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Entspannungspolitik | bpb.de

Entspannungspolitik

Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid

Unterzeichnung des Transitvertrags zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR 1971 in Bonn. Der Vertrag war ein wichtiges Ergebnis der Entspannungspolitik. (© picture alliance/dpa)

Begriffserklärung

Mit „Entspannungspolitik“ bezeichnet man einen Zeitabschnitt während des Kalten Krieges. Ab Ende der 1960er Jahre kamen sich die USA und die Sowjetunion sowie ihre jeweiligen Verbündeten politisch etwas näher. Man wollte trotz unterschiedlicher politischer Auffassungen, dass die Staaten friedlich zusammenleben können. Durch gemeinsame Gespräche und Verhandlungen wollten die feindlichen Mächte gegenseitiges Vertrauen entwickeln. Wirtschaftliche Zusammenarbeit und eine Begrenzung der Rüstung sollte dieses Vertrauen stärken. Anfang der 1980er Jahre nahmen die Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion aber wieder zu.

KSZE

Die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) war der Höhepunkt der Entspannungspolitik. In der KSZE-Schlussakte von Helsinki 1975 verpflichteten sich die Staaten, die Grenzen anderer Staaten zu achten und Streitfälle friedlich zu lösen. Außerdem versprachen sie, die Menschenrechte zu wahren und sich nicht in die Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen.

Bundesrepublik Deutschland und DDR

Für Deutschland brachte die Entspannungspolitik viele Veränderungen. Die Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland zu den sozialistischen Staaten in Osteuropa wurden verbessert. Zum ersten Mal schlossen die Bundesrepublik Deutschland und die DDR einen gemeinsamen Vertrag. Darin versprachen sie, sich um gute nachbarschaftliche Beziehungen kümmern zu wollen. Außerdem wollten sie den jeweils anderen Staat respektieren.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten