Macht (Flucht-)Migration krank? Angesichts der großen und steigenden Zahl von (Zwangs-)Migranten weltweit ist das eine relevante Frage für diejenigen Länder, die Migranten entsenden oder aufnehmen – und damit für nahezu alle Länder der Welt. Menschen, die freiwillig oder unfreiwillig migrieren, gehen Risiken ein. Sie legen oft große Entfernungen zurück, nicht selten unter schwierigen oder gefährlichen Umständen. Besonders gefährdet sind Flüchtlinge und Migranten ohne Papiere und legalen Aufenthaltsstatus (sogenannte "irreguläre" Migranten). So haben beispielsweise Geflüchtete während des Asylverfahrens in Deutschland nur eingeschränkten Zugang zu medizinischer Versorgung und das, obwohl Fluchterfahrungen immer schwer belastend sind und zu Traumatisierungen führen können. Migration, so scheint es, geht mit Gesundheitsrisiken einher und kann krank machen.
Migranten sind andererseits besonders aktive und mutige Menschen, die ihr Leben selbst bestimmen wollen. Sie sind meist jung und im Vergleich zur Bevölkerung ihres Herkunftslandes überdurchschnittlich gesund. Im Vergleich zur Herkunftsbevölkerung, so scheint es, haben Migranten daher besonders gute Gesundheitschancen.
Dieses Dossier beleuchtet einige grundlegende Fragen und Aspekte im Hinblick auf die Gesundheit von Menschen, die freiwillig oder unfreiwillig in ein anderes Land migrieren. Es zeigt das Spannungsfeld auf, in dem sich die Diskussion um die Gesundheit von Migranten bewegt.
(Flucht-)Migration und Gesundheit (2009)
Das Jahr 2015 stand im Zeichen der sogenannten Flüchtlingskrise. Bis Jahresende begehrten mehr als eine Million Menschen in Deutschland Asyl.... Mehr lesen
Die Kultusministerkonferenz geht davon aus, dass allein 2014 und 2015 rund 325.000 Flüchtlinge im schulpflichtigen Alter nach Deutschland... Mehr lesen
Migration macht krank, Migration verbessert die Gesundheitschancen": Im Spannungsfeld dieses Widerspruchs bewegt sich die aktuelle Diskussion zum Thema "Migration und Gesundheit". Angesichts der großen Heterogenität der Gruppe der Migranten, einer immer noch unbefriedigenden Datenlage und eines Mangels an theoretischen Modellen zur Gesundheit von Migranten löst sich dieser Widerspruch nur langsam auf. Wir versuchen in diesem Kurzdossier, den aktuellen Stand der Diskussion über den Gesundheitszustand von Migranten und dessen Determinanten abzubilden und Hindernisse bei der Gesundheitsversorgung für Migranten aufzuzeigen. (Erschienen 04/2009)
Das Krankheitsspektrum der Menschen mit Migrationshintergrund ähnelt in Deutschland weitgehend dem der nicht migrierten Mehrheitsbevölkerung... Mehr lesen
Menschen mit Migrationshintergrund erlangen zunehmend Bedeutung als Nutzer der Gesundheitsdienste in Deutschland. Gerade im Bereich der... Mehr lesen
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge definiert Migration wie folgt: "Von Migration spricht man, wenn eine Person ihren... Mehr lesen
Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen Migration und Gesundheit bleiben oft unbefriedigend, weil explizit formulierte Erklärungsmodelle... Mehr lesen
Die Beispiele belegen, wie schwierig die Beurteilung von Unterschieden in der Morbidität und Mortalität zwischen Migranten und der... Mehr lesen
Hier finden Sie Literatur zum Kurzdossier 12: "Wie gesund sind Migranten? Erkenntnisse und Zusammenhänge am Beispiel der Zuwanderer in... Mehr lesen