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Schwerbehinderte | Die soziale Situation in Deutschland | bpb.de

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Schwerbehinderte

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Nach Alter sowie nach Ursache der Behinderung, in absoluten Zahlen und Anteile in Prozent, 31.12.2019

Nach Alter sowie nach Ursache der Behinderung, in absoluten Zahlen und Anteile in Prozent, 31.12.2019

Nach Ursache der Behinderung, in absoluten Zahlen und Anteile in Prozent, 31.12.2019

Quelle: Statistisches Bundesamt: Schwerbehinderte Menschen
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Fast jeder zehnte Einwohner in Deutschland hat einen Schwerbehindertenausweis. Bei 9 von 10 Schwerbehinderten wurde die Behinderung durch eine allgemeine Krankheit verursacht. Bei 3,3 Prozent war die Behinderung angeboren. Die Wahrscheinlichkeit, schwerbehindert zu sein, steigt mit zunehmendem Alter stark an: Von den 65-Jährigen und Älteren ist rund ein Viertel schwerbehindert, bei den unter 35-Jährigen sind es weniger als zwei Prozent.

Fakten

Zum Jahresende 2019 lebten in Deutschland 7,9 Millionen schwerbehinderte Menschen – das waren knapp 1,2 Millionen mehr als zum Jahresende 2001. Bezogen auf die gesamte Bevölkerung war damit fast jeder zehnte Einwohner schwerbehindert (9,5 Prozent). Etwas mehr als die Hälfte aller Schwerbehinderten waren Männer (50,4 Prozent).

Die Wahrscheinlichkeit, schwerbehindert zu sein, steigt mit zunehmendem Alter stark an: Während beispielsweise bei den 25- bis unter 35-Jährigen lediglich 2,4 Prozent schwerbehindert waren, lag der Anteil bei den 55- bis unter 60-Jährigen schon bei 11,0 Prozent. Bei den 65-Jährigen und Älteren hatte mit 25 Prozent sogar jeder Vierte einen gültigen Schwerbehindertenausweis. Entsprechend war Ende 2019 deutlich mehr als die Hälfte der Schwerbehinderten 65 Jahre oder älter (57,2 Prozent). Weiter gehörte gut jeder Fünfte zur Altersgruppe der 55- bis unter 65-Jährigen (21,1 Prozent). Lediglich 2,5 Prozent der Schwerbehinderten waren Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Bei 89,4 Prozent der 7,9 Millionen Schwerbehinderten wurde die Behinderung durch eine allgemeine Krankheit verursacht. Bei 3,3 Prozent war die Behinderung angeboren, bei 1,4 Prozent war sie auf einen Unfall oder eine Berufskrankheit zurückzuführen. 0,2 Prozent fielen in den Bereich der anerkannten Kriegs-, Wehr- oder Zivildienstbeschädigung. Die übrigen Behinderungen gingen auf sonstige, mehrere oder ungenügend bezeichnete Ursachen zurück.

Von den 7,9 Millionen schwerbehinderten Menschen im Jahr 2019 hatten 44,4 Prozent mehr als eine Behinderung. Bezogen auf die jeweils schwerste Behinderung hatten Schwerbehinderte am häufigsten eine körperliche Behinderung: Bei 25,3 Prozent waren die inneren Organe beziehungsweise Organsysteme betroffen. Bei 11,2 Prozent war mindestens ein Arm oder ein Bein in der Funktion eingeschränkt, 0,7 Prozent hatten mindestens einen Arm oder ein Bein (zum Teil) verloren. Bei weiteren 10,4 Prozent betraf die Funktionseinschränkung die Wirbelsäule und/oder den Rumpf. Bei 0,9 Prozent lag Blindheit vor, bei 3,5 Prozent eine Sehbehinderung. 4,1 Prozent der Schwerbehinderten litten unter Schwerhörigkeit, Taubheit, Gleichgewichts-, Sprach- oder Sprechstörungen. Auf geistige oder seelische Behinderungen entfielen zusammen 12,3 Prozent der Fälle, auf zerebrale, also das Gehirn betreffende Störungen 9,0 Prozent. Hinzu kommen knapp 59.000 Suchtkranke und rund 16.400 Querschnittsgelähmte (0,7 bzw. 0,2 Prozent). Bei 1,5 Millionen Personen war die Art der schwersten Behinderung nicht ausgewiesen (19,0 Prozent).

Bei knapp einem Viertel der Schwerbehinderten wurde Ende 2019 der höchste Grad der Behinderung von 100 festgestellt (23,2 Prozent). Ein Drittel wies einen Behinderungsgrad von 50 auf (33,3 Prozent). Dabei hängen Art und Schwere der Behinderung eng zusammen: Bezogen auf die Schwerbehinderten Ende 2019 wurde zum Beispiel bei Blindheit, Verlust beider Augen sowie bei hochgradiger Sehbehinderung in allen Fällen ein Grad der Behinderung von 100 zuerkannt. Von den Querschnittgelähmten wiesen 86,3 Prozent den höchsten Behinderungsgrad auf, bei Taubheit waren es 66,0 Prozent. Demgegenüber wurde bei der häufigsten Form von Behinderung, der Beeinträchtigung der Funktion von inneren Organen beziehungsweise von Organsystemen, bei lediglich 23,1 Prozent der Fälle ein Behinderungsgrad von 100 festgestellt.

Nach Ergebnissen des Mikrozensus 2019 lebten in Deutschland neben 7,6 Millionen Schwerbehinderten noch 2,8 Millionen leichter Behinderte (Behinderte mit einem Grad der Behinderung von unter 50). Von den insgesamt 10,4 Millionen behinderten Menschen waren 17,8 Prozent ledig, 54,8 Prozent verheiratet, 15,6 Prozent verwitwet und 11,8 Prozent geschieden. 33,3 Prozent lebten im Jahr 2019 allein, 49,7 Prozent lebten in Haushalten mit zwei Personen und 17,3 Prozent in Haushalten mir drei oder mehr Personen. In der Altersgruppe der 15- bis unter 65-Jährigen waren 56,6 Prozent der Menschen mit Behinderung im Jahr 2019 berufstätig oder suchten nach einer Tätigkeit. Das war eine höhere Erwerbsquote als noch 2009 (52 Prozent), gleichzeitig lag sie deutlich unter der Quote nichtbehinderter Menschen dieser Altersgruppe (81,5 Prozent).

Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen

Menschen mit Behinderungen sind Menschen, die körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, die sie in Wechselwirkung mit einstellungs- und umweltbedingten Barrieren an der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate hindern können. Eine Beeinträchtigung liegt vor, wenn der Körper- und Gesundheitszustand von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweicht. Menschen sind von Behinderung bedroht, wenn eine Beeinträchtigung zu erwarten ist.

In der Schwerbehindertenstatistik wird bei mehreren vorhandenen Behinderungen die schwerste Behinderung ausgewiesen. Die Art der Behinderung wird anhand von insgesamt 55 Kategorien erfasst, wobei sich die Einteilung nicht primär an der ursächlichen Krankheitsdiagnose (zum Beispiel Multiple Sklerose), sondern an der Erscheinungsform der Behinderung und der durch sie bestimmten Funktionseinschränkung orientiert (zum Beispiel funktionelle Veränderung an den Gliedmaßen).

Die Auswirkungen auf die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft werden als Grad der Behinderung (GdB) nach Zehnergraden (20 bis 100) abgestuft festgestellt. Als schwerbehinderte Menschen gelten Personen, denen von den Versorgungsämtern ein Grad der Behinderung von 50 oder mehr zuerkannt worden ist. Auf Antrag stellen die Versorgungsämter für diese Personen einen Ausweis über die Eigenschaft als schwerbehinderter Mensch aus. Die Angaben in der Grafik beziehen sich ausschließlich auf Personen mit einem gültigen Schwerbehindertenausweis.

Schwerbehinderte

Nach Geschlecht und Alter sowie nach Art, Ursache und Grad der Behinderung, in absoluten Zahlen und Anteile in Prozent, 31.12.2019

Anzahl Anteile,
in Prozent
insgesamt 1 7.902.960 100,0
nach Geschlecht
männlich 2 3.983.749 50,4
weiblich 3.919.211 49,6
nach Alter
unter 4 17.008 0,2
4 bis 5 17.082 0,2
6 bis 14 114.153 1,4
15 bis 17 45.970 0,6
18 bis 24 127.187 1,6
25 bis 34 255.356 3,2
35 bis 44 353.716 4,5
45 bis 54 790.371 10,0
55 bis 59 743.272 9,4
60 bis 61 349.045 4,4
62 bis 64 572.128 7,2
65 und mehr 4.517.672 57,2
nach Art der Behinderung
körperliche Behinderung 4.614.133 58,4
zerebrale Störungen, geistige
und/oder seelische Behinderung
1.761.142 22,3
sonstige und ungenügend
bezeichnete Behinderung
1.527.685 19,3
nach Ursache der Behinderung
angeboren 257.541 3,3
allgemeine Krankheit 3 7.062.264 89,4
Unfall, Berufskrankheit 4 111.905 1,4
anerkannte Kriegs-, Wehr- oder
Zivildienstbeschädigung
13.192 0,2
sonstige 458.058 5,8
nach Grad der Behinderung
50 2.632.239 33,3
60 1.217.037 15,4
70 858.322 10,9
80 962.219 12,2
90 396.678 5,0
100 1.836.465 23,2

Fußnote: 1 Mit gültigem Schwerbehindertenausweis.

Fußnote: 2 Einschließlich "Divers" und "Ohne Angabe" nach dem Personenstandsgesetz beim Geschlecht.

Fußnote: 3 Einschließlich Impfschaden (ohne gesonderte Aufschlüsselung).

Fußnote: 4 Einschließlich Wege- und Betriebswegeunfall.

Quelle: Statistisches Bundesamt: Schwerbehinderte Menschen

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