Die Geschichte des deutschen Judentums wird oft auf die Zeit der Verfolgung während des Nationalsozialismus reduziert – dabei existieren jüdische Gemeinden bereits seit dem 4. Jahrhundert auf dem Gebiet der deutschen Staaten.
Arno Herzigs Darstellung erläutert zunächst die Frühgeschichte des Judentums, die bis ins 13. Jahrhundert v. Chr. zurückreicht, und schildert die Entstehung der jüdischen Diaspora (griech.: Zerstreuung) unter römischer Herrschaft in Europa. Anschließend zeichnet sie Entwicklungen innerhalb der jüdischen Gemeinschaft und im Verhältnis zwischen jüdischer Minderheit und christlicher Mehrheit nach. Dabei kommen Phasen des Austauschs und der wirtschaftlichen und geistigen Blüte seit dem Frühmittelalter ebenso in den Blick wie Zeiten der Ausgrenzung und Verdrängung.
Weitere Schwerpunkte bilden die Restaurationszeit, das Kaiserreich von 1871 bis 1918 und die Weimarer Republik – eine Phase der deutsch-jüdischen Geschichte, in die die politische Emanzipation ebenso fällt wie die Entstehung des modernen Antisemitismus. Mit dem Beginn der nationalsozialistischen Diktatur 1933 kam auch diese Ideologie an die Macht und entfesselte eine Vernichtungspolitik, die sechs Millionen Jüdinnen und Juden das Leben kostete. Den Abschluss des Heftes bildet die Schilderung der schwierigen Aufarbeitung dieser Verbrechen, aber auch die Entstehung neuer jüdischer Gemeinden und Kultureinrichtungen in Deutschland.
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