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Geberländer/ Nehmerländer | bpb.de

Geberländer/ Nehmerländer

Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid

Begriffserklärung

„Geberländer“ nennt man Länder, die anderen Ländern Geld geben (Geberländer). Als „Nehmerländer“ werden oftmals die Länder bezeichnet, die Geld von anderen Ländern erhalten.

Deutsche Bundesländer

In Deutschland sollen die Lebensbedingungen für die Menschen möglichst überall ähnlich sein. So sieht es das Grundgesetz vor. Deswegen geben reiche Bundesländer von ihren Steuereinnahmen Geld an die ärmeren Bundesländern. Die Situation in den Bundesländern ist nämlich nicht überall vergleichbar. Es gibt wohlhabende Bundesländer, in denen es viele Städte und große Industrien gibt und damit auch viele Steuereinnahmen. Und es gibt ärmere Bundesländer. Sie haben weniger Steuereinnahmen, weil sie zum Beispiel weniger Industrieanlagen haben.

Länderfinanzausgleich

Um einen Ausgleich zu schaffen, geben die reicheren Bundesländer, also die Geberländer, den ärmeren Bundesländern, also den Nehmerländern, Geld. Das nennt man „Länderfinanzausgleich“. Regelmäßig wird zwischen den reicheren und ärmeren Bundesländern neu verhandelt, wie viel Geld die Geberländer den Nehmerländern überlassen.
Übrigens: Auch in der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit hört man oft den Begriff „Geberländer“. Damit sind dann die Länder gemeint, die ärmeren Staaten Geld zur Verfügung stellen, um die Entwicklung dieser Länder zu fördern.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten