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Islamismus | bpb.de

Islamismus

Gerd Schneider Christiane Toyka-Seid

Platzhalter Lexikon I grau (© Stefan Eling)

Ziele des Islamismus

Die Gesetze des Islams, wie sie im Koran aufgeschrieben sind, sollen in den muslimischen Ländern wieder eingeführt und streng befolgt werden. Sie sollen für alle Bereiche des Lebens gelten: Politik, Wirtschaft, den Umgang zwischen Männern und Frauen, Bildung und Erziehung und die allgemein geltenden Gesetze. Diese Forderung wird als "Islamismus" bezeichnet. Wenn es nicht anders geht, soll diese Forderung auch mit Gewalt durchgesetzt werden. Nach den Vorstellungen der Islamisten müssen alle Muslime (so heißen die Anhänger des Islam) zum „rechten Glauben“ zurückfinden.

Widerspruch zur Demokratie

Das Ziel des Islamismus ist die Errichtung eines islamischen "Gottesstaates". In diesem soll die alte islamische Gesetzgebung, die sogenannte Scharia, wieder eingeführt werden. Die Scharia enthält strenge Regeln für alle Lebensbereiche. Eines der Hauptziele fanatischer Islamisten ist auch, dass sich der sogenannte islamische Gottesstaat nach und nach auf der ganzen Welt ausbreitet. Der Islamismus steht im Widerspruch zu wichtigen demokratischen Grundsätzen. Zur Demokratie gehört, dass das Volk seine Regierung wählt und dass Gesetze immer wieder erneuert und verändert werden können. Die Anwendung der Scharia in allen Bereichen würde dazu führen, dass Frauen und Menschen, die nicht Muslime sind, diskriminiert werden.

Muslime wehren sich gegen Missbrauch ihrer Religion

Die Ideen des Islamismus werden nicht von der Mehrheit der Muslime vertreten. Viele Muslime wehren sich dagegen, dass Islamisten sich auf die Religion des Islams berufen, um Gewalt und Terror zu rechtfertigen.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten