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Dokumentation: Das Netzwerk "Landesweiter Frauenstreik": Forderungen | bpb.de

Dokumentation: Das Netzwerk "Landesweiter Frauenstreik": Forderungen

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Hier der Forderungskatalog des Netzwerkes "Landesweiter Frauenstreik" zu Schwangerschaft und Abtreibung, Sexualerziehung, zur Anti-Gewalt-Konvention, Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Frauen und zu Inklusion und Antidiskriminierung.

Aktivist/-innen des Netzwerkes Frauenstreik protestieren un ter dem Motto "Rechte anstatt Geschenke" in Krakau, 13.12.2020. (© picture-alliance, NurPhoto | Artur Widak)

Wir fordern: 1. volle Fortpflanzungsrechte

  • Aufrechterhaltung der Betreuungsstandards rund um die Geburt

  • Zugang zu moderner kostenloser Verhütung und Sterilisation

  • Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen

  • Zuschüsse zu In-vitro Fertilisation

  • pränatale Untersuchungen der neuesten Generation

2. einen Staat frei von Aberglauben

  • fundierte Sexualerziehung

  • Schulbildung, die den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht

  • medizinische Betreuung, nicht vatikanische

  • Streichung der sog. "Gewissensklausel"

  • Religionsunterricht in den Kirchengemeinden und auf Kosten der Kirche

  • eine unabhängige Kommission zu Missbrauchsfällen in der Kirche

  • harte Strafen für Täter und für Personen, die Schuld sind am Verbergen von pädophilen Straftaten in der Kirche

3. Inkrafttreten und Anwendung der Anti-Gewalt-Konvention

  • die Verlagerung der öffentlichen Finanzierung: weg von der Kirche hin zu Organisationen, die sich im Kampf gegen Gewalt gegenüber Frauen und gegen häusliche Gewalt einsetzen

  • schonungslose Verfolgung und Bestrafung von Tätern häuslicher Gewalt

  • schonungslose Verfolgung von Vergewaltigern und Umsetzung von Maßnahmen, die eine sekundäre Viktimisierung verhindern

  • Schutz der Opfer und Isolierung der Täter

  • Zusammenarbeit der Regierung mit Nichtregierungsorganisationen bei der Umsetzung der Anti-Gewalt-Konvention

  • Verfolgung von Hasssprache als Quelle von Gewalt

4. Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Frauen

  • eine Rentenabsicherung für die unbezahlte Arbeit der Frauen

  • eine reale Absicherung für Familien mit behinderten Familienmitgliedern

  • die wirksame Einziehung von Unterhaltszahlungen durch den Staat und die Bestrafung von Zahlungsunwilligen

  • die Anhebung der Berechtigungsgrenze für Leistungen aus dem Unterhaltsfonds auf die Höhe des mittleren Einkommens

  • gleiche Löhne unabhängig vom Geschlecht

5. Polen für alle

  • ein Polen, das ein Rechtsstaat ist, in dem es freie Gerichte, freie Wahlen und freie Medien gibt

  • ein Polen, in dem die Menschenrechte für alle gelten, inklusiv Frauen, LGBTQIA+-Personen, Menschen mit Behinderungen, nationale, ethnische und religiöse Minderheiten, Senioren, wirtschaftlich schlechter gestellte Menschen

  • ein Polen, in dem Organisationen illegal sind, die sich auf Faschismus und Nationalsozialismus berufen, und in dem Maßnahmen gegen die Militarisierung der Gesellschaft unternommen werden

  • ein Polen in der Europäischen Union


Übersetzung aus dem Polnischen: Silke Plate

Anm.: Die Anti-Gewalt-Konvention meint die "Istanbul-Konvention", d. h. das "Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt".

Quelle: Strajk kobiet [Frauenstreik]: Postulaty [Forderungen]. Externer Link: http://strajkkobiet.eu/ (abgerufen am 2.12.2020).

Fussnoten