seiner Bilder – für ihn ist seine Marktposition wichtiger als öffentliche Auftritte. Anders sieht es für eine Musikerin aus – die Verkäufe ihrer CDs sind ihr natürlich wichtig, aber Auftritte spülen ebenfalls viel Geld in die Kasse. Die meisten kreativ Tätigen verdienen aber eher wenig, wobei es aber große Unterschiede zwischen den Branchen gibt. Auch innerhalb einer Branche ist die Spanne zwischen den wenigen Stars, die sehr viel verdienen, und den vielen kleinen Kreativen, die gerade so über die Runden kommen, enorm.

Grundsätzlich gibt es folgende Einkommensquellen:

  • Verträge mit Verwertern


    Hat ein Urheber ein Werk geschaffen, sucht er sich oft einen Verwerter. Dieser druckt das Buch, presst die CD, bringt den Film in die Kinos. Der Verwerter gibt dem Autor eventuell einen Vorschuss. Je nach Branche wird dieser mit den Verkäufen verrechnet. In manchen Branchen müssen die Urheber mit diesem Vorschuss auch Marketingaufwendungen bezahlen. Das kommt aber immer auf den Vertrag an.

  • Beteiligungen an Verkäufen


    Wenn Werke verkauft werden, erhält der Urheber Geld dafür. Da viele Urheber mit Verwertern zusammenarbeiten, die sich um Vertrieb, Werbung, Organisation kümmern, bekommen sie in der Regel nicht den vollen Erlös. Je nach Branche, Werk und nicht zuletzt dem Vertrag mit dem Verwerter kann dies höchst unterschiedlich ausfallen. Ein Buchautor kriegt meist zwischen 5 und 15 Prozent des Ladenverkaufspreises – je nachdem, ob Taschenbuch oder Hardcover, wie oft sich das Buch verkauft und wie geschickt er bei den Vertragsverhandlungen ist,. Davon muss er gegebenenfalls noch seinen Agenten bezahlen. Ein bildender Künstler erhält, wenn er ein Gemälde verkauft, in der Regel 50 bis 60 Prozent von seinem Galeristen. Die Spannen bei den anderen Werkgattungen sind ähnlich breit gefächert. Das Internet ermöglicht es Urhebern, direkt mit ihren Lesern, Fans, Zuschauern zu kommunizieren und natürlich auch ihre Werke zu verkaufen. Das ist auf der einen Seite mehr Arbeit, auf der anderen Seite müssen sie von ihren Einkünften nichts – oder jedenfalls sehr viel weniger – abgeben.

  • Öffentliche Auftritte: Konzerte, Vorträge, Lesungen


    Für Musiker sind Konzerte eine sehr wichtige Einkommensquelle, seitdem mit aufgezeichneter Musik immer weniger Geld zu verdienen ist. Die Ticketpreise für Livemusik steigen. Aber auch für Schriftsteller sind Lesungen ein wichtiger Einkommensbaustein. Auftritte auf Festivals und Podien steigern neben dem zusätzlichen Geld die Popularität und die Künstler erreichen neue Leser, Zuhörer und Fans.

  • Stipendien und Preisgelder


    Vor allem für Autoren und bildende Künstler spielen Stipendien und Preisgelder eine große Rolle, da dort traditionell der Markt weniger wichtig ist als etwa bei Musikern, Journalisten oder Filmemachern. Sie gehören zum Einkommensmix bei diesen Branchen wesentlich dazu.

  • Verwertungsgesellschaften (Zweitverwertung)


    Die Verwertungsgesellschaften (GEMA, VG Wort, VG Bild-Kunst usw.) kümmern sich um die Verteilung der Gelder aus Zweitverwertungen. Wenn ein Song im Radio läuft, muss der Sender dafür Tantiemen zahlen. Wenn ein Buch in der Bibliothek ausgeliehen wird, zahlt der Träger der Bibliothek. Ein anderes Beispiel ist die Leermedien- und Geräteabgabe, die wir alle zahlen, wenn wir CD-Rohlinge oder DVD-Brenner kaufen. Sie bietet einen finanziellen Ausgleich für die Privatkopie.

  • Aufträge und Brotjobs


    Die meisten Urheber können nicht allein von ihren künstlerischen Werken leben, sondern sind darauf angewiesen, Aufträge anzunehmen. Das kann ein Drehbuch sein, ein Artikel für die Tageszeitung oder eine Übersetzung eines Unterhaltungsromans. Musiker können etwa neben ihrer Band noch Film- oder Werbemusik schreiben. In manchen Branchen wie zum Beispiel im Journalismus oder Grafik-Design sind Aufträge die Regel – ein Artikel entsteht beispielsweise immer in Absprache mit der Redaktion. Die Grenze zwischen Auftrag und Brotjob ist fließend. Während Aufträge etwas mit dem eigentlich Beruf zu tun haben, arbeiten viele Urheber auch in Bereichen, die komplett außerhalb ihres kreativen Schaffens liegen: Ein Schriftsteller, der Taxi fährt; eine Malerin, die kellnert und vieles mehr.

  • Ehegatte/Partner/Eltern/Erbe


    Immer wieder fällt der Satz "Zum Glück verdient meine Frau/mein Mann regelmäßig", wenn man mit Künstlern spricht. Diese Einkommensquelle sollte deshalb nicht unter den Tisch fallen, denn sie macht oft einen wesentlichen Teil des Lebensunterhalts aus. Oft macht sie den Unterschied aus zwischen der Entscheidung weiterhin kreativ zu arbeiten oder sich einen „bürgerlichen“ Job zu suchen und die Kunst aufzugeben.

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