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Zivilrecht | bpb.de

Zivilrecht

Gerd Schneider Christiane Toyka-Seid

Gesetzbücher, die im Zivilrecht wichtig sind. (© picture alliance / dpa)

Unterschied zum Strafrecht

In Deutschland haben wir verschiedene große Rechtsbereiche. Dazu gehören das Strafrecht und das Privatrecht, das auch „Zivilrecht“ genannt wird. Das Strafrecht wurde für die Bestrafung von kriminellen Handlungen geschaffen. Das Privatrecht enthält dagegen Rechtsvorschriften, die Bürger in ihrem normalen Handeln schützen sollen.

Wo gilt das Zivilrecht?

Dazu gehört zum Beispiel das Kündigungsrecht, Arbeitsrecht, Erbrecht, Familienrecht oder auch das Jugendrecht. Das Privatrecht ist immer dann gefragt, wenn es zum Streit mit Personen, Behörden oder Vertrags- oder Handelspartnern kommt und die Beteiligten sich nicht einigen können. Praktisch gibt es keine Lebensbereiche, für die es bei Streitereien keine rechtlichen Regelungen gibt. Im Streitfall können die Streitenden sich einen Rechtsanwalt nehmen, der sie berät und mit ihnen vor Gericht geht.

Vor Gericht

Das Gerichtswesen selbst ist nach Zivilrecht und Strafrecht getrennt. Nicht selten kommt es vor, dass jemand, der strafrechtlich verurteilt wurde, sich auch noch vor einem Zivilgericht verantworten muss. Ein Beispiel: Jemand wegen schweren Raubes zu einer Gefängnisstrafe verurteilt (das regelt das Strafrecht). Er kann dann aber von der Person, die er beraubt hat, auf Wiedergutmachung des Schadens verklagt werden (das regelt dann das Zivilrecht).

Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2024.

Fussnoten