Politikwissenschaft
P. ist eine wissenschaftliche Disziplin, die zwar weit zurückliegende Ursprünge (bei den griechischen Philosophen) hat, sich aber in DEU als universitäre Fachwissenschaft erst nach dem Zweiten
Weltkrieg durchzusetzen begann. Der Gegenstand wissenschaftlicher Forschung, die
Politik also, wird untergliedert in a) die politische (mehr oder weniger stabile) Ordnung und
Verfassung (
Polity), b) den politischen (mehr oder weniger konflikthaften) Prozess der Formulierung,
Entscheidung und Durchsetzung (
Politics) und c) die sachlichen (materiellen, tatsächlichen) Inhalte von Politik (
Policy).
Es werden drei Hauptströmungen unterschieden: a) die normativ-ontologische P., die untersucht, wie
politische Ordnungen, Institutionen und Prozesse (richtigerweise) funktionieren sollen; b) die empirisch-analytische P., die den Schwerpunkt auf die Erforschung des Istzustandes legt, d. h. darauf, wie Politik tatsächlich (und im Detail) betrieben wird, und c) die dialektisch-kritische P., deren Schwerpunkt auf der kritischen Auseinandersetzung mit der politischen Praxis ausgerichtet ist (Watchdog-Funktion).
Traditionelle Nachbardisziplinen sind Philosophie, Geschichts-, Rechts- und
Staatswissenschaft, aber auch die Wirtschaftswissenschaften und die Soziologie.
Eine (an vielen Universitäten typische) Unterteilung des Faches trennt in a)
Politische Theorie (oder
Politische Ideengeschichte), b) Innenpolitik (oft auch:
Politikfeldanalyse), c) Vergleichende Politik (oder Vergleichende
Regierungslehre), d) Internationale Politik (
Außenpolitik,
Internationale Beziehungen).
Siehe auch:
Weltkrieg
Politik
Verfassung
Polity
Entscheidung
Politics
Policy
Politische Ordnung
Staatswissenschaft
Politische Theorien
Politische Ideengeschichte
Politikfeldanalyse
Regierungslehre
Außenpolitik
Internationale Beziehungen
Quelle: Schubert, Klaus/Martina Klein: Das Politiklexikon. 7., aktual. u. erw. Aufl. Bonn: Dietz 2018. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.
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