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Gleichschaltung | bpb.de

Gleichschaltung

Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid

Ein Ausflug der Hitler-Jugend (HJ) auf Burg Hohenzollern. In der HJ waren in der Zeit des Nationalsozialismus die Jugendverbände gleichgeschaltet worden. (© picture alliance/VisualEyze)

Herkunft des Begriffs

Der Begriff „Gleichschaltung“ kommt ursprünglich aus der Elektrotechnik.

Bedeutung im Nationalsozialismus

Bei „Gleichschaltung“ denkt man meistens an die Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland (1933-1945). Die Nationalsozialisten haben, kurz nachdem sie an die Macht kamen, die meisten Organisationen im Staat, also Parteien, Verbände, Vereine und die Medien auf die politischen Ziele der Nationalsozialisten hin ausgerichtet. Die Organisationen durften nicht mehr selbstständig sein, sondern mussten den Vorgaben der NSDAP (der "Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei") folgen. Viele Organisationen wurden aufgelöst und durch Organisationen ersetzt, die bedingungslos dem Willen der NSDAP folgten und auch die Symbole des Nationalsozialismus übernahmen. Diese Ausrichtung auf die Weltanschauung des Nationalsozialismus nennt man „Gleichschaltung“.

Kontrolle aller Lebensbereiche

Durch die Gleichschaltung sollten alle Lebensbereiche der Menschen unter die Kontrolle der Nationalsozialisten kommen. Auch Kinder und Jugendliche wurden in Jugendverbänden wie der Hitler-Jugend (HJ) oder dem "Bund deutscher Mädel" auf den Nationalsozialismus und seine Ziele hin beeinflusst. Wer sich der Gleichschaltung widersetzte, wurde bekämpft. Gesetze wurden geändert, Andersdenkende wurden verfolgt und mit Gewalt eingeschüchtert. Die Gleichschaltung war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten