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Rationalismus | bpb.de

Rationalismus

Gerd Schneider Christiane Toyka-Seid

Platzhalter Lexikon R gelb (© Stefan Eling)

Ratio - Verstand

Manchmal hört man den Satz, eine Person habe „rational“ gehandelt. Damit meint man normalerweise, dass die Person weniger gefühlsmäßig, sondern mehr mit dem Verstand eine Entscheidung getroffen hat. Der Begriff "Rationalismus" ist vom lateinischen Wort „ratio“ (auf Deutsch: „Vernunft“) abgeleitet.

Philosophische Lehre

Der „Rationalismus“ bezeichnet eine philosophische Lehre, wonach der Aufbau der Welt so wie die Mathematik und Physik nach logischen und berechenbaren Gesetzmäßigen erfolgt. Um die Wahrheit zu erkennen, bedürfe es nur des Verstandes. Im Rationalismus spielen unsere Sinne, also das Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken, Tasten, eine untergeordnete Rolle bei der Erfahrung unserer Welt. Wenn der Mensch seine Vernunft richtig gebraucht, dann kann er auch besser und mündiger werden, so lautet ein wichtiger Satz dieser Lehre. „Ich denke, also bin ich“, sagte einer der Hauptvertreter des Rationalismus, René Descartes, und unterstrich damit die einzigartige Rolle des Verstandes. Besonders bei der Entwicklung der modernen westlichen Gesellschaften spielte das Rationale, also das Vernunftmäßige, in allen Lebensbereichen (im Privaten, in der Wirtschaft und Politik) eine wichtige Rolle.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten