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Analyse: Deutsche Unternehmen in Russland florieren Geschäftsklima-Umfrage von Ost-Ausschuss und Deutsch-Russischer Auslandshandelskammer | Russland-Analysen | bpb.de

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Analyse: Deutsche Unternehmen in Russland florieren Geschäftsklima-Umfrage von Ost-Ausschuss und Deutsch-Russischer Auslandshandelskammer

Eduard Kinsbruner

/ 5 Minuten zu lesen

Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer führte Ende 2011 zum 9. Mal eine Umfrage unter ihren Mitgliedsunternehmen durch. Auch um einen Eindruck von den Auswirkungen der veränderten politischen Situation auf das Wirtschaftsklima in Russland zu erhalten.

Der russische Premierminister Wladimir Putin (2.r.), Gazprom Chef Alexej Miller (r.) und Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder (l.) besuchen die Gas-Verdichterstation Portowaja nahe der Stadt Wyborg (© AP)

Einleitung

Insgesamt haben sich 100 Unternehmen an der anonymen Umfrage beteiligt. 22 % stammten aus dem Maschinen- und Anlagenbau, gefolgt von Bau und Bauwirtschaft (11 %), Energiewirtschaft (10 %), Groß- und Einzelhandel (9 %), Agrarwirtschaft und Ernährungsindustrie (8 %) sowie den Beratungsdienstleistungen (8 %). 34 % der befragten Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Moskau, 15 % in St. Petersburg. Die befragten Unternehmen stehen für über 55.000 Beschäftigte in Russland und rund 2,5 Millionen Beschäftigte weltweit. Dabei setzen die Unternehmen über 13,8 Milliarden Euro in der Russischen Föderation und über 470 Milliarden Euro weltweit um.

Geschäftsklima

Das Geschäftsklima in Russland bleibt aus Sicht der Unternehmen positiv, lässt gegenüber der vorangegangenen Umfrage im Herbst 2010 allerdings leicht nach. 42 % (2010: 63 %) haben im laufenden Jahr eine Verbesserung des Geschäftklimas festgestellt. Für 45 % (2010: 27,3 %) der befragten Unternehmen war keine Änderung des Geschäftsklimas sichtbar. 13 % (2009: 9 %) der Unternehmen haben eine Verschlechterung des Geschäftsklimas im laufenden Jahr beobachtet. Die optimistische Einschätzung behalten die Unternehmen auch bei, wenn es um die künftige Wirtschaftsentwicklung in Russland geht. 71 % (2010: 87 %) der Befragten rechnen mit einer positiven Entwicklung der russischen Wirtschaft im laufenden Jahr. 25 % (2010: 13 %) der Befragten befürchten im nächsten Jahr eine Stagnation. An eine Rezession glauben aber nur 4 % der befragten Unternehmen (2010: 0 %). Die Geschäftslage der befragten deutschen Unternehmen in Russland hat sich weiter verbessert. 66 % bewerten die eigene Lage mit gut bis sehr gut (2010: 50 %). Für 25 % (2010: 41 %) ist die gegenwärtige Geschäftslage befriedigend, während wie bereits 2010 nur 9 % der Unternehmen ihre Lage als schlecht einschätzen. Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Situation in der Russischen Föderation nach den Duma-Wahlen war es für den Ost-Ausschuss und die AHK Moskau wichtig zu erfahren, in wie weit sich eine mögliche dritte Präsidentschaft Putins auf das Geschäftsklima in der Russischen Föderation auswirken könnte. Der Großteil der befragten Unternehmen (45 %) erwartet danach keine nennenswerten Auswirkungen einer weiteren Amtszeit Putins auf das Geschäftsklima im Land. Während 30 % der deutschen Unternehmen positive Effekte einer Präsidentschaft Putins erwarten, rechnen 25 % der befragten Unternehmen mit einer Verschlechterung des Geschäftsklimas unter einem wieder gewählten Präsidenten Putin.

Zukunftsplanung

Die insgesamt positive Einschätzung spiegelt sich auch in der Personalplanung der deutschen Unternehmen in Russland wider: 64 % (2010: 65 %) der Unternehmen wollen neue Arbeitskräfte einstellen. 29 % der Unternehmen (2010: 33 %) planen keine Änderungen bei der Mitarbeiterzahl, während 7 % (2010: 2 %) der befragten Unternehmen Mitarbeiter entlassen wollen. Damit gehören deutsche Unternehmen weiterhin zu den wichtigsten ausländischen Arbeitgebern in Russland. Auch die Investitionsvorhaben der deutschen Unternehmen unterstreichen das langfristig ausgelegte Russland-Engagement und die positive Stimmung: 49 % (2010: 43 %) der befragten Unternehmen wollen in den nächsten zwölf Monaten in Russland investieren. Rund ein Viertel dieser Gruppe nennt genaue Summen.

Probleme und Erfolge der russischen Wirtschaftspolitik

Russland liegt in den großen internationalen Rankings zu Investitionsbedingungen und Transparenz weiterhin auf den hinteren Plätzen. Diese Einschätzung wird auch von deutschen Unternehmen geteilt. Insbesondere Bürokratie und Korruption werden von den deutschen Unternehmen in Russland als größte Hindernisse gesehen. Sie wünschen sich zudem weitere Reformschritte, insbesondere beim Zoll- und bei den Zertifizierungsverfahren, bei den Visaregelungen, bei den Genehmigungsverfahren sowie bei der technischen Regulierung. Die Modernisierungsbemühungen unter Präsident Medwedew werden von den Unternehmen weiterhin kritisch bewertet. 41 % (2010: 41 %) der befragten Unternehmen sahen 2011 leichte Fortschritte in der Modernisierung des Landes. Für 49 % (2010: 53 %) der Unternehmen tritt das Land bei seinen Modernisierungsvorhaben immer noch auf der Stelle. 10 % (2010: 6 %) der Befragten sprechen sogar von Rückschritten. Als größtes Hindernis für den Modernisierungsprozess in Russland sehen die Unternehmen die staatliche Bürokratie an (35 %). 28 % bemängeln das Fehlen eines schlüssigen Modernisierungskonzeptes. 24 % kritisieren den mangelnden politischen Wettbewerb im Land und 10 % schreiben die Fehlschläge bei der Modernisierung dem fehlenden Rückhalt in der Bevölkerung zu. Daneben werden die Überregulierung des Marktes, die Monopolstellung der Staatsbetriebe und der fehlende Mittelstand als Hindernisse gesehen. Als positive Entwicklungen im Modernisierungsprozess werden die staatliche Förderung von Investitionen (35 %), Investitionen in Hochtechnologieprojekte (31 %) und eine etwas bessere Trennung von Staat und Wirtschaft (14 %) vermerkt. 12 % der Befragten haben auch eine Verbesserung der Ausbildungsstrukturen beobachtet.

Internationale Integration

Positiv bewerten die befragten Unternehmen den beschlossenen WTO-Beitritt Russlands: 96 % sind der Meinung, das Land werde von einer WTO-Mitgliedschaft langfristig profitieren. Davon sind 27 % sogar von stark positiven Auswirkungen für die Wirtschaftsentwicklung Russlands überzeugt. Nur 4 % der Unternehmen befürchten langfristig negative Folgen für die russische Wirtschaft. Die Zollunion zwischen Russland, Belarus und Kasachstan wird neutral bewertet. 63 % der befragten Unternehmen erkennen keinen Einfluss auf ihr Geschäft, 27 % sehen positive Auswirkungen der Zollunion und nur 7 % der befragten Unternehmen konnten einen negativen Einfluss der Zollunion auf ihr Geschäft feststellen. Ähnlich verhält es sich bei der Bewertung der Idee Ministerpräsident Wladimir Putins, eine Eurasische Union nach dem Vorbild der EU zu etablieren. 51 % der befragten Unternehmen können sich noch keine abschließende Meinung bilden. 27 % sehen die Idee positiv, weil die Eurasische Union die Wirtschaftsentwicklung in der Region fördern könnte (17 %) und die Zusammenarbeit mit der EU erleichtere (10 %). 22 % der befragten Unternehmen sehen dagegen Konfliktpotenzial in der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der Europäischen Union.

Russische Standortvorteile

Befragt nach den Vorteilen des russischen Marktes, haben die meisten Unternehmen die guten Wachstums- und Gewinnchancen, die Konsumnachfrage und die günstigen Kostenstrukturen in Russland hervorgehoben. Neben der als gering betrachteten Steuerlast auf dem russischen Markt wurden auch die qualifizierten Arbeitskräfte und die Sonderwirtschaftszonen von den Unternehmen als Vorteil für den Investitionsstandort Russland identifiziert. Als Nachteile gegenüber anderen Investitionsstandorten werden die Zollabwicklung, die schlechte Infrastruktur, fehlende Finanzierungsmöglichkeiten und mangelnde Unterstützung durch die Verwaltung angesehen. Die befragten Unternehmen sehen in der Automobilindustrie und im Energiebereich das stärkste Wachstum in den kommenden Jahren in Russland. Ebenfalls positiv wird die Entwicklung der Logistik- und Transportbranche, sowie der Informationstechnologie und Telekommunikation gesehen. Eher durchschnittliches Wachstum erwarten die Unternehmen dagegen im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz. In der Gunst der deutschen Investoren stehen die politischen und wirtschaftlichen Machtzentren Moskau und St. Peterburg weiterhin an der Spitze. Gefragt nach den fünf Regionen der Russischen Föderation mit dem besten Investitionsklima hat sich die russische Hauptstadt knapp gegenüber der “nördlichen Hauptstadt” des Landes durchgesetzt. Die Moskau nahe Region Kaluga, die sich vor allem als Automobilcluster profiliert, nimmt den dritten Rang ein, gefolgt von Tatarstan und der Olympiaregion Krasnodar. Weiterhin gute Bewertungen erhielten die Gebiete Swerdlowsk sowie das Moskauer Gebiet. Die strukturellen Vorteile des Zentrums sind deutlich sichtbar, immer mehr Unternehmen entscheiden sich aber bewusst für die aufstrebenden Regionen Russlands.

Fussnoten

Eduard Kinsbruner ist Mitarbeiter im Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft.