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Dezentralisierung | bpb.de

Dezentralisierung

Gerd Schneider Christiane Toyka-Seid

Platzhalter Lexikon D blau (© Stefan Eling)

Nicht alles von einer Stelle aus regeln

Dieser Begriff wird in verschiedenen Bereichen von Politik und Wirtschaft angewendet. Allgemein ist damit die Aufteilung von Verantwortungen und Zuständigkeiten auf mehrere Stellen gemeint. Es soll nicht alles „zentral“, also von einer Stelle, geleistet werden, sondern „dezentral“, also weg von einer Zentrale. Im Wirtschaftsleben bedeutet der Begriff „Dezentralisation“, dass nicht eine Stelle oder eine Person allein die Entwicklung eines Unternehmens bestimmt. Wenn Aufgaben auf mehrere Personen und Abteilungen übertragen werden, werden sie „dezentralisiert“.

Politik soll bürgernah entscheiden

In der Politik dient Dezentralisierung dazu, Entscheidungen, die nicht von übergeordneter Wichtigkeit sind, dort bürgernah zu treffen, wo sie anstehen. So wird zum Beispiel der Bau von Schulen, Schwimmbädern, Sportplätzen oder Industriegebieten nicht von der Bundesregierung in Berlin entschieden, sondern von den Gemeindeparlamenten und Verwaltungen der Orte, wo gebaut werden soll. Wenn es sich um überregionale Angelegenheiten handelt, wie den Bau von Straßen zwischen zwei Orten, entscheidet meist die Bezirks- oder Landesregierung. So gibt es eine ganze Fülle von Aufgaben, die in Deutschland nicht zentral, sondern dezentral von den selbst verwalteten Städten und Gemeinden entschieden werden.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten