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Vietnamkrieg | bpb.de

Vietnamkrieg

Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid

Ho-Chi-Minh-Stadt (früher bekannt als Saigon) im Jahr 1955: Erwachsene und Kinder fliehen vor kriegerischen Angriffen. (© picture alliance / AP Images)

Kampf zwischen Nord- und Vietnam

Vietnam ist ein Land in Südostasien. Von 1955 bis 1975 gab es dort einen grausamen Krieg, den sogenannten Vietnamkrieg. Im Jahr 1954 war Vietnam von der Kolonialmacht Frankreich unabhängig geworden. Kurz danach spaltete sich das Land in Nordvietnam und Südvietnam auf und es kam zu einem Krieg zwischen beiden Landesteilen. Nordvietnam war kommunistisch und wurde von China und der Sowjetunion mit Waffen und Militärberatern unterstützt. Südvietnam orientierte sich an den USA, die es ab 1965 auch mit amerikanischen Soldaten unterstützten.

Krieg der Weltmächte

Eine Demonstration gegen den Vietnamkrieg 1968 in Kiel. Wie hier gab es in vielen deutschen Städten immer wieder Demonstrationen gegen diesen Krieg. (© picture alliance / dpa)

In Vietnam kämpften also einerseits in einem Bürgerkrieg Vietnamesen gegeneinander. Andererseits war der Vietnamkrieg aber auch ein Krieg, in dem die Weltmächte USA und Sowjetunion im Kalten Krieg um ihren Einfluss in Asien stritten. Von Anfang an gab es in vielen westlichen Ländern großen Widerstand gegen die Einmischung der USA in den Vietnamkrieg. Diese Ablehnung wuchs weiter, als deutlich wurde, dass selbst eine halbe Million amerikanischer Soldaten in Vietnam und der Einsatz schrecklicher Waffen nicht ausreichten, um diesen Krieg zu gewinnen. Nach acht Jahren Kampfeinsätzen zogen die USA 1973 ihre Truppen aus dem Land ab. 1975 wurde das Land durch die Kommunisten im Norden mit Gewalt wiedervereinigt.

Die Folgen des Krieges

Am Ende des Krieges war das Land verwüstet, Millionen Soldaten und Zivilisten waren auf beiden Seiten gestorben. Auch etwa 60.000 amerikanische Soldaten waren getötet worden. Viele hunderttausend Südvietnamesen wurden noch nach dem Sieg Nordvietnams getötet. Tausende kamen in Lager, wo sie „umerzogen“ wurden. Sie wurden gewaltsam gezwungen, sich zur kommunistischen Weltanschauung zu bekennen. Für die USA war der Vietnamkrieg der erste Krieg, den sie verloren haben. Die seelischen und politischen Folgen des Vietnamkrieges wirken im Land selbst aber auch in den USA bis heute nach.

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten