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M 03.04 Wahlparadox | Bundestagswahl 2017 | bpb.de

Bundestagswahl 2017 Didaktische Konzeption Baustein 1: Jugendpolitikbarometer M 01.01 Karikaturen-Rallye M 01.02 Wissenstest zur Wahl M 01.03 Basiswissen zur Wahl M 01.04 Musterfragebogen M 01.05 Auswertungsleitfaden M 01.06 Arbeitsblatt Hypothesen M 01.07 AG 1: Politische Einstellungen M 01.08 AG 2: Wählen gehen - Wahlpflicht M 01.09 AG 3: Politische Informiertheit M 01.10 AG 4: Sonstige Themen Methodenblatt: Plakateausstellung Baustein 2: Wahl in der Krise? M 02.01 Möglichkeiten politischer Partizipation M 02.02 Effektivität der Partizipationshandlungen M 02.03 Animationsfilm "Wahlen" M 02.04 Die Bedeutung der Parteien M 02.05.01 Experteninterview mit Dr. Simon Franzmann (Teil 1) M 02.05.02 Experteninterview mit Dr. Simon Franzmann (Teil 2) M 02.06 Probleme der Repräsentation M 02.07 Partizipation junger Menschen M 02.08 Teufelskreis sinkender Partizipation M 02.09 Wahlpflicht als Lösung des Repräsentationsproblems Info 02.01 Lösung zu M 02.01 Info 02.02 Lösung zu M 02.02 Info 02.03 Lösung zu M 02.04 Info 02.04 Lösung zu M 02.08 Info 02.05 Lösung zu M 02.09 Baustein 3: Warum wählen? M 03.01 Wahlchat M 03.02 Stimmen zur Wahl M 03.03 Rational choice und sozial eingebettetes Wahlverhalten M 03.03.01 Rational Choice – Rationale Wahl und Rationale Wähler M 03.03.02 Sozial eingebettetes Wahlverhalten M 03.04 Wahlparadox M 03.05 Geh nicht hin! M 03.06 Feldexperimente zur Mobilisierung von Wahlberechtigten E 03.06 Schüler als Wahlaufrufer M 03.07 Vertrauen in die Politiker? M 03.08 Wahlversprechen M 03.08.01 Wahlversprechen Jugend und Familie M 03.08.02 Wahlversprechen Bildung und Ausbildung M 03.08.03 Wahlversprechen Gesundheit M 03.08.04 Wahlversprechen Arbeit und Soziales M 03.08.05 Wahlversprechen Zuwanderung und Integration M 03.08.06 Wahlversprechen Umwelt, Verkehr, Energie, Verbraucherschutz Zusatzmaterial: Z 03.08 Wahlprogramm - nur leere Versprechungen? M 03.09 Party response model M 03.10 Experteninterview mit Dr. Simon Franzmann Baustein 4: Meinungsbildung 4.0 M 04.01 Wählerstimmen zur Wahlentscheidung M 04.02 Theorien zum Wählerverhalten M 04.03 Raster für Vergleich der Erklärungsmodelle M 04.04 Karikatur „Fakenews“ M 04.05 Einfluss der neuen Medien auf den Wahlausgang M 04.06 Fake News M 04.07 Filterbubble M 04.08 Fahndungsplakat M 04.09 Fließdiagramm "Fake News erkennen" M 04.10 Bastelanleitung für einen analogen Wahl-O-Mat Info 04.01 Vergleich der Theorien Wählerverhalten Info 04.02 Erstellung eines analogen Wahl-O-Mat Redaktion

M 03.04 Wahlparadox

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Die Schülerinnen und Schüler sollen mithilfe der Karikatur zum Wahlparadox die Widersprüchlichkeit innerhalb der rational-choice Theorie erkennen. Anschließend sollen sie dies disktuieren und sich damit auseinandersetzen, ob die Kritik an der Theorie gerechtfertigt ist.

Es ist wahrscheinlicher vor der Wahl als mit der Wahl unter die Räder zu kommen. (© Heinrich Schwarze-Blanke/hsb-cartoon)

Arbeitsaufträge:

1. Beschreibe die Karikatur.

  • Was stellt der Zeichner dar?

  • Welches Thema/Problem wird dargestellt?

2. Wie und mit welchen Mitteln wird das Thema dargestellt?

  • Welche Figuren werden eingesetzt?

  • Welche Symbole oder Objekte werden eingesetzt?

  • Was meint die Aussage „Es ist wahrscheinlicher vor der Wahl als mit der Wahl unter die Räder zu kommen“?

3. Wie beurteilt ihr die Aussage der Karikatur vor dem Hintergrund des Textes zum Wahlparadox. Diskutiert dies in der Klasse!

Das Wahlparadox

Laut dem US-amerikanischen Psychologen Burrhus Frederic Skinner ist die Wahrscheinlichkeit, auf dem Weg zur Wahlurne von einem Auto überfahren zu werden, größer als die Wahrscheinlichkeit, die alles entscheidende Stimme abzugeben. Daher wäre es von den Menschen rational, nicht wählen zu gehen, damit das Unfallrisiko vermieden wird. Wie bereits gelernt, zeichnen sich rationale Wählerinnen und Wähler dadurch aus, dass sie ihre Entscheidung rational und nicht emotional treffen. Denn ebenso wie sie bei der Wahl genau überlegen, wägen sie auch ab, ob es sich für sie lohnt, den Aufwand der Wahl auf sich zu nehmen, ob ihre eigene Stimme dem Wahlsieg seiner gewählten Partei helfen würde. Der Weg zum Wahllokal, die vorherige Informationseinholung über die Parteien etc. sind beispielsweise Mühen, die sich für die rationalen Wählerinnen und Wähler auch wirklich lohnen müssen. Für sie ist die Teilnahme an der Wahl erst dann rational, wenn der erwartete persönliche Nutzen höher ist als der aufgenommene Aufwand. An dieser Stelle kommt ein Problem der rational choice Theorie auf. Diese Theorie kann die hohe Wahlbeteiligung nicht erklären. Warum gehen die Menschen denn überhaupt wählen, wenn es sich eigentlich nicht lohnt? Es ist also nicht rational, sich an der Wahl zu beteiligen, da die eigene Stimme mit hoher Wahrscheinlichkeit für den Wahlausgang nicht entscheidend sein wird. Trotzdem nehmen regelmäßig viele Menschen an Wahlen teil. Darin besteht das „Wahlparadox“.

Eigener Text nach:

Heike Diefenbach: Die Theorie der Rationalen Wahl oder „Rational Choice“-Theorie (RCT), in: Ditmar Brock u.a.: Soziologische Paradigmen nach Talcott Parsons. Eine Einführung, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2009, S. 239-290.

Volker G. Täube: Die paradoxe Figur des „rationalen Wählers“, Berlin: WVB, 2002.

Das Arbeitsmaterial ist hier als Interner Link: PDF-Datei abrufbar.

Fussnoten