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Praxisbegleitforschung der Webvideoreihe | Jamal al-Khatib X NISA | bpb.de

Jamal al-Khatib X NISA Die Videos zum Projekt Eine Projektvorstellung Pädagogische Materialien zum Projekt NISA Die Methode der Narrativen Biografiearbeit Die Methode Online Streetwork Praxisbegleitforschung der Webvideoreihe Jamal in English Redaktion Online-Streetwork gegen Extremismus

Praxisbegleitforschung der Webvideoreihe

/ 3 Minuten zu lesen

Um das Projekt auch auf seine Wirkung hin überprüfen zu können, wurde die Webvideoreihe über den gesamten Projektzeitraum hinweg wissenschaftlich begleitet. Hier finden Sie die Ergebnisse der Forschung.

Dreharbeiten zu Jamal al-Khatib – Mein Weg Staffel 2 (© Turn – Verein für Gewalt- und Extremismusprävention)

Bereits die erste Staffel des Projekts Jamal al-Khatib – Mein Weg! wurde wissenschaftlich begleitet. Im Zuge der Arbeit an der zweiten Staffel und dem ersten Video des Formats NISA wurde die begleitende Praxisforschung vertieft und in eine interne und eine externe Evaluation aufgegliedert. Die begleitende Praxisforschung wurde in Zusammenarbeit mit dem Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung an der FH St.Pölten durchgeführt und von der bpb finanziert.

Wissenschaftliche Begleitung der zweiten Staffel

Beide Projekte gliederten sich in zwei Phasen: In der Offline-Phase wurden zunächst zusammen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf der Grundlage narrativer Biographiearbeit Videos produziert, die die Propaganda von jihadistisch-islamistisch geprägten Bewegungen (Jamal al-Khatib – Mein Weg!) und patriarchale Strukturen (NISA x Jana) in Frage stellen und diesen alternative Narrative entgegensetzen. Dieser Teil des Projekts wurde von Forschenden des Ilse Arlt Instituts für Soziale Inklusionsforschung an der FH St.Pölten ausgewertet und mittels qualitativer und ethnografischer Forschungsmethoden evaluiert. Zu diesem Zweck wurden u.a. Interviews mit Teilnehmenden geführt.

In der Online-Phase wurden die Videos im Zuge zweier Online-Kampagnen auf mehreren Social-Media-Plattformen veröffentlicht und mittels der Methode Online-Streetwork mit den Dialoggruppen diskutiert. Die Online-Kampagnen wurden von einem wissenschaftlichen Mitarbeiter von Turn- Verein für Gewalt und Extremismusprävention und einem externen Daten-Analysten mittels quantitativer Methoden ausgewertet. Die Daten wurden anhand einer eigens programmierten Software zusammengetragen und im Zuge einer explorativen Sozialen Netzwerkanalyse ausgewertet. Auch die Diskussionen, die im Zuge des Online-Streetworks in den Kommentarspalten unter den Postings entstanden, sowie der diskursiven Interventionen, die dabei zum Tragen kamen, wurden ausgewertet.

Ziele

Die begleitende Praxisforschung hatte zum Ziel, die Wirkungen des Projekts zu erfassen. Sie folgte der übergeordneten Forschungsfrage, inwieweit die Ziele, die sich die am Projekt Beteiligten für die Online- sowie die Offline-Phase gesetzt haben, erreicht werden konnten und inwiefern bestimmte Rahmenbedingungen dazu beigetragen haben. Sinn und Zweck der Wirkungsanalyse war es auch, Handlungsempfehlungen für andere Projekte, die in diesem Bereich angesiedelt sind, formulieren zu können. Diese befinden sich am Ende dieses Berichts.

Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse

Offline-Phase

Jamal al-Khatib – Mein Weg!

  • Die Offline-Phase zeichnete sich durch die inklusive Ausrichtung und eine konsequente Feedbackkultur aus, die sich zwischen kollaborativen und partizipativen Zugängen bewegt.

  • Das Projekt setzte wichtige Impulse zur Aufarbeitung und Reflexion der eigenen Biographie. Relevant für die jungen Erwachsenen war unter anderem der Wissenserwerb und die Möglichkeit des Austauschs zu tabuisierten Themen in der Gruppe.

NISA x Jana

  • Bei NISA x Jana war eine inklusive Herangehensweise und eine starke (empathische) Bedürfnisorientierung erkennbar, die als Voraussetzung dafür gesehen wurde, biographische Erzählungen überhaupt zu äußern.

  • Die Jugendlichen erlebten das Teilen ihrer biographischen Erfahrungen als unterstützend und entlastend. Die Arbeit am Projekt hatte für sie mitunter zur Konsequenz, über bestimmte Aspekte anders nachzudenken und darauf aufbauend zukünftig auch anders zu handeln.

Zielgruppe/Jamal al-Khatib – Mein Weg!:
Die Auswertung der "Gefällt mir"-Angaben der Jamal al-Khatib Abonnent/-innen auf Facebook zeigte, dass

  • Jugendliche und junge Erwachsene Gefahr laufen, auf der Suche nach Antworten zu Fragen, die ihre Lebenswelt betreffen, auf extremistische Inhalte zu stoßen und

  • solche, die sich zumindest auf Facebook in szenespezifischen Social-Media-Filterblasen aufhalten, in denen zu bestimmten Themen extremistische Inhalte dominieren, erreicht werden konnten.

Online-Streetwork

  • Häufigste Themen in den Online-Diskussionen: "Demokratie und Islam", "Kopftuch und Feminismus", "Takfir und Unglaube" und (anti-muslimischer) Rassismus.

  • Die Videos, in denen dezidiert bestimmte Narrative von extremistischen Akteur/-innen aufgegriffen wurden, waren besonders gut geeignet, um mit den Dialoggruppen in Diskussion zu treten.

Hier finden Sie den Abschlussbericht der Interner Link: begleitenden Praxisforschung zur zweiten Staffel der Webvideoreihe Jamal al-Khatib – Mein Weg! sowie zum ersten Webvideo des NISA-Projekts.

Fact Sheets/Reports

Die Fact Sheets/Reports beschreiben in kurzer Form die Konzepte hinter den sogenannten "Kampagnen" (bzw. Videoreihen) und die aus ihnen gewonnenen Haupterkenntnisse.

(Die Video-Serie "Uiguren" und die erste Staffel sind außerhalb des Auftrags der bpb entstanden.)