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General Agreement on Tariffs and Trade (GATT) | bpb.de

General Agreement on Tariffs and Trade (GATT)

Als Reaktion auf die Abschottung während des Zweiten Weltkrieges 1947 beschlossenes Abkommen, das zwar eine Beseitigung von Handelsschranken und den Abbau von Zöllen anstrebte, den Mitgliedstaaten aber vergleichsweise große Freiräume zur Regulierung des nationalen Marktes ließ. Das Abkommen war vergleichsweise erfolgreich. Die Zölle z. B. zwischen den USA und Europa wurden mit dem G. drastisch verringert. So sind die Zölle auf Industrieprodukte von ca. 45 % in den 1950er-Jahren auf durchschnittlich 4 % seit 1994 gesunken. Trotz der niedrigen Durchschnittszölle gibt es allerdings Waren, auf welche die USA, und andere Waren, auf die die EU hohe Zölle erheben. Beide Seiten haben etwa beim Handel mit Chemikalien, Transportausrüstung und medizinischen Gütern deutlich über dem Durchschnitt liegende Zolltarife. Das G. lässt sich allerdings nicht isoliert verstehen. Am 22.7.1944 beschlossen 44 Interner Link: Staaten unter Führung der USA die Vereinbarung von Bretton Woods, mit einem System fester Wechselkurse zwischen ihren Währungen, dem US-Dollar als offizieller Leitwährung und IWF und Weltbank als Steuerungsinstrumente für den Kreditverkehr und für die Aufbauhilfe des zerstörten Europas. Der Abbau von Zöllen geschah also in einer stark regulierten Umgebung, die ab den 1970er-Jahren abgebaut wurde. Auf die Erweiterung des GATT zur WTO lässt sich der Übergang zu einem globalen Freihandelssystem datieren.

Quelle: Das Rechtslexikon. Begriffe, Grundlagen, Zusammenhänge. Lennart Alexy / Andreas Fisahn / Susanne Hähnchen / Tobias Mushoff / Uwe Trepte. Verlag J.H.W. Dietz Nachf. , Bonn, 2. Auflage, 2023. Lizenzausgabe: Bundeszentrale für politische Bildung.

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