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Antisemitismus | bpb.de

Antisemitismus

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gegenüber Juden.

Antisemitismus

Antisemitismus

einfach POLITIK: Lexikon. Hören in einfacher Sprache

Bestimmte Gruppen von Menschen werden öfter als andere ausgegrenzt und abgewertet. So eine Ausgrenzung heißt: gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.

Das bedeutet, dass man feindlich eingestellt ist gegen jeden, der zu einer bestimmten Gruppe gehört.

Von allen Mitgliedern der Gruppe wird gesagt, dass sie bestimmte, schlechte Eigenschaften haben. Man muss dann den Einzelnen nicht kennen. Man denkt: Er oder sie gehört zu dieser Gruppe. Dann muss er oder sie auch diese bestimmten, schlechten Eigenschaften haben.

Menschen, die antisemitisch sind, sind feindlich gegen Juden eingestellt. Man nennt diese Menschen Antisemiten. Sie wollen Juden ausgrenzen. Das Judentum ist eine Religion und eine Lebensweise von Menschen.
Wenn etwas schlecht läuft in der Welt, dann behaupten die Antisemiten: Die Juden sind schuld. Es wird auch gelogen und etwas erfunden, um Juden zu beschuldigen.

Antisemitismus kann verschiedene Formen haben. Menschen beschimpfen Juden oder beleidigen sie. Es werden Lügen über Juden erzählt. Manchmal zeigt sich Antisemitismus auch durch Gewalt gegen Juden. In der Vergangenheit und auch heute werden Menschen nur deshalb ermordet, weil sie Juden waren.

Antisemitismus gab und gibt es in der Geschichte und in verschiedenen Regionen auf der Erde immer wieder. Die schlimmste Form von Antisemitismus gab es in Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus.
Von 1933 bis 1945 hatte eine Externer Link: Partei in Deutschland die Macht. Diese Partei wird kurz NSDAP oder „die Nationalsozialisten“ genannt. Der Anführer der Partei war Adolf Hitler. Hitler herrschte als Externer Link: Diktator. Das heißt, er durfte alles bestimmen.

Hitler und die Nationalsozialisten waren Antisemiten. Sie haben die Juden in Deutschland und Europa verfolgt und getötet. Viele Millionen Juden sind ermordet worden. Man nennt diesen Völkermord auch Holocaust oder Schoah.

In Deutschland ist es verboten, Menschen wegen ihres Glaubens oder ihrer Abstammung zu benachteiligen.
Im Externer Link: Grundgesetz steht: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.“

Antisemitismus benachteiligt Juden. Diese Benachteiligung ist im Grundgesetz verboten. Trotzdem gibt es auch heute noch Antisemitismus.

Woher kommt der Begriff Antisemitismus?

Der Begrifft besteht aus den Wörtern ‚anti‘ und ‚semitismus‘. Ein anderes Wort für ‚anti‘ ist das Wort ‚gegen‘. Semiten sind eine Gruppe von verschiedenen Völkern. Alle diese Völker sprechen eine semitische Sprache. Semitische Sprachen sind zum Beispiel:

•Aramäisch
•Äthiopisch
•Arabisch
•Hebräisch
Hebräisch ist die Sprache der Juden. Wortwörtlich übersetzt heißt Antisemitismus also eigentlich „gegen die Semiten“. Gemeint ist aber nur Judenfeindlichkeit. Antisemitismus ist also Feindlichkeit gegen Menschen, die zum Judentum gehören. Es bedeutet zum Beispiel nicht Feindseligkeit gegen Araber oder Äthiopier.

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung/bpb (Hrsg.): einfach POLITIK: Lexikon. Autor/inn/en: D.Meyer, T.Schüller-Ruhl, R.Vock u.a./ Redaktion (verantw.): Wolfram Hilpert (bpb). Bonn: 2022. Lizenz: CC BY-SA 4.0 //

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