Historische Zeitreihen ermöglichen einen Vergleich zwischen deutscher und britischer Zinsentwicklung. Dabei kann man eine gegenläufige Entwicklung erkennen: Im 19. Jahrhundert waren die deutschen Zinssätze immer höher als die britischen. Seit etwa 1950 ist es genau umgekehrt.
Abbildung 8: Ausgewählte Zinssätze, Deutschland und Großbritannien - in Prozent Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/ (bpb)
Zur Würdigung der Funktionsfähigkeit eines Geld- und Kreditsystems gehört auch die Berücksichtigung der Entwicklung des Zinses, also der Preisdimension des Systems. Abbildung 8 zeigt drei lange Reihen: die Diskont- und Geldmarktzinssätze für Deutschland und den Geldmarktsatz für London. Der Geldmarktzins ergibt sich durch das Zusammenspiel zwischen Nachfrage und Angebot im Geldmarkt. (siehe Abb 8)
Nur der deutsche Diskontsatz deckt den ganzen Zeitraum ab, aber die bekannten drei "Phasen" der deutschen Wirtschaftsgeschichte sind deutlich erkennbar, wie auch der Rollenwechsel bei den deutschen und britischen Geldmarktsätzen nach 1950. Im 19. Jahrhundert waren deutsche Zinssätze immer höher als britische Zinssätze; seit etwa 1950 ist es umgekehrt. Die langfristige Entwicklung des "effektiven Zinses" (Rendite) festverzinslicher Papiere in Deutschland (hier nicht abgebildet) zeigt dasselbe zeitliche Muster auf. (siehe Tab 4)
Wir setzen auf dieser Website Cookies ein. Diese dienen dazu, Ihnen Servicefunktionen anbieten
zu können sowie zu Statistik-und Analysezwecken (Web-Tracking).
Wie Sie dem Web-Tracking widersprechen können sowie weitere Informationen dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.