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Separatismus /Sezession | bpb.de

Separatismus /Sezession

Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid

Platzhalter Lexikon S orange (© Stefan Eling)

Trennung vom Staat

Der Begriff „Separatismus“ kommt vom lateinischen Wort „separare“ (auf Deutsch: trennen). Wenn ein Teil der Bevölkerung sich von dem Staat, in dem er lebt, trennen und einen eigenen Staat gründen will, dann ist das Separatismus. Das ist beispielsweise in Schottland der Fall. Dort wurden die Menschen 2014 in einer Volksabstimmung dazu befragt, ob Schottland sich vom Vereinigten Königreich trennen soll. Manchmal wollen sich Separatisten nicht nur vom eigenen Staat trennen, sondern sie wollen zu einem anderen Staat gehören. So wollen Separatisten in der Provinz Transnistrien im Staat Moldau keinen eigenen Staat gründen, sondern sich Russland anschließen.

Der amerikanische Sezessionskrieg

Ein anderer Begriff für „Separatismus“ ist „Sezession“. Der Begriff bedeutet „Abspaltung“. Die Südstaaten der USA wollten sich 1860/61 aus der Gemeinschaft mit den Nordstaaten lösen. Sie wollten so ihre eigene Gesellschaftsordnung bewahren. Die Folge war der amerikanische Bürgerkrieg von 1861 bis 1865, der auch Sezessionskrieg genannt wird. Er endete mit der Niederlage der Sezessionisten.

Sezession in der Kunst

Als „Sezession“ bezeichnet man auch eine europäische Bewegung in der Kunst im frühen 20. Jahrhundert. Damals trennte sich eine Gruppe moderner junger Künstler von der vorherrschenden Kunstauffassung der Zeit. Sie nahm für sich in Anspruch, moderner und zeitgemäßer zu sein als die Mehrheit der Kunstschaffenden. Ihr Ausstellungsgebäude in Wien nannten sie „Sezession“. Einer der berühmtesten Vertreter der Sezessionsten war der Österreicher Gustav Klimt. Sein Bild "Der Kuss" kennst du sicher.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten