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Chauvinismus | bpb.de

Chauvinismus

Gerd Schneider Christiane Toyka-Seid

Platzhalter Lexikon C gelb (© Stefan Eling)

Ablehnung anderer Nationen

Unter "Chauvinismus" versteht man eine extreme Form des Patriotismus oder Nationalismus. Gemeint ist also eine übersteigerte Form des Stolzes auf das eigene Land. Mit diesem Stolz verbunden ist die Ablehnung anderer Nationalitäten. Sie werden als nicht ebenbürtig und nicht rechtschaffen oder sogar als nichtswürdig angesehen. In der Vergangenheit erwuchsen chauvinistische Bewegungen oft aus Minderwertigkeitsgefühlen gegenüber anderen Nationen. Heute spricht man in der Politik eher von "nationalistischen" als von "chauvinistischen" Gruppierungen.

Chauvinisten gegen Frauen

Oft hört man auch von männlichem Chauvinismus. Damit ist eine Haltung gemeint, die sich gegen die Gleichstellung und Gleichberechtigung von Frauen im öffentlichen wie auch privaten Bereich richtet. Als "Chauvinisten" oder auch kurz "Chauvis" bezeichnet man Männer, die meinen, sie wären Frauen überlegen. Chauvinisten meinen, ihnen stünden mehr Vorrechte als Frauen zu, sie seien insgesamt bedeutender als Frauen. Ein anderes Wort dafür ist "Machismo". Dieser männliche Chauvinismus ist einerseits dumm, weil er keinerlei Begründung hat. Andererseits ist er aber auch unhaltbar, weil in Deutschland Männer und Frauen uneingeschränkt gleichberechtigt sind. Chauvinismus ist deshalb in einer demokratischen Gesellschaft fehl am Platz.

Herkunft des Wortes

Das Wort leitet sich übrigens ab vom Namen eines Soldaten, der unter dem französischen Kaiser Napoleon gedient hat.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten