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externe Effekte | bpb.de

externe Effekte externe Kosten, Externe Ersparnisse

externe Effekte. Wirkung negativer externer Effekte auf das gesamtwirtschaftliche Optimum

Wenn durch die Herstellung oder den Verbrauch von Waren oder Leistungen anderen Unternehmen, Haushalten oder der Gesellschaft Kosten (externe Kosten) oder Einsparungen (externe Ersparnisse, externe Nutzen) entstehen und vom Schadenverursacher kein Ausgleich vorgenommen wird bzw. vom Empfänger eines Vorteils kein Entgelt gezahlt wird, spricht man von externen Effekten. Im Fall externer Effekte versagt somit der Preismechanismus, was allgemein auch als Interner Link: Marktversagen bezeichnet wird und ein Eingreifen des Staates notwendig macht.

Externe Effekte als externe Kosten entstehen z. B., wenn von Unternehmen nur die betriebswirtschaftlichen Kosten ihrer Produktion zu kalkulieren sind, die sozialen Kosten der Produktion aber auf die Gesellschaft abgewälzt (externalisiert) werden. So entstehen der Gesellschaft bzw. den Anwohnern eines Heizkraftwerks, das Strom erzeugt und durch die Abgase der Kohleverfeuerung die Umwelt belastet, Kosten in Form von Erkrankungen der Atemwege oder durch Staubniederschlägen auf Gebäuden und Kraftfahrzeugen, die beseitigt werden müssen. Diese Kosten der Luftverschmutzung werden nicht vom Unternehmen kalkuliert und sind deshalb nicht im Strompreis enthalten. Eine solche Situation führt aus volkswirtschaftlicher Sicht zu unerwünschten Auswirkungen. Der Preis für so erzeugten Strom wäre vergleichsweise zu niedrig und würde zur Steigerung der Nachfrage führen. Dies wiederum bewirkt, dass mehr Strom auf diese Weise erzeugt wird. Weitere negative Auswirkungen wären die Folge. Der Marktmechanismus versagt in einem solchen Fall und führt zu volkswirtschaftlich unerwünschten Ergebnissen, was das Eingreifen des Staates notwendig macht. Durch staatliche Auflagen (z. B. der Einbau von Rauchgasfiltern) wird erreicht, dass eine Luftverunreinigung vermieden wird und das Kraftwerk im Idealfall die gesamten Kosten der Produktion kalkulieren muss (Internalisierung der externen Effekte). Der Preis des so erzeugten Stroms wird dadurch höher und die Verbraucher fragen eine geringere Menge nach.

Externe Ersparnisse entstehen z. B. für einen Imker, dessen Bienen in den Obstanpflanzungen von Obstbauern Nektar sammeln. Externe Ersparnisse hat aber auch der Obstbauer, da er davon profitiert, dass die Bienen des Imkers die Blüten befruchten.

Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 6. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2016. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2016.

Fussnoten