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Vasile Laza Arpad hat sich - wie Mihai, sein über 90jähriger Vater im Film treffend bemerkt - oft mit einem Fuß hinter der sprichwörtlichen Schwelle befunden. Doch immer wieder stolperte er hartnäckig über seinen zweiten, den linken Fuß. Ob er nun, wie im abgeschiedenen Tal gerne erzählt wird, bei frühen Flugversuchen vom Schindeldach des Schweinestalls zu Boden ging, oder seine hoffnungsvollen Versuche, in der großen Stadt Cluj Mathematik zu studieren scheiterten, immer wieder zeigte sich, dass Vasile nicht über die berüchtigte Schwelle gelangen würde.
Doch Vasile ist darüber nicht verzweifelt. Ganz im Gegenteil, er hat sich als skurriler Grenzgänger eine großartige Nische geschaffen: die Fotografie. Hier hat er, weitgehend unbemerkt und belächelt, etwas Einmaliges, ja Unvergängliches geschaffen. Gleich zu Beginn des Films überreicht Vasile dem Filmemacher eine mit hunderten Negativrollen gefüllte Plastiktüte, die Ausbeute seiner 30jährigen Fotografiererei. Dabei ist Vasile selbst nicht bewusst, was für einen Schatz er da aus den Händen gegeben hat. Über einen Zeitraum von fünf Jahren begleitet Björn Reinhardt Vasile und seine traumhaften Eltern mit der Kamera. Vasile verbraucht in dieser Zeit mehrere Filmkameras und die Zuschauer/-innen können so hautnah einen “genialen Amateur” beobachten.
Es geschieht, was angesichts des hohen Alters seiner Eltern geschehen musste. Zuerst stirbt seine über alles geliebte Mutter und etwas später sein 96jähriger Vater. Vasile selbst ist auch schon betagt, und da er nie eine passende Frau finden konnte, wäre er am Ende doch noch mit beiden Füssen in einem Heim gelandet. Aber Mihai, sein kluger Vater, hatte auch das für ihn bedacht.
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Kamera, Ton, Schnitt und Regie: Björn Reinhardt
Musik: Alexander Balanescu
Produktion: 2007
Spieldauer: 46 Min.
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© 2007 Marmures Filmarchiv